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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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respektiert Sie.« »Haben Sie einen Vertrag?«, fragte Spandau.
    Stella zog ein beleidigtes Gesicht. »Wenn mir einer sein Wort gibt, brauch ich keinen Vertrag.«
    »Hören Sie - und ich meine das wirklich nicht böse -, wir spielen hier nicht den Paten, und einen romantischen Ehrenkodex unter Gaunern gibt es nicht. Das hier ist Hollywood, hier ist jeder ein Lügner, bis er den Scheck auf dem Konto hat. Tut mir ehrlich leid, dass ich derjenige sein muss, der Ihnen Ihre Illusionen raubt.«
    »Wenn Sie nicht für ihn arbeiten, was wollen Sie dann?«
    »Sein Assistent hat mich angerufen und mir gesagt, dass er herkommt, um Sie über den Haufen zu schießen. Normalerweise wäre an dieser Idee nicht viel auszusetzen, aber er hätte sich damit sein Leben versaut. Er scheint mir ein ziemlich netter Kerl zu sein, wenigstens so lange noch, bis Sie und die Studios mit ihm durch sind. Lassen Sie ihn in Frieden. Sein Leben wird auch so noch hässlich genug werden, ohne dass ein weiterer Geier an ihm rumhackt.«
    Stella tat so, als ob er den letzten Satz nicht gehört hätte, und griff erneut zum Telefon. »Wie geht's ihm?«, fragte er, nachdem er gewählt hatte. Nach einer Pause legte er wieder auf und sagte zu Spandau: »Er ist auf dem Rücksitz eingepennt.« Er seufzte. »Als Filmemacher hat man eben nichts als Ärger.«
    Spandau leerte sein Whiskeyglas und stand auf. »Meiner Meinung nach seid ihr alle irre«, sagte er. »Ich fahr jetzt nach Hause.«
    »Und Sie wollen wirklich nicht für mich arbeiten?«
    »Ich glaube, das wäre unserer Freundschaft eher abträglich.«
    »Klugscheißer. Kommen Sie mir nicht in die Quere. Widerstand muss im Keim erstickt werden.«
    »Sun Tsu?«
    »Nein, mein alter Boss, Vinnie der Würger. Bester Garotteur der ganzen Branche. Irgendwo hab ich immer noch seine Telefonnummer rumfliegen.« Er grinste wölfisch.
    Spandau stellte das leere Glas ab und ging.
    Am nächsten Tag, einem erfreulich ereignislosen Samstag, arbeitete Spandau im Garten. Die Waschbären schienen das Interesse an den Goldfischen vorläufig verloren zu haben. Es war ein wunderbar ruhiger Nachmittag, und Spandau konnte zum ersten Mal seit seinem Urlaubsende richtig entspannen. Im Haus klingelte das Telefon. Er überließ es dem Anrufbeantworter und versuchte, nicht hinzuhören. Er reinigte die Teichpumpe und fütterte die Fische. Sie waren wie Hunde, kamen gleich angeschwommen, wenn sie ihn sahen. Als er die Pellets ins Wasser warf, zappelten sie zufrieden durcheinander. Wieder zerbrach er sich den Kopf, wie er sie schützen könnte. Vielleicht sollte er die Waschbären doch erschießen. Aber dann stellte sich die Frage, wohin mit dem toten Waschbären. Außerdem würden immer wieder welche nachkommen. Der schöne Nachmittag war ihm vergällt, und er ging ins Haus, um die Nachricht abzuhören.
    »Hi, hier Gail. Sie haben eine Nachricht von Bobby Dye. Er bittet um Ihren Rückruf. Die Nummer lautet...«
    Spandau schrieb mit. Er überlegte, ob er sich tot stellen sollte. Es war ein Fehler, sich noch tiefer in diese Geschichte reinziehen zu lassen, eine typische Lose-lose-Situation, wie Coren gesagt hätte. Der Job war schwer genug, ohne dass man sich auf einen Klienten einließ, der nicht wusste, was er eigentlich wollte. Spandau knüllte den Zettel zusammen und warf ihn in den Papierkorb. Er ging in die Küche und machte sich ein Bier auf, ging wieder in sein Arbeitszimmer, wühlte den Zettel aus dem Müll und rief an. Ein Anrufbeantworter. Vogelgezwitscher und Gorillagebrüll, dann der Signalton.
    »Hier spricht David Spandau ...«
    Bobby nahm sofort ab. Er klang nüchtern und munter. »Hey, Mann, danke für den Rückruf. Könnten Sie vielleicht zu mir rauskommen? Ich muss mit Ihnen reden. Ich wohne am oberen Ende der Wonderland ...«
    Vom Beverly-Hills-Schild, dem berühmtesten Ortsschild der Welt, geht es auf dem Sunset Boulevard nach Osten.
    Vom Meer hast du dich schon ein ganzes Stück entfernt, und das flippige Santa Monica ist nur noch eine Erinnerung. Auch den kurvigen, langweiligen Streckenabschnitt an der UCLA vorbei hast du hinter dir (bei der vielen Kohle sollte man doch meinen, die könnten wenigstens mal ihre Schlaglöcher ausbessern), und du hast dich mittlerweile damit abgefunden, dass die Häuser in Beverly Hills mit ihren mickrigen Gärten ganz und gar nicht wie Jed Clampetts Villa aussehen. Weit und breit kein einziger Palast im Südstaaten-Revival-Stil. Und dafür sind wir nach Kalifornien geflogen?, fragst du

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