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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit besonders viel Grund dafür geliefert hätte. Es hatte eine Zeit gegeben, da war er lässiger gewesen, aber diese Zeit lag lange zurück. Kristi fühlte sich ein wenig schlecht, weil sie ihn so behandelt hatte. Ein Teil ihres Zorns war verraucht, sobald sie ihre Sticheleien losgeworden war, und sie wusste, dass er alles dafür tat, ihr ein guter Vater zu sein.
    »Jay hat angerufen. Ich denke, er möchte dich zu Thanksgiving einladen.«
    Sie stieß die Luft aus. »Jay und ich sind dabei, uns zu trennen.«
    »Ach?« Bentz bremste vor einem Stoppschild ab. »Weiß er schon davon?«
    Der Ring in ihrer Tasche kam ihr plötzlich so groß wie das Rad eines Monster-Trucks vor. »Ich will es ihm persönlich sagen.«
    »Gute Idee.« Er machte ein Gesicht, als hätte er gerade etwas Ähnliches hinter sich. Quatsch, das konnte ja gar nicht sein. Schließlich war er mit seiner Arbeit verheiratet. »Du solltest es ihm schonend beibringen.«
    Jetzt erteilte ihr Vater ihr schon Ratschläge zu ihrem Liebesleben! Wie lächerlich. »Wer bist du? Ein Briefkastenonkel oder Dr.Sam?«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben. »Jay ist ein netter Kerl.«
    »Ich dachte, du magst ihn nicht.«
    »Ich mag niemanden besonders, mit dem du gehst.«
    »Als ob ich das nicht wüsste«, brummte sie und zog in Erwägung, ihm von Brian zu erzählen, aber dann würde er sie doch nur dazu drängen, vorher mit Jay Schluss zu machen, außerdem würde es ihm sicher nicht gefallen, wenn sie sich mit einem Mann traf, der über dreißig war. Nein, sie würde Brian auf keinen Fall erwähnen. Bentz würde einen Anfall bekommen und ihn von Kopf bis Fuß durchleuchten oder, schlimmer noch, sich mit ihm treffen und ihn ins Kreuzverhör nehmen. Nein danke. Zeit, das Thema zu wechseln. »Du arbeitest also an diesem Serienmörder-Fall, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Ist es so schlimm wie beim letzten?«
    »Es ist immer schlimm«, antwortete ihr Vater und fuhr durchs Campus-Tor. Der Verkehr wurde dichter, Scheinwerfer und Straßenlaternen vertrieben die Dunkelheit. »Aber ja, ich halte ihn tatsächlich für schlimmer als den Rosenkranzmörder-Fall.«
    »Warum?«
    Bentz zögerte.
    »Mein Gott, Dad, du kannst mir vertrauen.«
    »Der Fall geht mir einfach näher. Einige der jungen Frauen, die er umgebracht hat, waren College-Studentinnen.«
    »Verstehe.« Sie wusste, dass ihn das zum Ausflippen brachte. »Ich habe gehört, wie sich ein paar Kommilitonen darüber unterhalten haben, und auch die Uni hat eine entsprechende Mitteilung gemacht. Wir sollen besonders vorsichtig sein.«
    »Dann haltet euch auch daran.«
    Kristi verdrehte die Augen, verkniff sich aber die Bemerkung, er solle sich aus ihrem Leben raushalten. »Wirst du den Kerl schnappen?«
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Dann wirst du wieder berühmt sein!«
    »Oder berüchtigt.« Bentz grinste sie an und fuhr langsam durch die Stadt, dann drückte er aufs Gas und bog auf den Freeway. Er beschwerte sich nicht mal, als sie das Radio auf ihren Lieblingssender einstellte, nicht auf dieses miese WSLJ , das er immer hörte. Oldies. Jazz. Obskure Titel, die man nirgendwo auf CD s fand, und die Talk-Sendung, die er so faszinierend fand: ›Midnight Confessions‹ von Dr.Sam. Seit letzten Sommer, seit der Rosenkranzmörder die Stadt unsicher gemacht hatte, schaltete ihr Vater diesen Sender immer ein. Es war unheimlich. Dabei hatte Kristi selbst ein paar Mal bei Dr.Sam angerufen und sich bei der Radio-Seelenklempnerin Rat geholt.
    Nun, wer hätte das nicht getan, wenn er wie sie gerade die Wahrheit über sich selbst, ihre Mutter, den Mann, den sie für einen Onkel gehalten hatte, und den Mann, der sie großgezogen hatte, herausgefunden hätte! Sie alle hatten eine Lüge gelebt. Vermutlich war ihre Mom deshalb gestorben. Warum sollte Jennifer die Kontrolle über ihren Wagen verloren haben und gegen einen Baum gerast sein? Sie war nicht betrunken gewesen, hatte höchstens ein, zwei Drinks intus – Jennifer Bentz hatte exzessiven Alkoholkonsum genauso gehasst wie sie es gehasst hatte, dass ihr Mann ein Cop war. Es war ein klarer Tag gewesen. Kein anderes Auto war in den Unfall verwickelt. Aber man hatte Spuren von Valium in ihrem Blut gefunden… Verdammt.
    Kristi glaubte langsam, dass ihre Mutter sich selbst gehasst hatte. Für all die Fehler, die sie in ihrem Leben gemacht hatte. Je mehr Kristi von dem verschrobenen Dr.Sutter über Psychologie erfuhr, desto stärker war sie davon überzeugt, dass ihre Mutter voller

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