Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
schwenkte und fing ein Löschfahrzeug ein, das mit blinkenden Lichtern die Straße heraufgedröhnt kam. Ihm folgten ein weiterer Löschzug, ein Krankenwagen und mehrere Polizeiautos. Die Rettungsmannschaften sprangen aus den Fahrzeugen. »Zurück!«, schrien die Polizisten, während die Feuerwehrmänner die Schläuche auf das Gebäude richteten. »Gehen Sie in Ihre Häuser … Bitte …« Aus einiger Entfernung war Stan Paglianos Stimme zu vernehmen. Bentz beobachtete, wie die Feuerwehrleute durch die Tür stürmten, um die Flammen zu bekämpfen und nach Überlebenden zu suchen.
    Sein Kiefer spannte sich an, wenn er an die Frau dachte, die in dem Haus gefangen war … ans Waschbecken gekettet. Die Feuerwehrmänner eilten hin und her und bellten Befehle, Streifenwagen mit blinkenden Lichtern parkten entlang der Absperrung, die Menge der Schaulustigen wurde immer größer. Jetzt geht’s los, dachte Bentz und starrte konzentriert auf die unscharfen Bilder.
    »Okay, diese zwei hier« – Montoya deutete auf einen älteren Mann und eine Frau –, »das sind die Gerards. Sie haben die Feuerwehr gerufen. Wohnen nebenan. Der hier« – er zeigte auf einen glatzköpfigen Typ Anfang dreißig – »wohnt in der Nachbarstraße.« Eine Familie stand dicht gedrängt unter einem Baum, zusammen mit einer kleinen, zerbrechlich wirkenden Frau mit Hund. Es waren noch weitere Personen aufgenommen worden, doch sie waren überwiegend verschwommen, weil der Kameramann seine Linse auf das brennende Haus eingestellt hatte.
    »Nicht viel zu sehen«, bemerkte Montoya und nippte an seinem Pappbecher mit Kaffee, während er den Blick weiterhin auf den Bildschirm gerichtet hielt.
    »Warte.« Die Kamera schwenkte erneut und fing eine Gruppe von Teenagern ein, drei Jungen und ein Mädchen, die auf die Flammen starrten, außerdem mehrere Schaulustige, die sich in der Dunkelheit zusammenscharten. »Spul mal zurück«, knurrte Bentz, als er eine Gestalt direkt neben dem Lichtkegel einer Straßenlaterne entdeckte, gerade so weit von dem Inferno entfernt, dass sie nicht vom Widerschein der Flammen erhellt wurde. Montoya drückte auf Rücklauf, dann auf Play. Die Aufnahmen flackerten über den Bildschirm. »Halt an. Hier.«
    Montoya stoppte das Bild. Es war unscharf, aber man konnte eine einzelne Person erkennen. »Was ist mit dem da?« Bentz tippte auf den Bildschirm.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Diese Person ist die einzige, die nicht mit jemand anderem zusammensteht. Steht ganz allein abseits.«
    Montoya blickte mit zusammengekniffenen Augen auf den kleinen Bildschirm und sagte: »Möglicherweise sind Leute in der Nähe, die auf der Aufnahme nicht zu sehen sind.« Er streckte den Zeigefinger aus. »Sieh mal dort, zu seiner Linken. Jemand könnte direkt außerhalb des Bildausschnitts stehen, jemand, den Henderson nicht mit der Kamera erwischt hat.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Das Gleiche gilt für die andere Straßenseite.«
    »Aber wir sehen nun mal nur diesen Kerl. Lass das Bild vergrößern und wenn möglich schärfer machen.« Bentz blinzelte und starrte angestrengt auf die dunkle Gestalt. Könnte das der Täter sein? War es möglich, dass sie so viel Glück hatten? Er glaubte es nicht, mochte dem Glück nicht trauen, aber im Augenblick war es alles, was sie hatten. »Wenn du schon dabei bist, lass doch gleich Vergößerungen von allen Aufnahmen machen, auf denen Schaulustige zu sehen sind.«
    »Ich werde Ausdrucke und digitale Kopien erstellen lassen.« Montoya drückte wieder auf Play. Schweigend sahen sie sich den Rest des Filmes an. Viel war nicht mehr zu sehen. Carl Henderson hatte den Sucher auf den Brand gerichtet, und die folgenden Aufnahmen zeigten nur noch Feuerwehrmänner, die ihre Schläuche auf das Haus gerichtet hatten. Riesige Wasserfontänen schossen über das Dach.
    Als der Film zu Ende war, nahm Montoya die Kassette aus dem Abspielgerät und steckte sie ein. »Du kriegst die Bilder so schnell wie möglich. Hast du noch einmal mit unserer Hauptzeugin gesprochen? Der Irren?«
    »Mit Olivia Benchet? Ja.« Obwohl Bentz ebenfalls von Olivias Unzurechnungsfähigkeit überzeugt war, störte es ihn, dass Montoya seine abfälligen Gedanken laut aussprach.
    »Also, was hat sie erzählt?«
    »Sie ist vor ein paar Monaten nach Louisiana zurückgekehrt, damit sie sich um ihre kranke Großmutter kümmern konnte. Die Großmutter ist gestorben, und Olivia ist geblieben. Sie macht gerade ihren Abschluss an der Tulane

Weitere Kostenlose Bücher