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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Blick umherwandern und ging zur Bar, um sich nach den Beständen und dem Umsatz zu erkundigen. Sie drehte eine Runde durch den Saal und sprach mit den Bedienungen, um Probleme zu lösen oder schon im Entstehen aus der Welt zu schaffen. Die Frau verstand etwas von ihrer Arbeit. Ernstes Gesicht, kein Lächeln. Hart im Nehmen. Und gescheit. Vom Äußeren her nicht eben umwerfend schön, aber mit etwas Tiefgründigem unter der Oberfläche, das man gern näher erforscht hätte. Spandau hatte erwähnt, dass Stella ihr die Hand auf die Hüfte gelegt hatte. Ob sie seine Freundin war? Spandau glaubte es nicht. Aber Terry konnte sich vorstellen, dass sich ein Mann wie Stella etwas in den Kopf setzte, was er nicht haben konnte, was über seine Begriffe ging. Die Frau hat Klasse, dachte Terry. Und genau das war es, was Stella sich am meisten wünschte.
    Nachdem sie ihren Kontrollgang beendet hatte, kehrte sie ins Büro zurück. Okay, sie war also da; jetzt stellte sich nur noch die Frage, wann würde sie Feierabend machen? Der Club schloss um zwei. Danach musste sie sicher noch einiges an Papierkram erledigen. Anschließend würde sie sich ins Auto setzen und nach Hause fahren. Beziehungsweise von ihrem Freund abgeholt werden. Oder von ihrem Mann? Nein, sie trug keinen Ring. Und wenn sie tatsächlich einen Freund hatte, würde der sie nicht abholen. Das würde Stella gar nicht passen. Sie würde allein nach Hause fahren. Sie war der Typ dafür.
    Kurz vor der Sperrstunde kam Eve wieder zurück. Sie kochte vor Wut.
    »Das war er gar nicht, der Mistkerl«, sagte sie.
    Terry hörte nur mit halbem Ohr zu. »Was?«
    »Das war nicht Russell Crowe. Das war ein kleiner Kulissenschieber. Der hat mich angelogen, der Scheißkerl.«
    »Er hat behauptet, er sei Russell Crowe?«
    »Eigentlich nicht. Aber abgestritten hat er es auch nicht.«
    Er lachte. »Wie sagte mein Mütterlein immer so schön? Wir leben in einem Tal der Tränen. Es hätte schlimmer kommen können. Stell dir mal vor, du hättest es ihm im Stehen auf dem Klo besorgt.«
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu, denn genau das hatte sie gemacht. Plötzlich sagte Terry: »Komm, wir hauen ab.« Er fasste sie beim Ellenbogen und lotste sie in Richtung Ausgang. »He, was soll denn das?«, fauchte Eve. »Ich will noch was trinken.«
    »Du möchtest sicher um deine verlorene Ehre trauern, und dabei will ich dich wirklich nicht stören«, antwortete Terry.
    Er brachte sie zum Taxistand und schob sie in den Wagen.
    »Ihr Männer seid alle Arschlöcher, wusstest du das? Und die verfluchten Iren sind die allergrößten ...«
    Das Taxi fuhr los. Terry winkte ihr nach, während sie stumm weiter vor sich hin schimpfte.
    Die Blonde kam erst um kurz vor drei heraus. Seit mehr als einer Stunde saß er in seinem dunklen Wagen, den er ein Stück die Straße hinunter geparkt hatte, und sah zu, wie die Gäste, betrunken oder nüchtern, einzeln oder verpaart, den Club verließen. Er vertrieb sich die Zeit mit seinem iPod und dem Versuch, an die Schwarzhaarige und nicht an die Blonde zu denken. Aber er kehrte immer wieder zu der Blonden zurück. Er pinkelte in eine Trinkflasche und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob man wohl noch ganz normal war, wenn man mit einer solchen Arbeit sein Geld verdiente.
    Er zwang sich, sich die Schwarzhaarige nackt in seiner Koje vorzustellen, aber dann verschaltete er sich und sah sich mit der Blonden, zärtlich nach dem Sex aneinander geschmiegt. Ein schlechtes Zeichen. Es war fast beruhigend, dass sie höchstwahrscheinlich einen Freund zu Hause hatte. Einen Schauspieler oder Musiker. Bestückt wie ein Kaltbluthengst und mit einem Physikdiplom. Und groß war er bestimmt auch. Einen Riesen, den sie anbetete und gegen den Terry sowieso keine Chance hätte. Er musste nur versuchen sie auszuhorchen, damit sie Stella Bericht erstatten konnte. Dann konnte er seinen Scheck abholen und sich besaufen. Mist, dachte Terry. Ich hätte doch die kleine Schwarzhaarige anbaggern sollen.
    Es war nicht schwierig, die Blonde zu beschatten. Sie fuhr einen alten, knallgelben VW-Käfer und hielt an jeder Ampel, jedem Stoppschild, jedem Bahnübergang. Auch gewährte sie anderen Verkehrsteilnehmern großzügig die Vorfahrt. Terry hätte sie auch auf einem Fahrrad verfolgen können. Er hielt mehr Abstand als sonst. Sie hatten nicht weit zu fahren. Sie hielt vor einem Bungalow in West Hollywood an, den Motor ließ sie laufen. Sie ging die paar Stufen bis zur Haustür hoch und klopfte,

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