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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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fluchte. Olivia stellte fest, dass er blass geworden war. Rasch drückte er einen Knopf und schaltete Blinklicht und Sirene ein. »Sieht so aus, als hättest du recht gehabt«, sagte er und bog, den Blick fest auf die Straße gerichtet, fast ohne abzubremsen um eine Ecke. Der Jeep schlingerte, die Reifen quietschten protestierend.
    »Ach …« Sie wollte es nicht glauben, selbst wenn sie die Wahrheit wusste.
    »Ein Messdiener.«
    »In St. Lukas?« Olivia ließ sich gegen die Beifahrertür sinken. Sie fühlte sich innerlich taub. Leer. Das Bild des so brutal abgeschlachteten Kindes brannte in ihrer Seele, und sie fühlte sich verantwortlich, als hätte sie die Tragödie irgendwie verhindern können. Tränen traten ihr in die Augen.
Ein Kind.
Dieses Monster hatte ein Kind umgebracht!
    »Was verbindet dich mit St. Lukas?«, fragte Bentz und warf ihr aus dem Augenwinkel einen Blick zu.
    Ihr blieb das Herz stehen. Schuld füllte ihre innere Leere. »Ich habe dir bereits erzählt, dass ich den dortigen Priester kenne. Er hat mir die Taufliste gegeben.« Sie blickte aus dem Fenster. Die nassen Straßen schimmerten im Licht der Straßenlaternen. St. Lukas mit seinen weiß gekalkten Wänden, der hohen Kirchturmspitze und dem Glockenturm erhob sich über die umliegenden Gebäude.
    Olivia hatte die Kirche stets für einen Ort des Glaubens und des Trostes gehalten, der Zuflucht, aber heute Abend stellte St. Lukas für sie den Inbegriff des Finsteren und Bösen dar. Schaudernd schlang sie die Arme um ihre Taille. Bentz bog auf den Parkplatz und bremste.
    In der Ferne heulte eine weitere Sirene.
    Bentz öffnete die Tür, dann blickte er zu Olivia hinüber. »Du bleibst besser hier.«
    »Den Teufel werd ich tun.« Sie öffnete bereits die Beifahrertür und trat auf den mit Schlaglöchern übersäten Parkplatz. Mit drei schnellen Schritten hatte sie zu Bentz aufgeschlossen und eilte mit ihm im Laufschritt die Stufen zur Eingangstür hinauf.
    Lichter zuckten, ein Polizeiwagen bog mit hoher Geschwindigkeit auf den Parkplatz, dicht gefolgt von einem Rettungswagen. Sie kamen direkt vor der Kirche zum Stehen. Sanitäter sprangen heraus und schlossen sich den Polizeibeamten an, die ins Gebäude rannten.
    Ein uniformierter Beamter stellte sich ihnen in den Weg.
    »Das geht in Ordnung.« Bentz zückte seine Marke.
    »Aber …«
    »Sie gehört zu mir!«
    Der andere Cop trat zur Seite und drückte ihnen mit der Schulter die Tür auf. »Dann bleiben Sie bitte drinnen, und fassen Sie nichts an.«
    In der Kirche war alles hell erleuchtet. Bentz schob Olivia neben einen Ständer mit Broschüren. »Rühr dich nicht von der Stelle«, befahl er mit Nachdruck und ergriff ihren Oberarm. Sein entschlossener Gesichtsausdruck duldete keine Widerrede. Er war im Dienst.
    »Aber …« Ihr Blick schweifte über seine Schulter hinweg zum Altar, wo die Rettungssanitäter über das Opfer gebeugt waren. Ein Junge. In einem blutgetränkten Talar. Vater James, das Hemd ebenfalls blutverschmiert, starrte das Kind an, sein Gesicht war so finster wie die Dunkelheit draußen. Ihr Herz machte einen Satz. Was hatte das alles zu bedeuten?
    »Kein Aber.« Bentz’ Finger schlossen sich um ihren Arm. Sie nahm den metallischen Geruch von frischem Blut wahr. »Wenn wir diesen verfluchten Hurensohn schnappen sollen, brauche ich deine Hilfe, okay? Bleib hier stehen, oder du findest dich draußen im Jeep wieder.«
    »Er ist tot«, sagte einer der Sanitäter kopfschüttelnd. Olivia drängte die Tränen zurück, während Vater James etwas vor sich hin murmelte und sich anschließend bekreuzigte. Als er aufblickte, sah er sie. Erschütterung zeichnete sich auf seinen schönen Zügen ab, doch dann bemerkte Olivia etwas, das aussah wie Erleichterung. Er riss sich vom Altar los und eilte an den leeren Kirchenbänken vorbei durch den Mittelgang auf sie zu.
    »Was tust du hier?« James’ Blick, der auf Olivia gerichtet gewesen war, wanderte zu Bentz. Als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt, blieb er stehen. Bentz’ Griff lockerte sich. »Ihr kennt euch?«, fragte James verwirrt.
    Draußen zerriss weiteres Sirenengeheul den Abend.
    »Ich denke, diese Frage sollte ich dir stellen«, erwiderte Bentz.
    James’ Kinn wurde steinhart, und Olivia spürte, dass die beiden etwas Tieferes miteinander verband. »Augenblick mal…«
    »Mein Gott, James, du hast echt höllische Probleme mit deinem Gelübde, oder?«, sagte Bentz und starrte James direkt ins Gesicht.
    In dem

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