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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausfällig geworden wäre und seine Freunde nicht versucht hätten, mit Rufen wie »Wir wollen Raissha sehen! Wir wollen Raissha sehen!« die Menge aufzuhetzen. Die Situation spitzte sich zu, Raissha war in ihrem Wohnwagen einem Nervenzusammenbruch nah. Während sich die Wachleute Rat suchend zu Matt Kimons umdrehten, der an diesem Tag für die Sicherheit am Set verantwortlich war, durchbrach der Ex einfach die Postenkette. Als Spandau von Matt wissen wollte, was er nun unternehmen würde, lachte der nur: »Wart's ab.« Er warf einen Blick auf Terry McQuinn, der unauffällig in einer Ecke stand und ein Buch las, winkte ihn herüber und sagte: »Tu ihm nicht weh.« Terry nickte. Er schlenderte zu dem Ex rüber und baute sich vor ihm auf. Der Ex war mindestens einen Kopf größer und einen Zentner schwerer als er. Der Typ sah aus wie eine Wand. Er sah auf Terry runter und lachte. Er sah zu der Menge rüber, und die Menge lachte. Ein Heidenspaß. Er machte einen Schritt auf Terry zu, als ob er ihn aus dem Weg schieben wollte. Sobald er ihn berührte, packte Terry ihn an Hemd und Gürtel und bugsierte ihn mit dem gekonntesten Aikidogriff, den Spandau je gesehen hatte, einmal im Kreis herum und zurück hinter die Absperrung. Der Ex hatte keine Ahnung, was mit ihm geschehen war. Damit erging es ihm wie den meisten anderen. Es war so blitzschnell und elegant über die Bühne gegangen, dass es wie Zauberei aussah. Der Typ unternahm einen neuen Versuch, mit demselben Ergebnis wie beim ersten Mal. Dann schlug er ein paarmal nach Terry, schwere Schwinger, von denen ihn jeder einzelne hätte k.o. schlagen können, wenn sie ihn nicht samt und sonders verfehlt hätten. Irgendwie schienen die Schläge glatt durch den kleinen Iren hindurchzugehen. Immer wieder ließ der Ex die Fäuste fliegen, immer wieder mit dem gleichen Ergebnis. Nun lachte das Publikum über ihn. Es sah aber auch zu drollig aus, wie er ein Loch nach dem anderen in die Luft boxte. Inzwischen hatte der kurz vor der Pensionierung stehende Polizist, der einsam und allein am Set Dienst schob, Verstärkung angefordert, und man hörte schon die Sirenen. Sofort packten die Kumpel von Raisshas Ex ihren Landsmann und tauchten mit ihm in der Menge unter. Bis die Bullen eintrafen, war der Spuk zu Ende.
    »Wo haben Sie das denn gelernt?«, fragte Spandau Terry.
    Terry antwortete bloß: »Verkorkste Jugend«, und verzog sich wieder in seine Ecke. Er holte Tolkiens Nachrichten aus Mittelerde heraus und las weiter, als ob nichts geschehen wäre.
    »Der Wahnsinn, was?«, sagte Matt zu Spandau. »Bei jedem anderen hätten wir jetzt hier die totale Randale. Komisch, aber dass der Typ so klein ist, ist tatsächlich ein Vorteil für ihn. Wenn er es mit einem Zweieinhalb-Zentner-Schrank aufnimmt und der ihn nicht trifft, steht der wie ein Volltrottel da. Ich kenne ein paar echte Schläger, die sich mit dem Zwerg nie anlegen würden, weil sie sich nicht blamieren wollen. Die lassen sich lieber von einem Gegner ihrer eigenen Gewichtsklasse vermöbeln, als dass sie mit Terry ein Tänzchen wagen. Und es ist ja auch das reinste Ballett.«
    Spandau verstand genau, was er meinte, und heuerte den kleinen Iren danach selbst oft an. Zumindest so oft, wie Terry Lust zum Arbeiten hatte. Coren dagegen hatte nichts für ihn übrig. »Der versoffene Ire ist ein Klotz am Bein«, sagte er zu Spandau. »Wenn du ihn einsetzen willst, geht es auf deine Kappe. Aber ich warne dich jetzt schon, eines schönen Tages kriegst du die Quittung dafür. Dieser Giftzwerg steht doch auf Trouble.«
    »Er geht ihm so lange wie möglich aus dem Weg, das hab ich selbst gesehen.«
    »Ja, aber er ist immer zur Stelle, wenn der Zoff losgeht, oder nicht? Die drei Typen in Wrightwood, aus denen er Kleinholz gemacht hat. Hätte er sie nicht auch einfach links liegenlassen können? Oder hat er extra so lange gewartet, bis ihn einer von ihnen anfasst, damit er sich auf Notwehr berufen kann? Oder hat er sie vielleicht sogar absichtlich provoziert? Nein«, sagte Coren, »der Kerl bringt dich noch mal in Teufels Küche, merk dir meine Worte. Sorg dafür, dass er mir nicht unter die Augen kommt.«
    Aus Terrys Segelboot kam das Geschrei einer Frau. Im nächsten Moment stapfte sie auch schon wütend an Deck. Sie war schön und jung und halb nackt. Terry hatte eine Vorliebe für Schauspielerinnen. Während sie mit ihren restlichen Kleidungsstücken kämpfte, stolperte sie über die ungewohnten Planken, und als sie versuchte, auf den

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