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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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will.«
    »Oh, das ist doch Quatsch, und das weißt du. Genau das sagen Leute, wenn sie nicht über das sprechen wollen, was sie wirklich stört.« Seine Stimme wurde zu einem hohen Fisteln. »›Ich bin dabei, mich selbst zu finden. Ich entdecke mein inneres Ich. Ich suche nach neuen Erfahrungen.‹ Totaler Schwachsinn«, fuhr er mit normaler Stimme fort.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Kristi. Es gab keinen Grund, das zu leugnen. »Es ist einfach anders dort, ganz anders als in der Highschool, aber das war ja zu erwarten. Schließlich ist es ein College.«
    »Ja, und du belegst ein paar bescheuerte Psychologie- und Philosophiekurse und erfährst plötzlich, dass du nicht mal dich selbst kennst. Hör mal … vielleicht sollten wir einfach Schluss machen.«
    »Ja, vielleicht.«
    Sie hörte, wie er scharf die Luft einzog. »Mein Gott, Kristi, hör uns doch nur mal zu! Wir lieben uns doch, oder nicht?«
    »Ich weiß es nicht, Jay«, gab sie zu und lehnte sich ans Kopfteil des Bettes. Tränen brannten in ihren Augen. Sie hatte gedacht, sie würde ihn lieben. Aber das war, bevor sie angefangen hatte zu studieren. Bevor sie erfahren hatte, dass ihr Vater gar nicht ihr Vater war und ihr Onkel … Sie wusste, dass sie in erster Linie aufs College gegangen war, um diesem Durcheinander zu entrinnen.
Verdrängung und
Verleugnung –
davon sprach Dr.Sutter doch die ganze Zeit! Was das anbetraf, so hatte Jay recht. Manche Leute am All Saints College, auch Dr.Sutter, Dr.Franz und Dr.Northrup, waren definitiv mehr als exzentrisch, ganz zu schweigen von der seltsamen Lucretia, dem sonderbaren Willie Davis, der sich in Psychologie stets hinter sie setzte und sie unentwegt anstarrte, und nicht zuletzt dieser Lesbe von Schwimmlehrerin. Am All Saints liefen tatsächlich überdurchschnittlich viele Spinner herum.
    »Du weißt es nicht«, wiederholte Jay mit Verachtung in der Stimme. »Ach, Scheiße, ich hab’s kapiert. Du hast einen anderen kennengelernt, hab ich recht? Da bist du erst ein paar Monate fort und betrügst mich bereits. Verdammt noch mal, Kristi, was ist los mit dir?«
    »Das ist es ja, was ich rauszufinden versuche«, sagte sie und wurde ebenfalls sauer. Dann knallte sie den Hörer auf, stand auf und versetzte Bentz’ Boxsack einen kräftigen Tritt. Das war also der Anfang vom Ende. Die Wahrheit war, dass sie sich anders als Jay entwickelt hatte. Es wäre besser, wenn er sich eine andere suchte.
    Schließlich hatte sie Brian.
     
    Der Alarm schrillte.
    Olivia fuhr hoch, abrupt aus ihrem Traum gerissen.
    Die Sirenen hörten gar nicht mehr auf zu heulen. O Gott, jemand versuchte, in ihr Haus einzubrechen! Sie schoss aus dem Bett. Hairy S. bellte aufgeregt und raste zur Schlafzimmertür.
    Das Gewehr! Verdammter Mist! Das Gewehr war unten in dem Kämmerchen unter der Treppe, bei den Regenjacken und Stiefeln … Um Himmels willen, nein … Ihr Kopf wurde klarer. Über das Schrillen des Alarms hinweg hörte sie, wie jemand ihren Namen rief, dazu einen Schwall Flüche, der einen Seemann zum Erröten gebracht hätte.
    Sarah!
    Olivia stürmte aus dem Schlafzimmer und die Treppe hinunter. Sarah stand, nach Gin riechend, vor der Bedientafel der Alarmanlage. Fluchend und mit rotem Gesicht drückte sie hektisch auf die Eingabetasten. »Wie zum Teufel stellt man dieses verdammte Ding ab?«, schrie sie über das Heulen hinweg.
    »Hier …«
    »Aufmachen! Polizei!«, rief jemand und pochte an die Tür.
    »Verflucht!«, sagte Sarah, während Olivia den Code eintippte und der Alarm abrupt verstummte.
    »Alles in Ordnung, Officer! Ich komme!«, rief Olivia genau in dem Augenblick, in dem die Tür aufgetreten wurde und zwei Zivilpolizisten mit gezogener Waffe in die Diele stürmten. Sarah schrie auf. Hairy bellte immer noch wie verrückt.
    Beide Frauen rissen die Hände in die Höhe. »Es ist alles gut, sie wusste nicht, wie sie die Alarmanlage abstellen sollte!« Langsam ließen die Beamten die Waffen sinken.
    »Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?«, fragte der Große mit dem Bürstenschnitt.
    »Ja! Haben Sie Sarah denn nicht herfahren sehen?«, wunderte sich Olivia und ließ die Arme sinken.
    Sarah hatte eine Hand aufs Herz gepresst und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. »Mein Gott«, wisperte sie, »mein Gott.«
    »Natürlich haben wir sie gesehen. Aber dann ist der Alarm losgegangen. Wir konnten kein Risiko eingehen«, beharrte der Jüngere mit dem markanten Kinn.
    »Was um alles in der Welt tun die hier?«,

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