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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neuen.
    »Fangen wir heute früh an, oder wollen wir bloß den Pegel halten?«, fragte Kepki.
    Potts ging nicht darauf ein, ließ es aber mit dem zweiten Bier etwas langsamer angehen. Er drehte sich um und peilte die Lage. Weiter hinten spielten ein paar Biker eine Partie Billard. Unter den Zuschauern war auch eine Frau von Anfang, Mitte dreißig, die ein engsitzendes blaues Kleid trug und ein Bier trank. Als sie den Kopf hob, merkte sie, dass Potts sie beobachtete. Potts drehte sich wieder zum Tresen.
    Er wollte sich gerade über das Chili hermachen, als plötzlich die Frau neben ihm stand. »Krieg ich ein Miller?«, fragte sie Kepki.
    Sie trank das Bier im Stehen, neben Potts. Potts krümelte sich ein paar Saltines in seine Schüssel und rührte sie unter. Er hatte Hunger, aber der erste Löffel war so heiß, dass er ihn sich in die Hand spucken musste. »Scheiße!« Er kühlte sich den Mund mit einem Schluck Bier.
    Die Frau lachte. »Hat Ihnen Ihre Mutter nicht beigebracht, dass man erst pusten muss?«
    »Verdammt, jetzt hab ich mir die Fresse verbrannt! Verfluchter Mist. Konntest du mich nicht warnen, Kepki?«
    »Ein Chili ist nun mal keine Kaltschale«, sagte Kepki und zwinkerte der Frau zu. Potts löschte noch einmal mit Bier nach.
    »Essen Sie immer so?«, fragte die Frau. »Als ob Sie nicht genug kriegen können? Ich finde ja, das ist ein gutes Zeichen. Da weiß man, das ist einer, der sich vom Leben nicht mit Häppchen abspeisen lässt. Hab ich recht, sind Sie so einer?«
    »Hab ich noch nie drüber nachgedacht.«
    »Ich wette, Sie sind so einer«, sagte sie. »Ich wette, so gehen Sie an alles ran. Ich heiße übrigens Darlene.«
    »Potts.«
    »Nur Potts?«
    »Nur Potts«, sagte er.
    Sie versoffen den Rest des Abends. Potts hatte ein paar Scheinchen von Stella einstecken, und nach und nach sammelten sich die Bierflaschen und Whiskeygläser vor ihnen auf der Theke. Sie lachten und unterhielten sich. Einen Arm um ihn gelegt, lehnte Darlene sich an ihn. Irgendwann, noch ziemlich am Anfang, beugte sie sich rüber, gab Potts einen tiefen Zungenkuss und fasste ihm zwischen die Beine. Potts ging pinkeln, und als er am Urinal stand, kam Darlene rein. Er wollte schnell den Reißverschluss zumachen, aber Darlene sagte: »Die Mühe kannst du dir sparen.« Sie führte ihn am Schwanz zur Wand und rammte ihn dagegen. Sie hob ihr blaues Kleid hoch und schob sich seine Hand in den Slip. Potts stand ein bisschen neben sich. Ein Biker kam rein und sagte: »Du heilige Scheiße! Lasst euch bloß nicht stören«, und sah, während er pinkelte, zu, wie sich Potts und Darlene befummelten. Der Biker pfiff anerkennend durch die Zähne und zwinkerte Potts beim Rausgehen zu.
    »Fahren wir zu dir?«, fragte Darlene.
    »Nein«, sagte Potts.
    »Du bist doch nicht etwa verheiratet?«
    »Nein«, sagte er.
    »Wieso fahren wir dann nicht zu dir?«
    »Weil ich nie jemanden mit nach Hause nehme, darum.«
    »Und wieso nicht?«
    »Was soll die Fragerei? Weil ich's einfach nicht mache, darum. Willst du jetzt'ne Nummer schieben oder nicht? Wir können doch zu dir fahren.«
    »Geht nicht. Ich hab ein Kind. Wenn ich'nen Kerl mitbringe, verpetzt mich das Balg beim Jugendamt.«
    Sie fuhren mit ihrem Auto zu einem Motel. Weil Potts blau war, gab er ihr ein Bündel Scheine. Weil sie wohl eine Spur weniger blau war, ging sie rein, um das Zimmer zu buchen. Ein paar Minuten später kam sie wieder raus, die restlichen Scheine in der Hand. Sie sah das Geld an, sah Potts an und stopfte sich die Kohle in den BH.
    »Wenn du es wiederhaben willst, musst du es dir holen«, sagte sie.
    In dem Motelzimmer setzte sich Darlene aufs Bett und nahm einen Flachmann Wodka aus ihrer Handtasche. Sie trank einen Schluck und hielt Potts die Flasche hin.
    »Du siehst nervös aus. Ist das bei dir immer so, oder liegt das an mir?«
    »Ich bin nicht nervös«, antwortete Potts.
    »Ist doch geil, wenn man ein bisschen Schiss hat«, sagte sie. »Ich selber fahr da total drauf ab.«
    Sie rutschte auf dem Bett ein Stück nach hinten und winkte Potts zu sich rüber.
    »Komm zu Mama, Schätzchen«, sagte sie. »Komm und rede mit Mama Darlene.«
    Potts setzte sich aufs Bett. Darlene zog seinen Kopf an ihre Brust und streichelte ihm sanft das Haar, das Gesicht. Potts machte die Augen zu.
    »Du hast es nicht leicht gehabt im Leben, hm? Das merk ich dir doch an. Das merkt man immer, wenn es einer nicht leicht gehabt hat im Leben. Was du brauchst, ist ein kleines bisschen Liebe, mein

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