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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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sichergehen, dass Sie heil nach Hause kommen.«
    »Vielleicht ist das auch nur eine faule Ausrede.«
    Sein Kiefer zuckte. »Okay. Ich will offen zu Ihnen sein.«
    »Das wäre doch schon mal ein Vorteil.«
    »Ich wollte wissen, wohin Sie fahren, aber das ist nicht alles. Ich fange langsam an, Ihnen zu glauben – und mir Sorgen zu machen. Es war kein Scherz, als ich Ihnen eine Alarmanlage und einen Rottweiler nahegelegt habe.«
    »Und jetzt geben Sie meinen ganz persönlichen Bodyguard?«, fragte sie, legte den Kopf schief und versuchte, aus ihm schlau zu werden.
    »Ich denke, damit hätte meine Vorgesetzte Probleme, obwohl Sie in der Tat verdammt wertvoll sind – mit dieser Gabe und allem.«
    »Und allem, Detective Bentz?«
    Er faltete die beiden Blätter zusammen und steckte sie in seine Jeanstasche. »Das ›Detective‹ können Sie weglassen«, sagte er.
    »Und wie soll ich Sie nennen?«
    »Ich heiße Rick, aber die meisten sagen Bentz.«
    Ihr war klar, dass er ihr damit eine Art Friedensangebot machte, und das konnte sie gut gebrauchen. »Okay, Bentz, aber nur, wenn Sie mich Livvie oder Olivia nennen. Ich höre auf beides.«
    »Abgemacht.«
    »Dann glauben Sie mir also endlich?«, fragte sie, und er bedachte sie mit einem schiefen Lächeln. In seinen Augen funkelte es. »Sagen wir mal, ich werde dem offen begegnen.«
    »Was Ihnen schwer zu schaffen macht.«
    Sein Lächeln wurde breiter, und er stemmte sich von seinem Stuhl hoch. »Danke für Ihre Hilfe«, sagte er, als sie zur Haustür gingen. Hairy S. flitzte winselnd hinaus, auf der Spur irgendeiner unsichtbaren Kreatur. »Ich werde mich bei Ihnen melden, wenn wir jemanden finden, der in einer Gruft gefangen gehalten wird.«
    »Ich hoffe bei Gott, dass das nicht zutrifft«, sagte sie, »aber ich weiß genau, dass es eines Tages geschehen wird.«
    »Vielleicht haben wir den Kerl bis dahin schon geschnappt.« Bentz zögerte, und eine Sekunde lang fragte sie sich, ob er ihre Hand schütteln, sie umarmen oder küssen würde. Stattdessen nickte er nur. »Ich werde es Sie wissen lassen.«
    Olivia sah zu, wie er zu seinem Jeep schlenderte und einstieg. Er wendete neben ihrem SUV , dann winkte er und fuhr davon. Der Allradwagen hüpfte die ausgefahrene Zufahrt hinunter und verschwand hinter dicht stehenden Baumgruppen aus Sumpfzypressen und Lebenseichen aus Olivias Blickfeld. Sie lehnte sich mit der Schulter gegen den Türrahmen und fragte sich, wie lange sein Vorsatz, der Sache »offen zu begegnen«, wohl Bestand haben würde. Aber im Grunde war das gleichgültig.
    Die Visionen suchten
sie
heim.
    Sie
war diejenige, die ihnen auf den Grund gehen musste. Ansonsten würde sie nie jemand ernst nehmen. Sie schlang die Arme um die Taille und fragte sich, weshalb es ihr so verdammt wichtig war, dass Rick Bentz ihr glaubte. Schließlich war er auch bloß ein Cop, der meinte, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Was zählte es schon, dass sie etwas Tieferes sah als die barsche, nüchtern-sachliche Hülle, die er zur Schau trug? Was zählte es schon, dass ihr aufgefallen war, wie breite Schultern er hatte und wie stramm seine Jeans auf den Hüften saßen? Wen interessierte es, dass dieser Mann eine komplexere Seite hatte, als auf den ersten Blick zu erkennen war? Sie konnte es sich nicht leisten, ihn attraktiv zu finden. Sich mit ihm einzulassen wäre ein Riesenfehler.
    Ein gigantischer Fehler.
    Sie konnte zudem nicht einfach rumsitzen und darauf warten, dass Rick Bentz oder sonst jemand vom Department sie ernst nahm. Sie musste einen weiteren Beweis finden, einen Anknüpfungspunkt, eine Verbindung. Noch bevor der Killer, wer auch immer der Kerl war, erneut zuschlagen konnte.
    Sie beschloss, bei St. Lukas anzufangen.

[home]
Kapitel zwölf
    O livia zog die Handbremse an und blickte durch die Windschutzscheibe auf die Kirche. Sie war größer, als sie erwartet hatte, ein weiß getünchtes Gebäude mit Buntglasbogenfenstern, einer einzelnen Kirchturmspitze und einem separaten Glockenturm, der in den mit grauen Wolken bedeckten Himmel ragte. Sie hatte sich für St. Lukas wegen der Nähe zum French Quarter entschieden. Die zweihundert Jahre alte Bastion katholischen Glaubens stand lediglich ein paar Blocks von der Esplanade entfernt und war somit die dem Tatort am nächsten gelegene Kirche. Es kam ihr nur logisch vor, hier mit der Suche nach einem mordenden Priester zu beginnen.
    »Dabei ist es sicher vergebliche Liebesmüh«, sagte sie zu sich selbst, als sie aus ihrem SUV

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