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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehört, zu seinem Kick. Irgendwie bringt er sie dazu, ihm zu vertrauen. Es gab keinerlei Hinweise auf ein unbefugtes Eindringen in die Wohnung der jungen Frau im Garden District. Sie sagen, zwei der Opfer, die Sie identifizieren konnten, seien Teilzeitstudentinnen gewesen? Das ist die Verbindung. Es handelt sich nicht um Frauen, denen er zufällig begegnet ist. Er kennt sie; bevor er sie tötet, macht er sie in Gedanken zu Heiligen. Während er sie hofiert, lockt er sie in Wirklichkeit in eine Falle. Keinerlei Anzeichen von sexuellem Kontakt?«
    »Bis jetzt nicht.«
    Langes Schweigen. Bentz hörte nur die rollenden Räder seines Jeeps und das Dröhnen des Verkehrs.
    »Das ist merkwürdig. Vermutlich hat es etwas mit dem Zölibatsschwur zu tun. Oder er ist impotent. Für gewöhnlich bringt ein Mord den Täter zum Orgasmus. Haben Sie schon die umliegenden Universitäten überprüft?«
    Bentz’ Finger umschlossen fest das Lenkrad. Sein Magen brannte bei dem Gedanken an die Studentinnen, die sich dieser Bastard schnappte und quälte. Ein Bild von Kristi schoss ihm durch den Kopf, und sein Bauch schmerzte noch mehr. »Wir versuchen herauszufinden, ob die beiden Opfer einander kannten, gemeinsam Seminare besucht haben, ob sie sich überhaupt je begegnet sind. Immerhin haben sie Unis besucht, die unmittelbar nebeneinanderliegen.«
    »Was ist mit ihren Freunden?«
    »Einer hat vor zwei Monaten die Stadt verlassen, der andere hat ein Alibi.«
    »Wasserdicht?«
    »Wir suchen noch nach einem Leck. Bislang ist er über jeglichen Verdacht erhaben.«
    »Überprüfen Sie ihn noch einmal. Vor allem wenn er ein Weißer zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig ist, über ein Vorstrafenregister verfügt, während der Grund- oder Highschool-Zeit auffällig geworden ist, zum Beispiel durch Gewalt gegen Tiere oder Brandstiftung, oder Probleme mit Frauen hat … irgendetwas. Ich faxe Ihnen, was ich habe.«
    »Danke.« Bentz wechselte die Spur, und Stowell legte auf. Er fühlte sich noch genauso schlecht wie bei seinem Aufbruch von St. Lukas. Allein beim Anblick seines Halbbruders war ihm die Galle hochgekommen. Dieser scheinheilige Mistkerl. Vater James McClaren war außer Kristi der einzige lebende Verwandte, den er noch hatte, abgesehen von ein paar Cousins und Cousinen zweiten und dritten Grades, die ganz woanders lebten. Und ausgerechnet James war ihm in den Rücken gefallen. Mehr als einmal.
    Gerade als er auf die Ausfahrt ein paar Meilen entfernt von Olivia Benchets Cottage lenkte, klingelte das Handy. »Bentz.«
    »Hier spricht Olivia. Ich muss Sie sehen!«, sagte sie. Ihre Stimme klang panisch und atemlos. »Er schlägt wieder zu!«
    Bentz wurde eiskalt. Er hatte den Anruf erwartet, war bereits auf dem Weg zu ihr gewesen, weil er geahnt hatte, dass der Killer am Gedenktag der heiligen Katharina von Alexandrien zur Tat schreiten würde. Oder an einem anderen Gedenktag. »Ich bin schon unterwegs«, sagte er. »In zehn Minuten bin ich bei Ihnen.«
    »Gott sei Dank.«
    »Bis gleich.« Er drückte das Gespräch weg und trat das Gaspedal durch. »Verflucht!«
    Die Straßen waren in diesem abgelegenen Teil des Landkreises leer. Er überfuhr ein Stoppschild, dann nahm er eine scharfe Kurve und bog auf die Landstraße ein, die durchs
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führte. Es war dunkel, der Mond nebelverschleiert, ein feuchter Wind peitschte durch die Gruppen von Eichen und Sumpfzypressen, die wie Geister in die Höhe ragten. Bentz’ Jeep raste über eine lange, niedrige Brücke, doch er hatte das Gefühl, immer noch nicht schnell genug zu sein. Das Entsetzen in Olivias Stimme spornte ihn an. Beinahe hätte er die Abzweigung verpasst. Er riss heftig das Steuer herum. Der Allradwagen geriet ins Schleudern, als er viel zu schnell die Kurve nahm und über die kleine Brücke vor Olivias Cottage fuhr.
    Er trat auf die Bremse.
    Die Haustür flog auf.
    Bentz holte scharf Luft.
    In einem flauschigen weißen Bademantel stand sie im Türrahmen, erhellt vom Licht, das aus dem Cottage drang, die Haare so wild wie immer. Sein Herz machte einen Sprung. In dem Moment wusste er, dass er dabei war, sich in diese Verrückte mit ihren bizarren Behauptungen über Visionen und ASW zu verlieben. Er hatte das merkwürdige Gefühl, nach Hause zu kommen. Zum Teufel, er hatte seit Jahren kein echtes Zuhause mehr besessen!
    Binnen Sekunden war Bentz aus dem Jeep gesprungen und lief aufs Haus zu. Ihr dämlicher Kläffer kam herausgeschossen.
    »Hairy!« Olivia rannte zu Bentz.

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