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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Öffentlichkeit die Tomate schmackhaft zu machen«, antwortete Spandau. »Er hat in seinem Garten gewerkelt und musste sich nie mit Agenten oder Schauspielern rumschlagen oder sich zur Stoßzeit im Schneckentempo über den Ventura Freeway quälen. Mir stehen noch drei Tage zu.«
    »Okay, was willst du machen? Hast du im Ernst vor, an dieser Sache dranzubleiben?«
    »Ich fahr morgen noch mal rüber und rede mit ihm.«
    »Bitte sehr, aber auf deine Kosten. Wie du so richtig sagst, du hast noch Urlaub. Den Tag heute zahl ich dir, aber bis du mir einen echten Fall anschleppst, bist du auf dich allein gestellt, mein Süßer. Ich muss an meine Firma denken.«
    »Feine Firma.«
    »Es springt nichts dabei raus, den Bernhardiner vom Dienst zu spielen. Und reich endlich deine verdammte Kilometerabrechnung ein, okay? Ich hab die Schnauze voll davon, dass ihr auf den Dingern hockt wie eine Oma auf ihrem Sparbuch, und von mir erwartet, dass ich bleche.«
    Spandau stand auf.
    »Montag«, sagte Coren. »Bring mir bis Montag einen Fall, sonst setze ich dich auf einen anderen Job an.«
    Sie begruben das Mädchen außerhalb von Indio im Sand. Als sie fertig waren, wurde es schon hell, und Potts wurde immer nervöser, weil er Angst hatte, dass man sie entdecken würde. Dabei waren sie ewig weit vom Highway entfernt und hatten die Tote bis in die Felsen raufgeschleppt. Es war eine Vollmondnacht, und sie kamen die meiste Zeit ohne Taschenlampe aus. Ein paarmal bildete Potts sich ein, er hätte eine Klapperschlange gehört, aber Squiers beruhigte ihn damit, dass Schlangen kaltblütige Tiere und nur bei Tag aktiv waren. Oder umgekehrt. Squiers war genauso groß und stark, wie er faul war. Obwohl sie sich eigentlich bei der Arbeit abwechseln wollten, gönnte er sich so oft eine Auszeit, dass Potts zuletzt allein die Schaufel schwang. Sie hatten gedacht, bei dem lockeren Untergrund würden sie mit dem Graben schnell vorankommen, doch dann fing der Sand an nachzurutschen. Das Loch fiel nicht halb so tief aus, wie sie gehofft hatten, und die Leiche zeichnete sich als ziemlicher Höcker ab. Potts tröstete sich damit, dass sie zwischen den Felsen sowieso keiner finden würde, und aus der
    Luft konnte man die Stelle auch nicht sehen. Der Gedanke, dass Kojoten die Kleine womöglich wieder ausbuddeln würden, machte ihnen nur so lange zu schaffen, bis ihnen einfiel, dass sich dadurch die Identifizierung erschweren würde. Schon nach kurzer Zeit wären nur noch Knochen von ihr übrig. Squiers wollte sie noch nackt ausziehen, aber Potts ließ das nicht zu.
    Am späten Vormittag war Potts wieder zu Hause in Redlands. Müde und verdreckt, wie er war, wünschte er sich nichts weiter als eine Dusche und ein kaltes Bier. Er würde sich richtig schön ausschlafen, spät frühstücken und dann irgendwas unternehmen. Er wohnte außerhalb der Stadt, am Rand der Wüste, in einem Häuschen aus billigen Betonziegeln. Darauf ein angegilbter Putz, der unzählige Male bei einem Erdbeben aufgeplatzt und unzählige Male wieder zugeschmiert worden war. Und wenn mal wieder ein Stück davon absprang, kamen darunter tiefe Risse zum Vorschein, in denen Insekten hausten. Daran, was unter seinem Fußboden vor sich ging, wollte Potts lieber gar nicht erst denken. Neben dem Haus stand eine windschiefe Garage aus Holz, durch deren Ritzen der Sand hereinpfiff. Potts hätte sich gern was Besseres geleistet, womöglich sogar eine Wohnung, aber heutzutage lief ohne Bankauskunft überhaupt nichts mehr, und Potts Kreditwürdigkeit war im Arsch. Er hatte ein kleines Schlafzimmer, eine winzige Küche und ein Wohnzimmer. Eine verfluchte Schuhschachtel. Aber eine Schuhschachtel mit Garten.
    Potts parkte den Truck vor der Garage und ging ins Haus. Er hatte vergessen, die Klimaanlage anzulassen, und es war brütend heiß. Nachdem er sie eingeschaltet hatte, holte er sich ein kaltes Bier aus der Küche. Er trank einen Schluck und kippte den Rest auf ex. Er machte sich noch ein Bier auf. Danach würde er besser schlafen können.
    Potts ging ins Wohnzimmer, setzte sich in den Sessel und sah sich um. Er war froh, dass er wieder zu Hause war. Nicht gerade fein, aber sein. Obwohl die Möbel größten Teils gebraucht waren oder aus einem Billigkaufhaus stammten, war es kein Vergleich mit dem Rattenloch, in dem er aufgewachsen war, oder mit den Rattenlöchern, in denen er oft genug gehaust hatte. An der Wand hing ein großes Bild von einem Typen, der »Knabe in Blau« hieß. Gemalt hatte es ein

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