Danger - Das Gebot der Rache
Geschehnissen, aber ich bin mir nicht sicher. Allerdings, Detective
,
habe ich zuvor erwähnt, dass in dem verfluchten Badezimmer das Radio lief und dass Dr.Sam, die Moderatorin des Late-Night-Programms ›Midnight Confessions‹
,
darüber sprach, dass es ein bedeutender Jahrestag in unserer Geschichte sei, der Tag, an dem Präsident Kennedy erschossen wurde. Das ist heute, der zweiundzwanzigste November.«
»Stimmt«, bestätigte Montoya.
»Dann ist das also wichtig?«
»Ich weiß es nicht.«
»Hören Sie«, sagte sie mit funkelnden Augen und stieß einen Finger direkt in seine Richtung. »Ich bin schon einmal hier gewesen. Ich habe mit Detective Brinkman gesprochen, und er hat mich einfach abgewimmelt, aber als ich von Ihnen beiden gelesen habe, dachte ich, Sie wären vielleicht anders. Sie könnten mir helfen. Könnten einen Weg finden zu verhindern, dass sich so etwas wie letzte Nacht wiederholt.«
»Vorausgesetzt, es ist tatsächlich etwas passiert.«
»Das ist es, Detective. Das schwöre ich beim Grab meiner Großmutter.« Ihr Gesicht war jetzt tiefrot, und sie schob energisch das Kinn vor.
»Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen?«, fragte Bentz, und sie stieß einen langen Seufzer aus.
»Nein. Mehr weiß ich im Augenblick nicht.«
Es war Zeit, das Ganze zum Abschluss zu bringen. Es gelang Bentz, ein Lächeln aufzusetzen, wenngleich ihm nicht danach zumute war. »Ms. Benchet – Olivia –, es gibt nicht viel, was ich tun kann. Ohne Leiche oder zumindest eine Vermisstenanzeige, die auf die von Ihnen beschriebene Frau zutrifft, kann ich keine Ermittlungen aufnehmen. Sie haben mir nicht viel mehr an die Hand gegeben, als dass Sie einen ziemlich schlimmen Alptraum hatten.«
»Ziemlich schlimm?«, wiederholte sie. »Ich laufe nicht jedes Mal zur Polizei, wenn ich einen Alptraum habe. Sie könnten das Ganze zumindest überprüfen. Fangen Sie bei dem Feuer an.«
Neben dem Aktenschrank kratzte sich Montoya sein Ziegenbärtchen. »Es hat tatsächlich ein Feuer gegeben. Ein altes Haus, nicht weit entfernt vom City Park in der Nähe der Esplanade, glaube ich.«
Bentz starrte seinen Partner an. »Woher weißt du das?«
Montoya ließ sein einstudiertes Lächeln aufblitzen. »Man muss nur Augen und Ohren aufsperren und gründlich seine Hausaufgaben machen.«
Arschloch
,
dachte Bentz. Manchmal brachte ihn Montoyas aufgesetzte Coolness zum Rasen. »War jemand drin?«
»Keine Ahnung. Als ich davon gehört habe, war man noch mit den Löscharbeiten beschäftigt.«
Bentz blickte zurück zu Olivia. »Okay. Wir werden das überprüfen.«
»Gut.« Sie schien sich ein wenig zu entspannen. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie mich gern als Verrückte abstempeln würden, aber tun Sie das nicht. Bitte.«
Bentz stellte den Rekorder ab und stand auf. Die Befragung war vorbei. »Danke, dass Sie zu uns gekommen sind. Wie ich schon sagte: Wir werden es überprüfen. Wenn wir etwas finden, lassen wir es Sie wissen.«
»Das ist alles, worum ich Sie bitte.« Sie griff in ihre Handtasche und zog das Portemonnaie heraus, dem sie eine Visitenkarte entnahm.
Olivia Benchet
Inhaberin
The Crystal Prism
Sammlerstücke, New Age, Esoterisches
stand darauf. Ihre Telefonnummer und Adresse in Tucson, Arizona, waren durchgestrichen und durch eine örtliche Nummer ersetzt. Sie schob ihm die Karte über den Schreibtisch, an dem Doppelbilderrahmen vorbei, aus dem ihn von zwei Fotos seine Tochter Kristi anlächelte.
»Ein hübsches Mädchen«, stellte Olivia mit einem Blick auf die Bilder fest. »Ihre Tochter?«
»Ja.« Bentz nahm die Karte. »Um es rundheraus zu sagen, Ms. Benchet: Alles, was Sie mir erzählt haben, klingt nach falschem Alarm, aber sollte mir irgendetwas bezüglich einer vermissten Frau, auf die Ihre Beschreibung zutrifft, zu Ohren kommen, oder sollten in dem verbrannten Haus irgendwelche Leichen gefunden werden … werde ich mich bei Ihnen melden.«
Sie nickte, dann zögerte sie und schien mit sich zu kämpfen. Auch Montoya bemerkte es. Aus dem Augenwinkel sah Bentz, wie sich sein Partner ein wenig streckte und fragte: »Haben Sie sonst noch etwas auf dem Herzen?«
Olivia blickte von Montoya zu Bentz und sagte: »Sie werden ohne Zweifel mit Detective Brinkman über mich sprechen, daraus kann ich Ihnen keinen Vorwurf machen, ich würde mich genauso verhalten. Also kann ich es Ihnen auch gleich sagen: Ich bin mir sicher, dass der Mörder schon vorher zugeschlagen hat. Ich – ich hatte damals keine so
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