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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Limousinen.
    »Bobby und Irina in den ersten Wagen. Wenn ihr da seid, steigt ihr aus und geht bis zum Eingang. Annie, du und David, ihr nehmt die zweite Limousine. Haltet euch hinter ihnen. Wir treffen uns dann da.«
    »Dann sind Sie wohl heute meine Begleitung«, sagte Spandau.
    »Ich kann mich vor Begeisterung kaum halten«, antwortete sie.
    »Falls Ihnen die Sinne schwinden, dürfen Sie sich gern an meinem starken Arm festhalten.« Annie zog zischend die Luft durch die Zähne.
    Crusoe versprach ein Kassenschlager zu werden. An diesem Abend fand die offizielle Hollywood-Premiere statt, und in den folgenden Wochen würde er zuerst in Europa und anschlie-ßend auch in Lateinamerika und Asien in die Kinos kommen. Die Pressevorführungen waren bereits gelaufen, die Rezensionen lagen gut versichert im Safe. Die Kritiker, die sich kaufen oder beschwatzen ließen, hatte man längst in der Tasche. Die anderen wurden zu den Previews gar nicht erst eingeladen, und wenn ihre Besprechungen dann irgendwann erschienen, konnten sie sowieso nicht mehr schaden. Crusoewürde ein Blockbuster werden. Das war von ganz oben entschieden worden.
    Da die Premiere, wie alles andere an dem Film, seit Monaten zum Ereignis hochgejubelt wurde, konnte der Ansturm der Fans nicht überraschen. Dicht an dicht säumten sie zu beiden Seiten die Straße, fast bis zur nächsten Kreuzung, und vor dem Kino drängte sich eine kreischende, wogende Menschenmenge. Ordner und eine straff gespannte Absperrkordel sorgten dafür, dass niemand auf die Fahrbahn und vor die eintreffenden Limousinen gelangen konnte. Die Absperrung erstreckte sich rechts und links vom roten Teppich, der die Treppe hinaufführte, bis ins Foyer. Als sich die Tür von Bobbys Wagen öffnete, geriet die Menge außer Rand und Band. Spandau konnte es aus dem zweiten Wagen mit ansehen. Bobby und Irina stiegen aus, gingen ein paar Schritte, ließen sich fotografieren, gingen ein paar Schritte, gaben ein kurzes Interview, gingen ein paar Schritte. Die Limousine, in der Spandau und Annie saßen, rückte nach und spie sie ohne großes Trara auf den roten Teppich aus. Da sie von ihrem Fahrer wussten, dass Jurados Wagen direkt hinter ihnen war und sie den Platz frei machen mussten, beeilten sie sich, hinter Bobby und Irina herzukommen. Sie holten sie ein, als die beiden ungefähr drei Viertel des Teppichs hinter sich hatten. Jemand hielt Bobby eine Kamera vors Gesicht, und Bev Metealf fuchtelte ihm mit einem Mikro unter der Nase herum. Die Fans kreischten, die Kameras blitzten, die Scheinwerfer tauchten alles in ein grelles Licht. Die Fans waren nur noch eine alles verschlingende, johlende Masse. Man sah keine Gesichter, sah nicht, was Einzelne taten, fühlte sich hilflos, nackt, verletzlich. Es war eine Situation, in der alle Überlebensinstinkte nutzlos sind. Man ist umzingelt, blind und ohne Deckung und kann nur inständig hoffen, dass die Ordner etwas taugen. Jeder könnte einen unbemerkt mit einer Haubitze ins Visier nehmen. Darum graute es Bobby so vor diesen Events. Darum graute es allen Beteiligten davor, weil es jedes Mal wieder ein Alptraum war. Aber man musste es machen, man musste nackt und schlotternd über den roten Teppich gehen, weil es von einem erwartet wurde.
    Die Sicherheitsvorkehrungen machten einen guten Eindruck. Spandau überprüfte die Absperrungen. Die Ordner waren Profis, nervenstark und kräftig, aber nicht aggressiv. Jeder blieb auf seinem Posten. Über einen Knopf im Ohr bekamen sie diskret ihre Instruktionen und wurden informiert, wo sich die Stars und die Premierengäste auf dem Teppich gerade befanden.
    Spandau hatte vergessen, sich zu erkundigen, wer für die Sicherheit zuständig war. Wer auch immer es war, der Mensch verstand sein Handwerk. Und dann geschah es.
    Es war reiner Zufall, dass Spandau es bemerkte, und er war auch der Einzige, der etwas davon mitbekam. Zufall, dass er gerade in diesem Augenblick zu einem der Ordner hinüberblickte. Zufall, dass er ihn trotz des blendenden Scheinwerferlichts deutlich erkennen konnte. Zufall, dass er sah, wie der Mann lauschend den Kopf auf die Seite legte, um eine Anweisung besser verstehen zu können. Als Nächstes tat er so, als ob er seinen Abschnitt der Absperrung überprüfte, und dabei hakte er die Kordel vom Pfosten los und ließ sie fallen. Es hätte ein Versehen sein können, aber es war keins. Sofort brandete die Menge durch die Bresche, ergoss sich auf den roten Teppich und wogte auf Bobby zu. Da kannte auch

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