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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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bellen, beißen nicht.«
    »Das gilt aber nicht für den Vogel.«
    Olivia lächelte. »Sie können’s ja mal ausprobieren.«
    »Ich verlasse mich da auf Sie.«
    »Das ist vermutlich eine kluge Entscheidung. Und? Haben Sie Ihre Wäsche erledigt?«, fragte sie. Sie konnte es nicht lassen, ihn zu piesacken.
    »Ja.« Er ließ ein Lächeln aufblitzen – eines der seltenen, echten Lächeln, das seine Augen erreichte. »Ich habe es sogar geschafft, die Spülmaschine auszuräumen. Aber verflixt, zum Staubsaugen hatte ich nicht mehr genug Zeit.«
    »Sehr komisch.«
    »Das fand ich auch.«
    Sie musste sein Lächeln einfach erwidern. »Ich bin überrascht, dass Sie heute nichts Besseres zu tun haben.«
    »Ich kann ja mal meine Liste mit Optionen durchgehen.«
    »Wie wär’s mit Fischen oder Jagen oder Golfspielen … Und Sie sagten, Sie würden Football schauen.«
    »Ich hab mir das Spiel auf dem Weg hierher im Radio angehört. Sie haben einen absoluten Fan vor sich.«
    »Das merke ich mir. Dann kommen Sie mal rein.« Sie gingen in die Küche. Zu Hause fühlte sie sich in seiner Gegenwart ein wenig entspannter. Vielleicht lag es daran, dass er so lässig angezogen war, oder daran, dass sein Besuch nichts Offizielles hatte. Vielleicht gewöhnte sie sich aber auch einfach an ihn.
    »Was ist nun mit Ihren Notizen?«, fragte er und lehnte sich gegen den Tresen.
    »Sie sind oben in meinem Zimmer. Eine Sekunde.« Olivia sprang die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Hairy S. galoppierte ihr voraus. Oben angekommen, zog sie zwei Blätter aus einer Schublade ihres Nachttischschränkchens. Auf dem einen standen die Namen sämtlicher Personen, die sie im Umkreis von fünfzig Meilen kannte. Sie hatte sie noch gestern Nacht erstellt. Auf dem anderen Blatt waren die seltsamen Zeichen abgebildet, die sie in ihrer Vision gesehen hatte – in der Nacht, in der Grannie Gin gestorben war. Als sie jetzt wieder einmal auf diese Symbole und Buchstaben blickte, schwand ihre gute Laune, und sie verspürte dasselbe Frösteln, das sie immer empfand, wenn sie an die Vision dachte.
    »Hör auf damit«, sagte sie zu sich selbst und hastete aus dem Zimmer und die Treppe hinunter, der aufgeregte Köter immer voraus.
    »Was für eine treue Seele«, bemerkte Bentz.
    »Absolut.«
Nicht wie die Männer, mit denen ich zusammen war.
»Hier sind die Symbole und eine Liste mit meinen Freunden und meiner Familie.« Sie reichte ihm die beiden Blätter. Er ließ sich auf einen Stuhl am Küchentisch fallen und war sofort davon gefangen genommen, betrachtete interessiert die Hieroglyphen.
    »Das war also in Ihren Träumen an die Wände der Gruft geschrieben?«, fragte er.
    »Das ist das, woran ich mich nach dem Aufwachen erinnert habe, ja.« Sie trat hinter ihn, so dass sie ihm über die Schulter blicken konnte, und betrachtete ebenfalls die Symbole und Buchstaben. Sie schauderte, weil sie sich nur allzu deutlich an die Qual des Opfers erinnerte.
    »Denken Sie noch einmal genau nach.«
    »Gern. Aber diese Träume, wenn man sie so nennen will, waren nicht so eindringlich, zumindest nicht am Anfang.« Dennoch konnte sie sich deutlich daran erinnern. Mit derselben, bis ins Mark erschütternden Intensität wie an den letzten. »Es war im Grunde immer wieder derselbe Traum, mit lediglich kleinen Abweichungen.« Olivia rieb sich die Arme und blickte aus dem Fenster. Die Wintersonne stach durch das Netz der nackten Zweige und ließ das dunkle Wasser funkeln, doch die Umgebung kam ihr plötzlich kalt und leblos vor, voller sich verändernder, verzerrter Schatten. Wie oft hatte sie schon an die verängstigte Frau gedacht, die lebendig in ihrer Grabstätte gefangen war? Wie viele Nächte hatte sich das Bild in einen immer wiederkehrenden Alptraum verwandelt? »Der schlimmste Traum war der, in dem ich dachte, er hätte sie schließlich umgebracht. Das war in der Nacht, in der meine Großmutter gestorben ist. Am elften August. Ich habe das alles damals Detective Brinkman mitgeteilt.« Sie blickte Bentz einen Moment lang in die Augen, dann schaute sie zur Seite. »Dieselbe Geschichte: keine Leiche, keine vermissten Personen, keine Zeugen … nur ich. Die Irre.«
    »Sind Sie das denn – irre?«, fragte er.
    Ein kleines Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Dieses Mal sah sie nicht zur Seite. »Was denken Sie?«
    Als er nicht antwortete, verzog sich ihr Lächeln zu einem selbstironischen Grinsen. »Lassen Sie mich raten: dass ich nicht alle Tassen im Schrank oder eine Schraube

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