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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Ende zu bringen, nahm die beiden anderen mit sich und rannte durchs Haus.
    »Er wird nicht weit kommen!«, prophezeite er. »Jetzt gibt es für den Lehrer keine Rettung mehr.«
    Martin sprintete um das Gebäude herum und auf die Einfahrt zu, Sie würden ihm folgen. Er musste das Auto erreichen und schnellstmöglich von hier abhauen. Er würde nach Ipswich fahren, direkt zur Polizeistation. Er würde sein Bestes geben, die Polizisten dort zu überzeugen und gleichzeitig nicht wie ein entlaufener Irrer zu klingen. Er musste sie dazu bringen, ihm zu glauben und zu begreifen, wie groß und real die Gefahr tatsächlich war. Die Situation war längst außer Kontrolle geraten. Vielleicht würden sie sogar die Unterstützung des Militärs brauchen.
    Doch während Martin über die zugewucherte Einfahrt wetzte, sah er etwas, das ihm schlagartig den Mut raubte und seine Hoffnungen auf Flucht jäh zerschmetterte. Hinter seinem Auto stand der Campingbus des Ismus. Als Martin die Wagen erreichte, musste er feststellen, dass er komplett eingeparkt war. Direkt vor seinem Auto stand der Baum und der Bus berührte fast die Stoßstange.
    »Verflucht!« Finster stierte Martin den Volkswagen an und verpasste der rostigen Seite einen Boxschlag.
    Aus dem Inneren des Gefährts erschallte ein wildes, bestialisches Protestgebrüll. Der Bus begann wie wild zu wackeln und schwankte von einer Seite zur anderen. Ein gewaltiges Knirschen ertönte, als etwas von innen das Dach ausbeulte.
    Erschrocken machte Martin einen Satz zurück. Was zum Teufel war da drin? Ein wilder Stier? Ein wütendes Rhinozeros? Der Kleinbus torkelte und ruckelte weiter. Einer der Vorhänge wurde vom Fenster gerissen – und Martin schrie gellend auf.
    Ein groteskes, übergroßes Gesicht presste sich gegen die Scheibe. Zwei grellgelbe Augen mit kleinen rot geränderten Pupillen fixierten ihn. Das Fenster beschlug, als die Kreatur schnaubend dampfigen Atem durch seine platten Nüstern stieß. Breite Schultern und ein geduckter Kopf warfen sich unter lautem Donnern gegen die Innenseite des Wagens – in der Schiebetür zeichneten sich die ausgebeulten Umrisse von zwei Hörnern ab.
    Doch das sah Martin schon nicht mehr. Er stolperte bereits quer über die Auffahrt und rannte um sein Leben.
    Der Ismus und die Männer, die einmal Tesco Charlie und Dave gewesen waren, stürmten aus dem Haus. Die Leibwächter wollten schon zur Verfolgung des Mathelehrers ansetzen, da hielt der Ismus sie zurück.
    »Nicht«, sagte er, nachdem er das heftige Wackeln des Busses bemerkt hatte. »Lasst uns Mauger eine Freude machen und ihm heute Nacht etwas Größeres als ein Kaninchen gönnen.«
    Er hechtete zum Kleinbus, riss die verbeulte Tür auf und das monströse Wesen sprang heraus. Mit seinen Krallen riss es Furchen in den Rasen, während es ein grauenerregendes Brüllen ausstieß.
    »Hinterher, mein Liebling«, befahl der Ismus. »Geh und hol ihn dir! Er gehört dir!«
    Das entsetzliche Biest schnappte nach Luft und wetzte dann die Auffahrt hinunter.
    »Das ist doch immer noch die beste Methode, mit Abtrünnigen umzugehen.« Der Heilige Magus lachte.
    In der Dunkelheit der überwachsenen Auffahrt hörte Martin hinter sich das tierische Brüllen und wusste, dass die Kreatur ihn jagte. Der Mathematiklehrer war nie ein guter Sportler gewesen, seine Fantasie und sein Verstand waren stets der aktivste und beweglichste Teil von ihm gewesen. Doch jetzt, in diesem Augenblick, rannte er schneller als jemals zuvor in seinem Leben.
    Er wagte nicht, sich umzusehen, und das war auch nicht nötig. Er konnte den Albtraum, der ihn verfolgte, deutlich hören. Und ihm war auch bewusst, dass der Abstand sich zwischen ihnen immer weiter verringerte. Das Schnauben, Knurren und Zähnefletschen wurden schnell lauter. Martin spornte sich an, gab wirklich alles, doch es hatte keinen Sinn. In der von Bäumen umgebenen Düsternis blieb er mit dem Fuß an einer hervorstehenden Wurzel hängen. Mit einem entsetzten Schrei auf den Lippen stürzte er zu Boden.
    Mauger setzte zum Sprung an. Außer Atem und heftig schnaufend lag Martin da und wusste, dass es aus war mit ihm.
    Im selben Moment platzte ein Geschoss aus den Bäumen hervor – eine weitere dieser glutroten kleinen Feuerbomben. Sie traf Mauger am mächtigen Rücken, wo sie in Flammen aufging. Kreischend trudelte das Monster durch die Luft, landete auf der Straße, wobei es Martin nur um Haaresbreite verpasste. Dann rollte es, sich krümmend und grollend,

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