Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Anbeißen aussiehst, mein Augenstern. Und weil du da drin viele wichtige Leute kennenlernen kannst. Du bist frei wie ein Vogel und kannst von einer Hollywoodgröße zur nächsten flattern und sie mit deinem Charme becircen, damit du so groß rauskommst, wie du es verdient hast. Ich hab dich mitgenommen, weil ich verrückt nach dir bin.«
    »Du hast mich mitgenommen, weil du klein und hässlich bist und sie dich ohne mich nicht reinlassen würden.«
    »Der Vorwurf trifft mich ins Mark, auch wenn dein Misstrauen durchaus nicht unberechtigt ist.«
    »Aber denk dran, sobald ich den ersten Regisseur aufgerissen habe, kannst du in den Wind schießen.«
    »Umso mehr werde ich die letzten holden Augenblicke auskosten, die uns noch verbleiben.« »Nicht zu fassen, dass ich auf so ein Gesülze reinfalle.«
    »Den Heiligen sei Dank. Und jetzt lass mal ein bisschen das Melkzeug sehen, wir sind gleich an der Tür.«
    Wie üblich war der Club gerammelt voll. Sie bestellten sich etwas zu trinken und sondierten die Lage. Terry hielt nach der Blonden Ausschau, die Spandau ihm beschrieben hatte, Eve nach einer goldenen Karrierechance. Eve hatte mehr Glück.
    »O nein«, sagte sie. »Ich glaub, da vorne ist Russell Crowe.« Sie drehte sich zu Terry um. »Wie seh ich aus?«
    »Wie die goldenen Äpfel der Hesperiden«, antwortete er obenhin.
    »Worauf du einen lassen kannst«, sagte sie und zog los, um sich an ihre Beute heranzupirschen.
    Terry war erst ein einziges Mal im Voodoo Room gewesen. Es war genau die Art von Club, die ihm zuwider war: laut, unpersönlich und durch und durch prätentiös. Echte und unechte Showbusiness-Typen, wummernde Musik und perfekte Körper, und in allem schwang ein
    Unterton der Verzweiflung mit. Wie bei der Warteschlange draußen vor dem Eingang: Sogar wenn man drin war, war man entweder in oder out. Und es war so wichtig, in zu sein. Terry nippte an seinem Jameson's. Hoffentlich würde es nicht allzu lange dauern, bis er sie entdeckte. Aber vielleicht war sie gar nicht da. Dann musste er noch mal kommen. Und noch mal. Hätte er sich doch bloß nicht von Spandau, der alten Ratte, breitschlagen lassen.
    Er behielt das Büro im Auge, wo sich das Personal die Klinke in die Hand gab. Er sah niemanden, auf den Stellas Beschreibung passte, und auch auf die Blonde wartete er vergeblich. Eine hübsche Schwarzhaarige bestellte einen Drink an der Bar. Sie lächelte Terry an. Kein Ring am Finger, der Drink war also für sie selber. Ohne Begleiter oder zumindest zu haben. Terry lächelte zurück. Nein, du Arsch, du bist im Dienst.
    »Wow«, sagte die Kleine zu ihm. »Dieser Club ist echt der Wahnsinn!«
    Zum ersten Mal in der großen Stadt, dachte er. Ein Landei. Die wartet nicht auf Russell Crowe, die will einen netten Kerl abschleppen. Jetzt der alte Aufreißerspruch »Sind Sie auch neu hier?« und dann rein zufällig feststellen, dass wir Seelenverwandte sind. Von ihm würde sie sich nicht bedroht fühlen, anders als bei einem echten Hollywoodstar, bei dem sie garantiert kalte Füße kriegen würde. Romantik in der Stadt der Engel. Morgen einen Ausflug zu den La-Brea-Teergruben und am Abend ein Essen im Restaurant am Jachthafen, schön nah beim Boot. Und dann ...
    Er hatte diese Tour schon so oft abgezogen, dass sich sofort alles zusammenfügte, wie in einem alten Computer mit Lochkarten. Die Kleine wartete darauf, dass er reagierte. Und wie gern hätte er sie angesprochen. Er stellte sich vor, wie sie sich unterhielten und zusammen im Bett waren. Malte sich aus, wie sie schmecken und sich anfühlen würde. Und spätestens wenn die Sonne aufging, würde sie wieder abziehen in ihr Motel und mit der Nachmittagsmaschine nach Nebraska zurückfliegen. Zurück zu ihrer High-School-Liebe, ihrem Verlobten, ihren Eltern, ihrer pummeligen kleinen Schwester mit der Zahnspange. Und wenn sie in fünf Jahren mit einer Freundin zusammen eine Flasche Rotwein niedermachte, würde sie ihr kichernd von ihrem Abenteuer mit Terry erzählen.
    Ihr Drink kam. Terry hatte immer noch nichts gesagt. Sie sah gekränkt aus. Wenn du wüsstest, dachte Terry. Es war schrecklich, sie auf den ersten Blick in- und auswendig zu kennen. Eines Tages würde er das Geheimnisvolle wiederfinden. Wenigstens betete er jeden Tag darum. Sie nahm ihr Glas, lächelte ihn ein letztes Mal verlegen an und verschwand in der Menge.
    Es war schon nach Mitternacht, als er die Blonde aus dem Büro kommen sah. Sie blieb oben an der Treppe stehen, ließ einmal prüfend

Weitere Kostenlose Bücher