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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnten noch etwas anderes für mich tun«, sagte sie, und er zog eine Augenbraue hoch.
    Ihr blieb fast das Herz stehen.
    Mein Gott, was war nur los mit ihr? Warum zum Teufel flirtete sie mit ihm?
    »Und das wäre?«, fragte er, und das anzügliche Grinsen, das seine Lippen umspielte, stand in deutlichem Widerspruch zu seinem Beruf.
    »Nichts, das Sie in Schwierigkeiten bringen würde.«
    »Oh, verflixt!«
    »Wie wär’s, wenn Sie mir dabei helfen, eine Lichterkette für Weihnachten über dem Kaminsims anzubringen?«
    »Und ich dachte, Sie bieten mir Essen und Trinken an, weil Sie meine Gesellschaft schätzen.«
    »Nein, in Wahrheit nutze ich Sie nur aus«, neckte sie ihn. »Auf geht’s, Sie Alleskönner, an die Arbeit!« Olivia stellte ihr Glas ab, durchwühlte das Kabuff unter der Treppe und stellte vorsichtig das Gewehr ihrer Großmutter zur Seite, damit sie eine Kiste mit altem Weihnachtsschmuck hervorziehen konnte.
    »Ist das nicht ein bisschen früh?«, fragte James und half ihr, zwei Kartons mit Lichtern ins Wohnzimmer zu schleppen.
    »Es ist nach Thanksgiving«, widersprach sie, »jetzt beginnt die Weihnachtszeit.« Wie um das zu beweisen, stellte sie das Radio an. Ab der Woche nach Thanksgiving spielte WSLJ jede Stunde ein Winterlied. Und tatsächlich tönte keine zehn Minuten später, noch bevor sie die Lichterkette richtig aufgehängt hatten, eine jazzige Instrumentalversion von »Let It Snow« durchs Zimmer.
    »Hab ich’s Ihnen nicht gesagt?«, fragte Olivia und knipste die Deckenlampe aus. Abgesehen vom Feuerschein und den kleinen bunten Lämpchen über dem Kaminsims war der Raum dunkel. Gemütlich.
    »Das ist aber nicht wirklich ein Weihnachtslied.«
    »Aber es passt zur Jahreszeit. Die würden das doch niemals im Juli spielen!«
    Er lachte. »Erst wenn ich ›White Christmas‹ höre, beginnt für mich offiziell die Weihnachtszeit.«
    »Aber …«
    »Ich mache keine Witze.« Er setzte sich neben sie auf die Couch und blickte ins Feuer. »›Frosty the Snowman‹ oder ›Winter Wonderland‹ treffen’s auch nicht.«
    »Sie nehmen’s aber genau«, sagte sie und nippte an ihrem Glas.
    »Das gehört einfach dazu.« Seine Augen spiegelten das grüne und rote Licht der Lichterkette wider. »Das hier dagegen« – er hob sein Glas in die Luft – »tut es nicht.«
    »Nein?«
    »Definitiv nicht.« Kopfschüttelnd schenkte er ihnen beiden ein weiteres Glas Wein ein. »Wie dem auch sei, wir können den Tropfen doch nicht verkommen lassen«, sagte er, »schließlich ist er weit gereist.«
    »Ach?«
    »Den ganzen Weg von Kalifornien bis hierher. Dort ist es ganz anders als hier.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe dort gelebt.«
    »Tatsächlich?«
    »Genau, Madam. Und ich habe ein Geheimnis, was diese Zeit in meinem Leben betrifft.« Sein Lächeln war absolut verführerisch. Sie lehnte sich auf der Couch zurück. »Welches?«
    »Eins aus der Zeit, bevor ich Priester geworden bin.«
    »Oh, etwas Finsteres, Böses …«
    »Das können Sie wohl sagen.« Er lachte. »Bevor ich meine Berufung gefunden habe, war ich Surfer.«
    »Nein!«
    »O doch … Sie hätten mich beim Hang Ten sehen sollen!«
    »Verschonen Sie mich!« Olivia grinste, der Wein und die intime Atmosphäre stiegen ihr zu Kopf.
    »Vielleicht werde ich es Ihnen eines Tages vorführen.«
    Sie nahm einen Schluck Wein und musste so sehr kichern, dass sie sich verschluckte. Die Vorstellung von Vater James mit seinem Priesterkragen und wehender Soutane beim Wellenreiten in Malibu führte unweigerlich zu einem Lachanfall. Sie hustete und stellte ihr Glas ab. »Ich … kann … es nicht … glauben …«
    Plötzlich schlang er die Arme um sie und klopfte ihr auf den Rücken. »Alles in Ordnung?«
    »Ja … nein …«, japste sie.
    »Olivia …« Er klopfte fester. »Atmen Sie.«
    »Weiß … weiß der Papst davon?«, fragte sie und bemühte sich, wieder Luft zu schöpfen.
    James lachte laut, ein tiefes, polterndes Lachen, und zog sie an sich. »Höre ich da einen Anflug von Respektlosigkeit?«
    »Von mir?« Sie tat so, als sei sie schockiert, und schüttelte in gespielter Unschuld den Kopf. Er hatte seine Arme noch immer nicht gelöst. »Niemals.«
    »Du bist unglaublich«, sagte er. Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern, und sie bemerkte, wie nahe sie einander waren. Ihre Nasen berührten sich fast, sein Duft übermannte sie, ihre Brüste waren gegen seine Brust gepresst. Es war verrückt. Und emotional absolut gefährlich.
Hör auf,

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