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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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Steffie sie auf den Bürgersteig zurückriss, gerade noch rechtzeitig, bevor ein Taxi sie angefahren hätte. Der Fahrer trat heftig auf die Bremse und fluchte aus dem offenen Fenster heraus.
    »Was ist los mit dir?«, fuhr Steffie sie erschrocken an. »Du musst aufhören, so besessen über Josef nachzugrübeln, dass du den Rest der Welt vergisst!«
    Vanessa holte tief Atem. »Du hast recht.«
    Steffie sprach weiter. »In allen Gesprächen, die wir zu diesem Thema hatten, hast du das Interessanteste, was Josef gesagt hat, nicht mal erwähnt.«
    Vanessa runzelte die Stirn, denn sie war nicht sicher, was Steffie meinte.
    »Er meint, dass du als Tänzerin Potenzial hast!«, sagte Steffie. »Dass du, wenn du viel trainierst, vielleicht sogar eine Rolle im
Feuervogel
bekommst!«
    »Richtig«, sagte Vanessa. »Aber das will mir einfach nicht einleuchten. Hier gibt es jede Menge Mädchen, die genauso gut sind wie ich, wenn nicht besser. Was sieht Josef also in mir?«
    »Vielleicht glaubt er, du bist wie deine Schwester.«
    Vanessa schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, ich wäre ganz anders als meine Schwester.«
    »Vielleicht meint er einfach nur, dass du gut bist«, sagte Steffie verärgert. Sie gestikulierte verzweifelt mit den Händen. »Vielleicht hat er es tatsächlich genauso gemeint, als er sagte, du hättest Potenzial!«
    »Wer meint, dass du Potenzial hast?«, fragte Blaine, der hinter Steffie auftauchte. Er trug ein enges T-Shirt und eine schwarze Hose und umklammerte ein Notebook, auf dem sein Name in großen Zierbuchstaben geschrieben stand.
    Steffie ignorierte ihn. »Warum hinterfragst du immer alles, was er sagt? Warum kannst du ihn nicht einfach beim Wort nehmen?«
    Blaine hastete hinter ihnen her. »Wovon redet ihr?«, fragte er. »Wen soll sie beim Wort nehmen?«
    »Josef«, sagte Vanessa zu ihm und senkte die Stimme, als sie die Glastüren aufstießen und die Schule betraten. »Und, nun gut«, fuhr sie fort und sah Steffie an, »vielleicht hast du ja recht.«
    Vor der letzten Schulstunde grübelte Vanessa noch immer über das nach, was Josef gesagt hatte, da spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter.
    Sie dachte, es wäre Steffie oder TJ, drehte sich um und sah Zep vor sich aufragen. Erschrocken sprang sie zurück und ließ ihre Schulbücher fallen.
    »Oh – tut mir leid«, sagte sie und wurde rot, als sie sich bückte, um sie aufzuheben. Dann merkte sie, dass Zep sich neben sie kniete. Seine muskulösen Arme berührten ihre, als er ihre Sachen aufsammelte.
    »Nein, mir tut es leid«, sagte er mit seiner tiefen, klangvollen Stimme. »Ich hätte dich nicht so überraschen dürfen.« Er hielt ihre Bücher fest, während andere Schüler rechts und links an ihnen vorbei durch den Flur liefen. »Ich will schon seit Wochen mit dir reden, aber ich hatte so viel zu tun: das Tanzen und die Schule und   … «
    Anna
, vollendete Vanessa im Geiste seinen Satz.
    »Und dann habe ich mit meiner Freundin Schluss gemacht.« Er senkte den Blick.
    »Oh«, sagte sie, völlig aus der Fassung gebracht. »Das   … hab ich nicht gewusst.«
    »Dann weißt du’s jetzt«, sagte er mit verletzlicher Miene. Er wollte noch mehr sagen, aber es läutete zum Beginn des Unterrichts.
    Vanessa schaute sich über die Schulter nach ihrer Lehrerin um. »Ich muss los«, sagte sie leise. »Aber danke für deinen Brief und dass du mir mit den Büchern geholfen hast.«
    Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, als er Vanessa ihre Sachen reichte. »Wenn du dich wirklich bei mir bedanken willst, könntest du mir einen Gefallen tun.«
    Seine Hand berührte ihre, und ihr Herz schlug schneller.
    »Kommt ganz darauf an, worum es sich handelt«, sagte sie.
    »Triff dich Freitagabend mit mir am Brunnen«, sagte Zep und schaute sie von oben bis unten an. Vanessa glaubte dahinzuschmelzen. Bat Zep sie etwa um ein Date?
    Sie umklammerte ihre Bücher, drückte sie schützend vor die Brust und lächelte ihn scheu an. »Und dann?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Das Risiko musst du schon eingehen.«
    »Das klingt mir eher nach zwei Gefallen, die ich dir tun soll.«
    Zep lachte. »Dann stehe ich eben in deiner Schuld. Freitag um acht?«
    Vanessa nickte.
    »Dann bis Freitag«, sagte er mit sanftem Blick.
    »Bis Freitag«, flüsterte sie.
    Vanessa taumelte regelrecht ins Klassenzimmer und ließ sich auf den Platz neben Blaine und Steffie fallen. Die beiden diskutierten darüber, welches Ballett von George Balanchine das beste sei,

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