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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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mit aller Kraft den Schalthebel in den Rückwärtsgang, so, wie es auf dem Knauf aufgezeichnet war.
    »Mist.« Die Kupplung! Das war keine Automatik, wie sie es gewohnt war. Sie musste ja erst die Kupplung treten, bevor sie den Schalthebel bewegen konnte.
    Ramons Wagen wartete auf eine Lücke im Verkehr. Wenn er Richtung Osten fuhr, hatte sie Glück. Wenn nicht, konnte es komplizierter werden.
    Er bog rechts ab, und sie schickte einen Dank an Baba und das Universum.
    Nachdem er an ihr vorbeigefahren war, kam noch ein Wagen, doch das machte nichts, denn sie konnte ihn immer noch sehen. Sie drehte das Steuer, trat leicht auf die Kupplung und schob den Schalthebel in den ersten Gang. Als sie auf das Gaspedal trat, schoss sie wie eine Rakete los und verfehlte um Haaresbreite das Heck des vor ihr parkenden Wagens.
    »So ein –« Sie ging so abrupt vom Gas, dass sie fast den Motor abgewürgt hätte. Verdammt, diese Kiste zu fahren war ganz schön heikel. Bei Dan sah das immer so einfach aus.
    Ramon ordnete sich auf die linke Spur ein und steuerte den vielspurigen Biscayne Boulevard an, der vom Freitagabendverkehr verstopft war. Sie schaffte es, sich eine Spur weiter links einzuordnen und war dankbar, dass sie dank des stockenden Verkehrs im ersten Gang bleiben konnte.
    Das Handy klingelte genau in dem Moment, als die Ampel umsprang und Ramon auf die Linksabbiegerspur wechselte. Sie musste sich beeilen, um die Kreuzung überqueren zu können, solange der Pfeil grün war. Der Motor röhrte verzweifelt nach dem zweiten Gang.
    Mit schwitzenden Händen ignorierte sie das Läuten, trat die Kupplung und bewegte gleichzeitig den Schalthebel, um den zweiten Gang genau in dem Moment einzulegen, als Ramon abbog und die Ampel auf Gelb umsprang.
    Doch dann ging die verdammte Karre tatsächlich aus. Mit einem frustrierten Stöhnen trat sie auf die Bremse, drehte den Zündschlüssel, gab Gas und schoss in die Kreuzung, als der Abbiegerpfeil erlosch und das Telefon verstummte.
    Sie riss das Lenkrad nach links und fand sich schließlich fünf Fahrzeuge hinter Ramon wieder.
    Beim Versuch, näher zu ihm aufzuschließen, schnitt sie einen Wagen und bedankte sich bei einem Fahrer, der sie die Spur wechseln ließ. Hundert Meter vor der nächsten Kreuzung ordnete sich Ramon rechts ein.
    Maggie sah in den Rückspiegel und betete für eine Lücke, als erneut das Telefon klingelte.
    Das musste Dan sein, der sicher stinksauer auf sie war, weil sie einfach abgehauen war.
    Ramon bog rechts ab, und sie schlitterte auf die rechte Spur, noch immer überfordert von der Kraft dieses Motors, und noch immer vier Autos hinter Ramon. Ohne zu blinken, ließ sie den Wagen in die Biegung rollen, während sie nach dem Telefon griff, die grüne Taste drückte und es wieder hinwarf.
    »Ich weiß, ich weiß, du bist sauer auf mich. Aber ich bin Ramon auf den Fersen, er hat gerade die Flagler Street gekreuzt, und ich will sehen, wohin er fährt. Anschließend komme ich zurück und hole dich ab. Ich wollte nur auf keinen Fall die Chance verpassen, ihm zu folgen. Vielleicht fährt er zu Viejos Haus zurück; vielleicht findet gerade wieder eine Drogenlieferung statt. Und? Hast du Lola getroffen?«
    »Lena, was bitte ist da los?«
    »Brandy!« Maggie schnappte überrascht nach Luft. »Ich dachte, Dan wäre dran.«
    »Ich bin heute Nacht um zwei von einem brutalen Kerl überfallen worden, der von mir wissen wollte, wo du bist.« Angst war etwas, das sie von Brandy nicht kannte, und der panische Unterton in der Stimme ihrer Freundin machte sie ganz elend.
    »Oh Gott, das tut mir so leid.«
    »Du bist Maggie Var … oder so, stimmt’s? Das ist dein Name. Danach hat der Typ nämlich gefragt.«
    Nur sehr wenige Menschen kannten sie als Maggie Varcek. Und die meisten davon gehörten zum Jimenez-Clan. »Brandy, du musst unendlich vorsichtig sein!«
    »Ach nee, Sherlock. Er will heute wiederkommen. Das hat er mir schon angedroht. Und er hat meine sämtlichen Schlüssel!«
    »Wo bist du jetzt?«
    »Bei Milk Dud. Ich geh hier nicht weg. Und schon gar nicht mehr in die Nähe der Bar. Ich hab Angst, Lena.«
    »Musst du nicht. Ich schick dir Hilfe. Versprochen.« Superman-Bodyguards. Dan würde eine ganze Armee runterschicken.
    Der Verkehr wurde dichter, als sie sich der Second Avenue näherten, und Maggie schwirrte der Kopf. Wenn Ramon hier war, konnte er dann gestern Abend Brandy überfallen haben? Es waren nur ein paar Stunden Fahrt von Miami nach Marathon.
    »Hast du gesehen,

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