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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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gleich, wie sehr du dir Mühe gibst. Dass du   … niemals gut genug sein wirst.« Vanessa war sich nicht ganz sicher, wieso sie diese Frage stellte, aber nun war sie ausgesprochen, und sie konnte sie nicht mehr zurücknehmen.
    Zep schwieg einen Moment. Sein Gesicht war reglos und nachdenklich. Dann berührte er zärtlich ihre Wange. »Du
bist
gut genug, Vanessa. Besser als das.«
    Vanessa spürte, wie sie rot wurde, und lächelte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie lange es her war, dass sie nicht über ihre Familie und über Margaret nachgedacht hatte, über Elly und das Ballett, über Josef und den
Feuervogel.
Aber nun, wo sie mit Zep unter den Straßenlaternen entlangspazierte, fühlte sie sich nicht wie eine Tänzerin oder eine Schwester oder eine Tochter oder eine Freundin. Sie fühlte sich einfach wie ein junges Mädchen, das mit einem Jungen im West Village spazieren ging und hoffte, dass er sie küssen würde, bevor sie zu Hause ankamen.
    Zep winkte ein Taxi herbei, aber gerade als es vor ihnen hielt, wurde ihr Blick von etwas gefangengenommen. Ein Mädchen mit einer blonden Bobfrisur trat aus einem Restaurant. Sie trug ein blassrosa Kleid   – Ellys Lieblingsfarbe. Vanessa erstarrte.
    Zep hielt ihr die Wagentür auf, aber Vanessa stieg nicht ein. »Ist das nicht   …?«, sagte sie zu Zep, und in diesem Moment drehte sich das Mädchen um.
    Vanessa verspürte einen Stich der Enttäuschung, als sie die verlebten Züge der Frau sah. Sie blickte in ein Gesicht, das viel älter war als Ellys, und sah zu, wie sich die Frau eine Zigarette von einem Mann schnorrte, sich an einen Briefkasten lehnte und genüsslich den ersten Zug inhalierte.
    »Von hinten sah sie genauso aus wie Elly«, erklärte Vanessa verlegen und kletterte hinten ins Taxi.
    »Ich weiß«, sagte Zep und versuchte sie aufzumuntern, doch ohne Erfolg. Sie war in letzter Zeit kaum noch aus dem engen Umkreis ihrer Ballettschule herausgekommen, erkannte sie nun. Es gab wahrscheinlich Tausende Frauen in der Stadt, die Elly von hinten ähnlich sahen. Sie konnte nicht jeder nachjagen, die eine blonde Bobfrisur trug.
    »Ihr wart Freundinnen. Du vermisst sie«, sagte Zep sanft. »Ich würde dasselbe empfinden. Es ist eine Schande, was mit ihr passiert ist.«
    Etwas an seinem Tonfall ließ Vanessa aufhorchen. »Was meinst du damit?«, fragte sie. »Was ist mit ihr
passiert
?
«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Nur, dass sie auf einmal verschwunden ist. Es ist, als wäre sie vom Erdboden verschluckt worden.«
    »Verschwunden«, wiederholte Vanessa nachdenklich. »Genau so ist es.«
    Bis das Taxi am Lincoln Center hielt, hatte sich die Stimmung verdüstert. Als Vanessa den hell beleuchteten Gebäudekomplex sah, hatte sie auf einmal Schuldgefühle, dass sie den ganzen Abend über nicht an Margaret gedacht hatte. Sie war in Downtown Manhattan gewesen, wo Margaret jetzt vielleicht irgendwo lebte. Sie hätten aneinander vorbeigehen können, und Vanessa hätte es nicht gemerkt. Und obgleich sie nicht vorgehabt hatte, Zep irgendetwas von Margaret zu erzählen, hatte sie irgendwie das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte.
    »Kanntest du meine Schwester?«
    »Margaret«, sagte Zep freundlich, als hätte er darauf gewartet, dass Vanessa genug Vertrauen aufbrachte, um das Thema zur Sprache zu bringen. »Sie war eine wundervolle Tänzerin.«
    Vanessa blickte zu Boden, denn sie konnte Zep nicht in die Augen sehen, während sie ihm von dem Tag erzählte, an dem sie zu Hause den Anruf bekommen hatten. Sie erzählte von der monatelangen,verzweifelten Suche, vom Durchforsten ihrer Sachen, von den Anrufen der Polizei, in denen man ihren Eltern mitgeteilt hatte, es gebe nichts Neues. Zep hörte aufmerksam zu.
    »Hast du sie damals als überspannt empfunden?«, fragte ihn Vanessa und dachte daran, was Justin ihr erzählt hatte.
    »Ich habe sie kaum gekannt«, sagte Zep. »Ich fand, dass sie talentiert war und eine echte Leidenschaft fürs Ballett hatte. Sie schien zerbrechlich und sehr nervös, aber wer ist das nicht vor einer großen Aufführung?«
    Vanessa nickte und fühlte sich irgendwie erleichtert. Sie wollte einfach nicht glauben, dass ihre Schwester verrückt geworden war. »Ich sehe da eine Parallele zwischen Ellys Verschwinden und ihrem. Hältst du das für ein Hirngespinst?«
    »Nein«, sagte Zep. »Sie sind beide plötzlich von der Schule abgegangen, und sie standen dir beide sehr nahe.«
    Vanessa biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihm sagen, dass es

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