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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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musterte.
    Und dann nahm sie wieder den schwachen Duft von Parfum wahr. Zu ihrer Überraschung schien er von diesem Jungen neben ihr auszugehen. »Du?«
    »Was ist?«, fragte er.
    Vanessa trat einen Schritt zurück. War
er
der Junge hinter der weißen Maske gewesen, und gar nicht Zep? »Tut mir leid«, stotterte sie. »Ich dachte, du wärst   … «
    »Ein Freund?« Er hob fragend eine Augenbraue.
    Vanessa wandte den Blick ab. Auf einmal war ihr unbehaglich zumute.
    »Das ist dir runtergefallen«, sagte er und streckte ihr einen kleinen Schminkbeutel hin.
    »Danke«, sagte sie, nahm den Beutel und schob sich das Haar hinters Ohr. Sie wollte sich gerade abwenden und weitergehen, da fragte er: »Heißt du Vanessa?«
    Sie erstarrte. »Woher weißt du das?«
    »Ich hab dich erkannt.« Er schien durch sie hindurchzuschauen, als habe er in ihr jemand anderen gesehen.
    »Margaret«, flüsterte Vanessa.
    Der Junge nickte.
    »Wer bist du?« Sie blickte hastig um sich, ob ihnen auch niemand zuhörte, aber die anderen waren schon hinausgegangen.
    »Justin«, sagte er. »Margaret und ich haben im selben Jahr hier angefangen. Sie hat oft von ihrer Schwester Vanessa gesprochen.«
    »Wirklich?«, fragte Vanessa mit belegter Stimme. Wenn Margaret noch hier wäre, wäre sie jetzt in der Abschlussklasse.
    »Sie war eine wundervolle Tänzerin und unglaublich schön«, sagte Justin und sah dabei Vanessa an, als würde er über sie sprechen, und nicht über ihre Schwester. »Aber auch unglaublich unsicher. Sie hatte ständig Angst zu versagen.«
    Vanessa zuckte zusammen. »Unsicher?«
    Justin schien gar nicht zu merken, dass er Margaret damit schlechtmachte. Er war mit seinen Gedanken in der Vergangenheit, sein Blick war schmerzerfüllt, als bedauere er etwas, das mit ihrer Schwester zu tun hatte. »Gegen Ende hat sie sich nicht mal mehr die Mühe gemacht, mit uns zu reden. Sie hat uns ständig gedroht, sie würde alles in ihrem Tagebuch aufschreiben. Aber das hat nie jemand zu Gesicht bekommen.«
    Wenn ihre Schwester je ein Tagebuch geführt hätte, wäre es mit ihren anderen Sachen zu ihnen nach Hause geschickt worden.
    Justin schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dieses Tagebuch existierte nur in ihrer Einbildung. Obwohl sie immer wieder gesagt hat, am Ende würde alles schon irgendwie herauskommen.«
    »Was würde herauskommen?« Vanessa sah ihm forschend ins Gesicht, als verberge sich die Antwort darauf, was ihrer Schwester zugestoßen war, hinter seiner düsteren Stirn.
    Justin warf sich seine Tasche über die Schulter. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber du musst doch irgendeine Vermutung haben! Es klingt so, als hättet ihr engen Kontakt gehabt, zumindest für kurze Zeit.«
    »Hör mal, es tut mir schrecklich leid, dass ich dir das sagen muss, aber deine Schwester war zum Schluss nicht mehr   … ganz richtig im Kopf. Zuerst wollte ich es nicht sehen, aber am Ende hat nichts von dem, was sie gesagt hat, noch irgendeinen Sinn ergeben.«
    Seine Worte trafen Vanessa sehr. »Okay«, sagte sie knapp. »War nett, dich kennenzulernen.«
    Justin trat auf den Flur und holte ein Mädchen mit breiten Hüften und buschigem kastanienbraunem Haar ein, das etwa die gleiche Größe und Statur hatte wie er – ein seltener Anblick in einer Ballettschule. Sie steckten die Köpfe zusammen, er flüsterte ihr etwas zu und nickte leicht, und dann blickte das Mädchen über ihre Schulter zurück zu Vanessa.
    Vanessa sah sie wütend an. Sie war ihr zuvor schon aufgefallen; in einer Ballettschule, wo die meisten Tänzerinnen um einiges kleiner waren als sie, konnte man sie kaum übersehen. Sie hing immer mit einem anderen Jungen herum, der ihr fast bis aufs Haar glich.
    Das Mädchen drehte sich noch einmal zu Vanessa um, bevor sie etwas zu Justin sagte. Vanessa wandte den Blick ab, und als sie wieder aufsah, waren Justin und das Mädchen verschwunden.
    Vanessa versuchte, nicht mehr an das zu denken, was Justin ihr gesagt hatte, aber seine Stimme drängte sich immer wieder in ihr Bewusstsein. War ihre Schwester wirklich wahnsinnig geworden? Wenn in der Schule irgendetwas Schreckliches passiert war, warum hatte sie es dann nicht einfach jemandem gesagt? Warum hatte sie es nur ihrem Tagebuch anvertraut? Und was hatten Justin und dieses Mädchen vorhin über sie zu tuscheln gehabt?
    »Das war bestimmt Nicola, der weibliche Teil der Fratelli-Zwillinge«,erklärte ihr Steffie, als sie auf dem Weg zum Nachmittagsunterricht bei Hilda durch einen hellen Korridor

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