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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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University.«
    »Was studiert sie? Voodoo? Das ist doch das, was ihre Großmutter gemacht hat, oder?«
    »So was Ähnliches. Psychologie.« Bentz hatte das bereits überprüft und bei der Universität eine Kopie ihres Studentenstammblatts und ihres Stundenplans angefordert.
    »Psychologie? Schon wieder? Ich dachte, nach dem Rosenkranzmörder-Fall wären wir durch mit den Seelenklempnern.«
    »Psychische Erkrankungen scheinen mittlerweile gang und gäbe zu sein.«
    »Und was spricht gegen Prozac? Da brauchst du dich nicht erst an einen Psychologen zu wenden, sondern nimmst einfach eine Tablette. Das ist doch um ein Vielfaches leichter.« Montoya rückte seinen Jackenkragen zurecht. Der Diamantstecker in seinem Ohrläppchen glitzerte. »Wenn du mich fragst, drängen die alle in diesen Beruf, weil sie selbst eine Schraube locker haben. Sie gehen zum Psychologen, stellen fest, dass sie gern auf dem Sofa liegen und über sich selbst reden, und ehe man sich’s versieht, haben wir eine Riesenschwemme von Hirndoktoren, die ihr Schildchen raushängen oder einem im Radio ihre Weisheiten aufdrücken. Mein Gott, das muss man sich mal vorstellen: eine Seelenklempnerin, die denkt, sie hat« – er hielt inne und zeichnete mit den Fingern Anführungsstriche in die Luft – »›Visionen‹. Starker Tobak. Und dann war ihre Großmutter auch noch eine Voodoo-Priesterin. Genau das haben wir gebraucht. Als Nächstes kriegen wir noch einen Ritualmord auf den Tisch, mit einem Haufen toter Hühner oder so.«
    »Komm mir bitte nicht mit so was«, sagte Bentz gereizt.
    »Wart’s nur ab.«
    »Halt dich fest: Einer ihrer Professoren ist Dr.Jeremy Leeds.«
    »Im Ernst?« Ausnahmsweise war Montoya sprachlos. »Die Welt ist klein.«
    »Hast du was über sie herausgefunden?«
    »Ein bisschen. Nichts Besonderes. Hab ein wenig recherchiert und in Brinkmans Akten geblättert.« Bentz setzte sich wieder und ging das Material durch. »Sieht so aus, als wäre sie nie verheiratet gewesen, allerdings einmal fast. Hat den Typen am Altar stehen lassen und ist nach Tucson abgehauen. Das war vor sechs Jahren. Der Bräutigam, Ted Brown, war stinksauer, hat aber schließlich eine andere geheiratet. Die Ehe hat weniger als ein Jahr gehalten. Ms. Benchet hatte nie Probleme mit dem Gesetz, abgesehen von ein paar Geschwindigkeitsübertretungen und irgendeiner Sitzblockade in Phoenix vor ein paar Jahren – für die Rechte von Tieren.« Er blickte zu Montoya auf. »Ich habe bereits die Behörden in Tucson angerufen. Dachte, da wüsste man vielleicht mehr, aber entweder hatte sie in der Wüste keine Visionen, oder sie hat sich nie die Mühe gemacht, sich damit an die Polizei zu wenden.«
    »Sie geht nach Westen, und die Visionen hören auf.«
    »Oder sie behält sie für sich.«
    »Nicht ihr Modus Operandi«, sagte Montoya und reckte sich. »Was sonst noch?«
    »Sie hat verschiedene Jobs angenommen, um die Uni zu finanzieren, war sowohl Kellnerin als auch bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt. Macht nebenbei in Kunst. Hat ihren New-Age-Kunst-Laden in Tucson ihrer Geschäftspartnerin verkauft. Klar, dass sie bei diesem New-Age-Laden angefangen hat, als sie hierhergezogen ist, dem Third Eye in der Nähe des Jackson Square.«
    »Sie behauptet zwar, dass sie diese Visionen verabscheut, aber trotzdem beschäftigt sie sich mit New Age und diesem ganzen spirituellen Zeug.« Montoya zog eine Grimasse. »Das passt doch nicht zusammen. Genauso wenig wie die Tatsache, dass sie nicht verheiratet ist oder wenigstens in einer festen Beziehung mit einem Mann lebt. Eine gutaussehende Frau wie sie … Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast nicht gefragt?«
    »Nö«, sagte Bentz. »Als ich bei ihr war, wusste ich noch nichts von ihrem gescheiterten Gang zum Altar.«
    Montoya zog eine Augenbraue hoch. »Ich dachte, nach ihrem Familienstand hättest du dich als Erstes erkundigt. Ich hab doch gesehen, wie du sie heute angeschaut hast. Konntest die Augen nicht von ihr lassen, woraus ich dir keinen Vorwurf mache, sie sieht verdammt gut aus. Und erst dieser Hintern …«
    »Ich habe sie angeschaut, weil sie hier mit einer völlig abgedrehten Geschichte reingeplatzt ist, die sich kurz darauf als in allen Punkten zutreffend herausgestellt hat«, fiel ihm Bentz ins Wort.
    »Wenn du es sagst«, erwiderte Montoya mit einem breiten Grinsen, das Bentz höllisch ärgerte.
    »Nun mach mal halblang, Diego. Sie ist immerhin eine Irre.« Doch tief im Innern musste er

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