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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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der Tiere der grauenhafte Werwolf. Er hieb mit einer Pranke nach dem Mädchen, sodass der seidene Mantel um seine Schultern zerriss.
    Jill schrie auf und duckte sich unter dem Hieb der anderen Pfote hinweg, der auf ihren Kopf zielte.
    Zu beiden Seiten des Pferdes rannte nun ein Wolf. Jill wusste, dass sie jeden Moment hochspringen und zubeißen würden. Einen dritten sah sie vor sich rasen, jetzt wirbelte er herum, spannte alle Muskeln an und machte sich bereit für den Sprung.
    Sie zog die Zügel nach links. Hier stieg der Boden stetig an und weiter vorne konnte sie außer einer Reihe von großen Eichen keine Bäume mehr sehen. Ihre einzige Hoffnung war jetzt, offenes Feld zu erreichen. Dann könnte ihr Reittier mit der Kraft der Verzweiflung davonsprinten und die Wölfe würden sie niemals einholen.
    Wiehernd wich das Pferd zur Seite aus und galoppierte den Hang hinauf, wobei es einen der Wölfe mit einem schrillen Jaulen und dem Krachen von Knochen in den schneebedeckten Boden trampelte. Die übrigen Unholde hetzten herbei und der Werwolf stieß ein Gebrüll aus, das der jungen Frau das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Fast geschafft!«, schrie Jill. »Wir sind fast oben, dann galoppierst du los – so schnell wie noch nie in deinem Leben! Fliege durch die Dunkelheit, mein Guter. «
    Schnappende Kiefer näherten sich ihrem Arm, doch sie schlug sie fort. Ein anderer Wolf biss in den Saum ihres Mantels und zerrte sie um ein Haar aus dem Sattel.
    Dann erreichten sie die Spitze des Hanges. Doch die Hoffnungen der Herzdame wurden jäh zerstört – es war nur eine Kammlinie, die eine tiefer liegende weite Lichtung, wie ein Becken, umgab. Sie waren verloren!
    Der Werwolf stürmte auf sie zu und warf dabei seinen Scheußlichen Kopf in den Nacken, um ein grausames Heulen anzustimmen. Doch noch war die Verfolgung nicht zu Ende. Der Kamm war schmal und das Pferd schlitterte und rutschte. Panisch wiehernd stürzte es die Böschung auf der anderen Seite hinunter. Jill schrie, als sie aus dem Sattel geworfen wurde. Sie überschlug sich mehrmals, als sie hilflos den Abhang hinunter und auf die schneebedeckte Lichtung rollte, wo sie kopfüber in eine tiefe Wehe stürzte.
    Sekunden später schoss sie daraus hervor, taumelte aus dem Schneeberg und wirbelte herum, bereit, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Ihr Pferd hatte sich bereits wieder aufgerappelt und schüttelte seine Mähne. Doch wo waren ihre Verfolger?
    Das Mädchen blickte den Hang hinauf. Die Wölfe standen noch immer an der oberen Kante. Sie und der Schrecken, der unter ihnen aufragte, reckten die Schnauzen in die Luft und schnupperten. Jill sah ihre glänzenden Augen, doch nicht sie starrten sie an. Mit klopfendem Herzen wurde ihr bewusst, dass etwas hinter ihr war – etwas, vor dem selbst die Wölfe sich fürchteten. Zitternd drehte sie sich um.
    Die Lichtung war leer und der Schnee unberührt. Hier wuchsen keine Bäume, abgesehen von einem einzigen. Ein herrlicher Granatapfelbaum stand mitten im Zentrum. Nicht eine einzige Schneeflocke hatte sich auf sein buschiges Blattwerk gelegt und an den Ästen wuchsen neben tiefroten Blüten mehrere reife glänzende Früchte. Und doch war es nicht der Baum, der die Wölfe und das Ungeheuer verharren ließ, sondern das Wesen, das an seinen niedrigsten Zweigen knabberte.
    »Das ist nicht möglich …« , murmelte das Mädchen.
    Was Größe und Form anging, ähnelte es einem Reh, doch damit hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Sein Fell war so weiß wie der Schnee, auf dem seine gespaltenen Hufe ruhten, und am Ende seines langen Rückens schwang ein Schweif wie von einem Löwen hin und her. Um seinen Hals glänzte ein goldenes Halsband, von dem drei Glieder einer zerbrochenen funkelnden Kette baumelten.
    Ungläubig stieß Jill die Luft aus, die wie feiner Dampf vor ihren Lippen hing.
    Am Kinn wuchs dem Tier ein feiner, flauschiger Bart, doch was das Mädchen so in Erstaunen versetzte, saß mitten auf der seidenen Stirn. Es war ein langes, gerades, spitz zulaufendes Horn.
    »Das ist ein Traum …« , flüsterte Jill. »Es kann nicht anders sein. «
    Das Tier schien keinen der Umstehenden wahrzunehmen. Gemächlich schlenderte es um den Baum herum, reckte das Horn in die Höhe und wetzte es an den Ästen. Dabei fielen zwei Früchte in den Schnee zu seinen Füßen. Es trat auf eine davon und neigte dann das Haupt, um voller Grazie die rubinroten Kerne aufzulecken, die hervorgequollen waren.
    Die Herzdame hatte noch nie

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