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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dahinter lag vermutlich der berüchtigte VIP-Raum, wo die Promis abhingen, um sich nicht unter den gemeinen Mob mischen zu müssen. Auf der Suche nach dem Eingang stieß Spandau am Ende eines Korridors auf zwei geschlossene Türen. Die erste führte in ein Büro, in dem eine hübsche Blondine von Ende zwanzig, über einen Stapel Quittungen gebeugt, am Schreibtisch saß.
    »'tschuldigung«, nuschelte Spandau. Ich bin nur ein armes Säuferlein, das sich verlaufen hat. »Ich such das Klo.«
    »Auf der anderen Seite vom Club«, sagte die Blondine und widmete sich wieder ihrer Buchhaltung.
    Spandau probierte die andere Tür. Ebenfalls nicht abgeschlossen. Sie öffnete sich in einen kurzen, schmalen Gang, der vor einer weiteren Tür endete. Stimmen drangen hindurch. Eine davon gehörte Bobby. Spandau drückte sie auf.
    Das Zimmer lag im Halbdunkel, wie von Kerzenlicht erhellt. Durch die Glasscheibe auf der gegenüberliegenden Seite konnte man die gesamte Tanzfläche und die Bühne überblicken. Es war, als sähe man auf einem riesigen Bildschirm eine hochauflösende Fernsehsendung von Hollywood feiert ab. Da der Raum schallgedämpft war und mit Musik aus dem Lautsprecher berieselt wurde, wirkte der Anblick noch unwirklicher.
    Richie Stella saß auf einem Sofa. Bobby stand mitten im Zimmer, von hinten durch das Tanzflächenpanorama angestrahlt. Er hatte eine Pistole in der Hand, die auf Richie gerichtet war. Seine Hand zitterte, so dass der Lauf der.38er kleine Kreise in die Luft zeichnete. Bobby war nassgeschwitzt, und Spandau musste ihm nicht mal in die Augen sehen, um zu wissen, dass er voll unter Strom stand. Alkohol oder Drogen. Wahrscheinlich beides. Richie, der gelassen die Beine übereinandergeschlagen hatte, wirkte nicht sonderlich beunruhigt, obwohl keineswegs auszuschließen war, dass Bobby ihn, wenn schon nicht aus einem anderen Grund, dann aus Versehen erschoss.
    Als Spandau hereinkam, fuhr Bobby herum. Die Waffe kam mit.
    »Nicht so hastig«, sagte Spandau. »Ich bin's bloß.«
    »Fuck. Was haben Sie denn hier verloren?«, fragte Bobby vorwurfsvoll. »Bleiben Sie mir vom Leib.«
    »Ginger hat mich geschickt«, antwortete Spandau. »Er hatte Angst, Sie würden eine Dummheit machen.«
    »Ich mach keine Dummheiten«, sagte Bobby mit zitternder Stimme. »Ich niete bloß dieses miese Arschloch um.«
    »Wie ich dem Jungen gerade erklären wollte ...«, begann Richie.
    »Schnauze!«, schrie Bobby. »Noch einen Muckser, und ich drück ab.«
    Stella ließ sich nicht erschüttern. »Wie schon gesagt, das ist ein Schwachsinnsplan. Ich bin sein Freund.«
    »Du bist eine elende Ratte, und du hast eine Kugel zwischen die Augen verdient«, sagte Bobby.
    »Können Sie ihm nicht klarmachen, dass es ein Fehler wäre?«, fragte Richie Spandau.
    »Damit sind Sie bei mir an der falschen Adresse«, antwortete Spandau. »Ich kann Sie auch nicht leiden.«
    »Warum erzählen Sie ihm nicht etwas über das Gefängnisleben? Wenn er mich erschießt, wandert er in den Knast.«
    »Da ist was dran«, sagte Spandau zu Bobby. »Ist es Ihnen das wert?«
    »Und ob«, antwortete er. »Das ist es mir wert.«
    »Na, wenn das so ist«, sagte Spandau. »Erschießen Sie ihn, dann können wir alle nach Hause.«
    Stella warf Spandau einen vernichtenden Blick zu. Alles wartete. Als kein Schuss fiel, sagte Spandau:

»Geben Sie mir die Waffe, Bobby. Das ist eine lausige.38er, und wenn Sie nicht einen Glückstreffer landen, können Sie den Mistkerl damit sowieso nicht erledigen. Sie gehen in den Knast, und Ihre Karriere ist im Eimer.«
    »Ich bring ihn um.«
    »Dann machen Sie schon«, sagte Spandau. »Kommen Sie endlich in die Gänge.«
    Bobby starrte Stella an. Er hob die Waffe und zielte auf Stellas Brust. Seine feuchte Hand umklammerte die Waffe, lockerte sich und packte wieder fester zu. Er wartete.
    Spandau ging zu ihm und nahm ihm die Waffe ab. Bobby sackte in sich zusammen und ließ sich neben Stella auf das Sofa fallen. Er schlug die Hände vors Gesicht.
    »Was für ein grandioser Auftritt«, sagte Stella. Er sah Spandau an, schüttelte den Kopf und wandte sich Bobby zu.
    »Wie geht's dir? So weit alles okay?«, fragte er.
    Bobby antwortete nicht, und er nahm auch die Hände nicht runter.
    »Schöne Kacke.« Stella legte Bobby den Arm um die Schultern. »Jetzt dachte ich fast schon, ich bin ein toter Mann. Du bist ja fix und fertig. Willst du ein Xanax? Ich lass dir ein Xanax bringen.«
    »Das können Sie vergessen«, mischte Spandau sich ein.

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