Danger - Das Gebot der Rache
Schultern. »Langsam glaube ich, dass du recht hast. Ich muss irgendwie über Leo hinwegkommen. Dieser … dieser emotionale Tornado, in dem wir stecken, bringt mich noch um.«
»Und holen dich mit einem großen Thanksgiving-Essen wieder ins Leben zurück.«
Sarah brachte ein Lächeln zustande. »Truthahn mit Füllung, Süßkartoffel-Pie … Trostspender.«
»Und vielleicht hab ich eine kleine Überraschung für dich«, sagte Olivia mit einem Augenzwinkern und knipste das Licht im Badezimmer aus. Obwohl es weit hergeholt war anzunehmen, Vater James McClaren könnte Sarah in ihrem gegenwärtigen Zustand aufmuntern.
»Du arbeitest an Thanksgiving?«, stöhnte Kristi unter ihrer Bettdecke.
»Irgendjemand muss schließlich dafür sorgen, dass die Straßen dieser Stadt für die rechtschaffenen Bürger sicher sind, Madam.« Bentz stand in ihrer geöffneten Zimmertür und blickte auf das Bündel im Bett, das seine Tochter war.
»Verschon mich«, sagte sie.
»Es ist doch nur für ein paar Stunden.«
»O ja, richtig, das habe ich schon einmal gehört.«
»Ich werde rechtzeitig wieder da sein, um den Truthahn in den Ofen zu schieben.«
»Du willst wirklich kochen?« Sie hob ein Eckchen der Bettdecke und öffnete ein verschlafenes Auge. Bentz schnappte unmerklich nach Luft. Manchmal, im richtigen Licht, sah Kristi genauso aus wie ihre Mutter. »Ich dachte, wir gehen ins Restaurant und anschließend ins Kino oder so was«, sagte sie gähnend.
»Hast du nicht den Truthahn im Kühlschrank gesehen?«, fragte er.
»Ich dachte, das wäre nur Show. Reine Fassade, um mich zu beeindrucken.«
»Das ist ein echter! Hab ich’s denn geschafft?«
»Was? Mich zu beeindrucken? Nein!« Sie kicherte, wie sie es als kleines Mädchen getan hatte, und Bentz dachte zurück an glücklichere Zeiten. »Okay, doch, du hast es geschafft. Ich bin mordsmäßig beeindruckt. Und jetzt raus hier! Wie viel Uhr ist es überhaupt?« Sie hob den Kopf vom Kissen. »Viertel nach acht? An Thanksgiving? Bist du wahnsinnig, Dad?«
»Es gibt Leute, die das denken.«
»Und die haben recht!« Kristi zog sich die Decke über den Kopf und drehte sich auf die andere Seite. »Du kannst mich gegen Mittag wecken.«
»Worauf du dich verlassen kannst. Du musst die Kartoffeln pürieren.« Er zog die Tür hinter sich zu und hörte, wie sie erneut aufstöhnte. Es war schön, sie wieder hier zu haben, selbst wenn sie etwas brummig war. Bentz hatte sie vermisst. Als sie noch zu Hause wohnte, hatten sie die ganze Zeit über gestritten – wie lange sie wegbleiben durfte, über ihre Noten, ihren Freund, ihre Einstellung. Sie hatte immer schnell behauptet, dass er selbst schuld daran war. Es »nervte« sie, dass er ein Cop war, und dass sie zu Hause aufräumen sollte, war typisch für sein »mittelalterliches Denken«. »Am schlimmsten« aber war es, dass sie kein eigenes Auto besaß, abgesehen davon, dass er sie verdächtigte, Sex zu haben, was eine »grundlegende Missachtung ihres Vertrauensverhältnisses« darstellte. Als er ihr ein paar Kondome auf die Kommode legte, war sie ausgeflippt und hatte ihn beschuldigt, eifersüchtig zu sein, weil er selbst »keine abkriegte«.
Die letzten drei Monate mit ihr waren die Hölle gewesen.
Doch er vermisste das. Er fuhr zum Department und gesellte sich zu dem Team, das am Feiertag Dienst hatte. Das Erste, was er sah, war ein Bericht, dass Olivias neues Sicherheitssystem vergangene Nacht Alarm geschlagen hatte. Die Beamten gaben an, es habe sich um ein Versehen gehandelt, eine Freundin habe den Alarm um halb zwei morgens ausgelöst und wäre nicht in der Lage gewesen, ihn wieder abzuschalten.
Bentz wählte ihre Nummer. Verschlafen meldete sich Olivia: »Hallo?«
Sein Herz machte einen kleinen Satz. »Hier ist Rick. Ich habe gehört, dass es letzte Nacht Schwierigkeiten gegeben hat?«
»Oh … nein, Sarah ist zu Besuch … meine Freundin aus Tucson. Sie ist erst spät zurückgekommen, und das Alarmsystem war zu viel für sie.« Olivias Stimme klang belegt, schläfrig, und er dachte unwillkürlich daran, wie er sie in den Armen gehalten und ihren Duft eingeatmet, ihren leisen Atem gehört hatte.
»Ich wollte mich nur vergewissern, dass bei dir alles in Ordnung ist.«
»Ja, sicher …«, sagte sie und erklärte ihm, was passiert war. Ihre Geschichte stimmte mit dem Bericht überein, und sie versprach, unmittelbar nach den Feiertagen die Tür reparieren zu lassen. Kurz darauf dankte sie ihm – jetzt mit klarerer
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