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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leitung, sondern irgendein fieser Typ, der gemerkt hatte, dass sie auf ihn stand. Brian hatte immer viel bescheidener gewirkt.
    Wer konnte also am Apparat sein, und wieso hat er Zugang zu deinen Unterlagen?
    »Ich seh dich dann um sieben.« Selbstbewusst.
    »Okay …«
    Er legte auf, und Kristi ließ sich in die Kissen zurücksinken. Sie konnte nicht glauben, dass Brian tatsächlich angerufen hatte. Im Seminar war er ihr so zurückhaltend vorgekommen. Ernst. Und jetzt, am Telefon …
    Sie blickte zu der Pinnwand über ihrem Schreibtisch hinüber. In einer Ecke hing ein Foto von Jay und ihr aus dem letzten Jahr, aufgenommen bei ihrem Abschlussball von der Highschool. Sie trug ein langes schwarzes Kleid, er einen Smoking. Sie lehnte sich in seinem Arm nach hinten, um für die Kamera zu posieren, ein Bein ausgestreckt, eine langstielige rote Rose zwischen den Zähnen. An jenem Abend hatte sie geschworen, dass sie ihn liebte. Und das tat sie. Zumindest hatte sie es getan … Aber er war in New Orleans geblieben, wo er vorhatte, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und womöglich dessen Dachdeckerei zu übernehmen. Im Augenblick arbeitete er mit den anderen Angestellten zusammen, teerte Dächer, nagelte Bitumenziegel fest, lernte den Job von der Pike auf. Er wollte, dass sie das College verließ und ihn heiratete, aber sie hatte abgelehnt, weil sie sich viel zu jung für eine Ehe fühlte.
    Von dem Moment an war ihre Beziehung nicht mehr so gewesen wie zuvor.
    Kristi hatte überlegt, mit ihm Schluss zu machen, doch sie hatte es noch nicht übers Herz gebracht, war sich nicht sicher, ob es der richtige Schritt war.
    Doch dieser Anruf heute Morgen konnte womöglich alles verändern.
    Zum Glück war ihre Zimmergenossin Lucretia bereits gegangen. Wie immer. Lucretia war ein Bücherwurm erster Güte und flippte immer aus, wenn ein Test oder Ähnliches anstand. Wenn sie nicht gerade in der Bibliothek hockte, war sie hier und arbeitete. Sie ging nie aus.
    Kristi zog ihren Schlafanzug aus und streckte sich. Sie überlegte, ob sie noch in der Schwimmhalle trainieren sollte, bevor sie ihren Pflichten im Verbindungshaus nachkam, und anschließend wollte sie sich unbedingt in ihre Bücher vertiefen. Sie musste noch ein Referat für das Seminar von Dr.Sutter ausarbeiten, und sie wagte nicht, es zu spät abzugeben – der Kerl war streng. Manchmal ertappte sie ihn dabei, wie er sie anstarrte, als wäre sie ein psychologisches Rätsel. Er war fast so schlimm wie Dr.Northrup. Der Typ war einfach unheimlich. Er beobachtete sie ebenfalls, als würde er damit rechnen, sie beim Mogeln oder bei sonst etwas zu erwischen. Er verursachte ihr Gänsehaut. Kristi seufzte, weil bei Dr.Northrup womöglich ein Test anstehen würde. Aber danach … Sie blickte wieder auf die Uhr und grinste. Noch neun Stunden, dann war sie im Himmel.
     
    Wie versprochen tauchte Bentz gegen zwei Uhr nachmittags bei Olivia auf. Sie versuchte gerade, die Vogelfedern und Futtersamen aufzufegen, als sie Hairy S. plötzlich kläffen hörte. Olivia lehnte Besen und Kehrblech gegen die Hintertür, ging durch die Küche und spähte aus dem Fenster. Bentz’ Jeep rollte die Zufahrt herauf. Blätter stoben im Nachmittagslicht auseinander, Wolken zogen über die Bäume hinweg. Der Hund gab keine Ruhe.
    »Sei still!«, befahl sie ihm, doch Hairy S. sprang zur Haustür und bellte wie wahnsinnig, als Bentz den Motor ausstellte und aus dem Wagen stieg. Olivia erkannte ihn kaum. Baumwollhose, das frische weiße Hemd, Jackett und Krawatte waren verschwunden. Stattdessen trug er ausgeleierte Jeans, ein Sweatshirt und Sportschuhe. Der Wind zauste seine Haare, und er sah aus wie ein Vater, der zum Fußballspiel seines Kindes geht.
    Als Bentz die beiden Stufen zur Vorderveranda heraufstieg, schnappte sich Olivia den kläffenden, knurrenden Hairy S. und öffnete die Tür.
    »Beruhigt er sich denn nie?«, fragte Bentz.
    »Nicht, solange er Sie nicht genug kennt.« Hairys Augen waren fest auf Bentz gerichtet, und er zappelte und knurrte, als wollte er den Detective in Stücke reißen.
    »Und wie lange dauert das?«
    »Länger als nur ein paar Tage. Dasselbe gilt für Chia. An Ihrer Stelle würde ich meine Nase nicht zu nahe an ihren Käfig halten.« Hairy S. tobte noch immer. »Aus!«, befahl Olivia, und der Hund begnügte sich mit einem missbilligenden Knurren. Olivia setzte ihn auf den Fußboden, und er fing an, Bentz’ Jeans zu beschnüffeln. »Aber keine Sorge, Hunde, die

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