Danger - Das Gebot der Rache
Benchet als auch ihr Haus rund um die Uhr überwacht werden.«
»Das habe ich bereits veranlasst. Das FBI hat seine Zustimmung dazu gegeben«, erklärte Bentz und erwartete schon, sie würde ihm einen Rüffel verpassen, weil er die Genehmigung nicht auf offiziellem Wege eingeholt hatte. Stattdessen nickte sie.
»Was ist mit den beiden anderen Morden, die angeblich stattgefunden haben?«, fragte Melinda. »Die, die Olivia Benchet gesehen hat?«
»Gestern war der Gedenktag der heiligen Katharina von Alexandrien. Sie wurde auf ein mit Nägeln und kleinen Sägen versehenes Rad gebunden, aber das Rad zerbrach, weshalb man sie enthauptete.«
Jaskiels Kiefer spannte sich an. »Wie das jüngste Opfer.«
»Ja.«
»Derselbe Mörder?«
»Wir gehen davon aus.«
»Dann glauben Sie ihr jetzt also?« Melindas dünne Augenbrauen wölbten sich über die obere Kante ihrer randlosen Brille.
»Ja«, gab Bentz zu. »Sie sagt, sie habe noch einen weiteren Mord gesehen. Eine Frau in einer Gruft, gefoltert und dem Hungertod überlassen. Werfen Sie mal einen Blick auf das hier.« Er reichte ihr eine kopierte Seite über die heilige Philomena, zusammen mit den Aufzeichnungen von Olivia Benchet. »Entweder hat sie diese Märtyrerinnen studiert und führt uns an der Nase herum, indem sie uns noch ein paar ›Extrafälle‹ aufbürdet, oder das, was sie sieht, entspricht der Realität.« Der Anblick von Olivias angstverzerrtem Gesicht, als sie sich ihm am Abend zuvor in die Arme geworfen hatte, schoss Bentz durch den Kopf. »Ich wette, es ist echt.«
»Okay.« Jaskiel seufzte und blickte wieder auf die Uhr. »Dann arbeiten Sie also mit der Sondereinheit und dem FBI zusammen.«
»Ja. Es ist ein wenig schwierig wegen der unterschiedlichen juristischen Zuständigkeitsbereiche, aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass unser Mann dieselbe Nummer womöglich auch in einem anderen Bundesstaat abzieht. Ein Kollege von der Sondereinheit versucht, ungelöste Mordfälle, die zeitlich in der Nähe der Gedenktage liegen, auf mögliche Verbindungen hin zu überprüfen, aber selbst mit Hilfe des FBI und deren Computer wird das einige Zeit brauchen.«
»Zeit, die wir nicht haben.«
»Und Glück«, fügte Bentz hinzu. »Bislang hatten wir auch davon ziemlich wenig.«
Montoya schnaubte. »Ich überprüfe mal die Hersteller von Schwertern. Wir haben die Waffe aus dem abgebrannten Haus in Bayou St. John – keine Fingerabdrücke, natürlich nicht, aber es handelt sich dabei um kein gewöhnliches Schwert. Ich vermute, der Täter hat es aus zweiter Hand bei einer dieser Waffenausstellungen erworben, so dass sich der Kauf kaum rückverfolgen lässt. Trotzdem sind wir dabei, bei den örtlichen Händlern nachzufragen.«
»Was ist mit der Tatsache, dass Ms. Benchet den Täter als Priester gesehen hat?«
»Bislang nichts, nur Olivia Benchets Aussage. Wir haben keine Faserreste gefunden und nichts unter den Fingernägeln des Opfers. Es tut mir leid, aber unser Mann hat sich aus dem Staub gemacht, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen«, gab Bentz zu.
Jaskiels Mundwinkel zuckten frustriert. Ihre Fingernägel trommelten auf der Schreibtischkante. »Er wird einen Fehler machen. Unweigerlich. Und wenn er das tut, kriegen wir ihn dran. In der Zwischenzeit muss ich mir überlegen, was ich den Medien sage.« Jaskiel dachte einen Augenblick lang nach. »Ich werde nichts von den Gedenktagen der Märtyrerinnen erwähnen, sonst kriegen wir es noch mit Trittbrettfahrern zu tun, und sämtliche durchgeknallten religiösen Fanatiker aus den umliegenden Landkreisen kreuzen hier auf und tun sich mit neuen Ideen hervor, wie man Frauen foltern kann. Wir halten uns an das Altbewährte: Es gibt einen Serienmörder, die Leute sollen vorsichtig sein … nichts Spezifisches.«
»Vielleicht verrät er sich, wenn wir ihm keine allzu große Aufmerksamkeit schenken«, bemerkte Bentz. »Manche Serienmörder werden dann immer dreister. Nehmen aus Frust darüber, dass sie nicht genug beachtet werden, Kontakt mit der Polizei auf.«
Melinda streckte sich. »Solange ihn die mangelnde Aufmerksamkeit nicht dazu anstiftet, weitere Morde zu begehen … Das der Öffentlichkeit zu erklären wäre verdammt schwer.«
»Was machst du an Thanksgiving?«, fragte Kristi. Sie saß mit Brian in der Cafeteria, trank eine Cola und überlegte, ob sie es mit ihm »tun« sollte oder nicht. Mein Gott, war er heiß! Dunkles Haar, strahlend blaue Augen und genau jene geheimnisvolle
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