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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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schrie eins der Edelfräulein. »Vielleicht fliegen wir immer weiter, über die Wälder, über die Berge! Was soll nur aus uns werden?«
    »Jetzt fällt es mir wieder ein!«, gellte die Herzkönigin. »Er war es! Er ist vorbeigekommen – er kam mich heute Nachmittag besuchen, nachdem ich die Paste angerührt hatte. Er muss etwas damit angestellt haben, während sie abkühlte. «
    »Er?« , schrie die Pikkönigin zurück. »Wer ist er?«
    »Der Jockey!«, stöhnte ihre Freundin verärgert.
    Wie zur Bestätigung hörten sie hinter sich ein Lachen. Als sie nach unten blickten, sahen sie einen Mann in einem karamellfarbenen Anzug, der schadenfroh auf der Stelle tanzte.
    »Ich habe euch ausgetrickst, ich habe euch übertölpelt!«, sang er. »Habe euch reingelegt, aufs Kreuz gelegt – was der Ismus nun nicht mehr kann! Heute Nacht wird er keiner seine Gunst erweisen, meine verehrten Damen. Har, har, har! «
    »Wie könnt Ihr es wagen!«, kreischte die Karokönigin, während sie hastig ihre Röcke zurechtraffte. »Holt uns sofort herunter – Ihr Gauner, der Ihr Euch immer einmischen müsst! «
    Der Mann lachte nur noch lauter. »Aber selbstverständlich!«, rief er nach oben. »Hier endet Eure Reise, Mylady. Weiter trägt Euch der Zauber nicht. «
    Den Frauen blieb keine Zeit nachzudenken. Eine jede fühlte, wie die Macht der Minchetsalbe nachließ. Dann erst begriffen sie, wo sie waren, und fingen an, umso lauter und panischer zu kreischen. Doch zu spät! Eine nach der anderen fielen sie wie Steine vom Himmel. Nach unten ging es, immer tiefer. Verschwommen zogen die Schlossmauern an ihnen vorbei und dann war die Nacht erfüllt von lauten Platschern, als die Damen in den Schlossgraben plumpsten.
    Prustend tauchte die Pikdame aus dem schlammigen Wasser, über und über mit Entengrütze bedeckt, und schnappte gierig nach Luft. Um sie herum taten ihr es die anderen Frauen gleich und jammerten elend. Sie strampelten, hüpften im Wasser auf und ab und paddelten in Richtung Ufer. Jill aus dem Hause der Pik erreichte es als Erste und stellte voller Entsetzen fest, dass die Giftphiole aus ihrem Ärmel verschwunden war. Sie hatte sie im Graben verloren! Was sollte sie Haxxentrot nun sagen? Und wie sie Malindas Zauberstab stehlen sollte, war ihr auch noch nicht eingefallen. Welche grauenhafte Strafe würde sich die Hexe nun für sie einfallen lassen?
    Während die Frauen sich aufs Trockene hievten, triefend vor Schlamm, jammernd und schlotternd, stierte das Mädchen finster den Jockey an. Zwar konnte sie sein Gesicht nicht sehen, doch sie konnte über den Zinnen deutlich seine Mütze erkennen, als er sich neugierig vorbeugte. Er wedelte mit den Händen und führte ein Tänzchen auf so sehr bereitete ihm seine neueste Missetat Vergnügen.
    »Heute Nacht habt Ihr Euch eine Feindin gemacht« , flüsterte sie. »Seht Euch vor, Jockey. Die Pikdame hat mit Euch eine Rechnung zu begleichen. «
    Ein gellender Schrei ließ sie herumfahren. Auch die übrigen Edeldamen standen nun im Gras, sie starrten auf ihre Hände und kratzten sich den Nacken und die Schultern.
    »Ich sagte, das Mittel trägt Euch nicht weiter als bis hierher!«, brüllte der Jockey ihnen zu. »Ich sagte nicht, dass seine Wirkung damit schon getan ist. Har, har, har – habe Euch ausgetrickst, Euch reingelegt. In die Irre geführt, eine Falle gestellt. Habe Euch fallen lassen, habe Euch untergetaucht. Habe es Euch besorgt, Euch gefoppt! «
    Die Pikdame verstand gar nichts mehr. Dann begriff auch sie, was los war. Die Stellen, an denen sie sich mit Minchetsalbe bestrichen hatte, brannten. Ihre Haut fühlte sich heiß an und prickelte, es tat weh – und dann sah sie zu ihrer Bestürzung, dass ihr überall kleine Borsten wuchsen. »Haare, überall Haare!«, schrie sie. »Ich habe Haare an den Händen, an den Armen und Schultern! «
    Der Rest der Frauenzimmer fiel in ihr Gezeter mit ein. Eine jede von ihnen war nun mit einem struppigen Fell, wie das eines Hundes, bedeckt – überall dort, wo die sabotierte Flugsalbe ihre Haut berührt hatte.
    Das schmetternde Gelächter des Jockeys über ihnen übertönte sogar noch ihre panischen Schreie. Dann zerfetzte ein Blitz den Himmel, direkt über ihren Köpfen grollte lauter Donner und es begann, wie aus Eimern zu schütten. Die Frauen kreischten umso lauter.
     
    Emma Taylor griff sich an den Hals und rieb sich besorgt die Hände. Sie ließ sich gegen die Düne fallen und kratzte sich grob die Schultern. Dann öffnete sie die

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