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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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des Bösen anfühlte? Wie schwer es war, der Sünde zu widerstehen?
    Er würde vorsichtig sein müssen, ermahnte er sich und dachte daran, wie mühelos die Sünde an seine Tür klopfte und wie schnell, wie bereitwillig er ihr öffnete. Er hatte Gott genau wie sich selbst versprochen, dass er sie nie wieder einlassen würde.
    Er hoffte, sein Versprechen nicht zu brechen.
     
    Die Internetrecherche erwies sich als Pleite. Olivia schaltete den Laptop aus und rieb sich den verspannten Nacken. Sie saß auf der alten Couch ihrer Großmutter im Wohnzimmer und griff stirnrunzelnd nach der Tasse Tee, die mittlerweile kalt geworden war. Nun, was hatte sie erwartet? Dass alle Priester im Bundesstaat Louisiana Fotos nebst einer persönlichen Vita von sich ins Netz gestellt hatten? Vielleicht unter
www.WeAreSouthernPriests.com
? Und selbst wenn sie auf eine solche Website gestoßen wäre, was hätte ihr das gebracht? Sie hätte den Kerl ja doch nicht aus der Menge herauspicken können. Außerdem war er vielleicht gar kein Priester. Vielleicht hatte er lediglich eine Soutane angelegt, die er ansonsten an Mardi Gras trug und die nun im Feuer verbrannt war.
    »Gib’s auf«, sagte sie zu sich selbst und trug die Teetasse in die Küche, wo sie sie in die Spüle stellte. Es war später Nachmittag, die Sonne ging schnell unter, Dunkelheit legte sich über den
bayou.
Der Regen hatte nachgelassen, doch noch immer wälzten sich Wolken über den Himmel und ließen den Tag düster und deprimierend erscheinen. Hairy S. lag zusammengerollt auf einem Flickenteppich in der Nähe der Hintertür. Er blickte auf und klopfte mit dem Schwanz auf den Fußboden, dann gähnte er ausgiebig und legte sein Kinn wieder auf die Pfoten. Chia pfiff leise und spritzte Wasser aus der Schüssel über ihrem Kopf.
    Olivia blickte auf den Stuhl hinüber, auf dem Rick Bentz nur wenige Stunden zuvor gesessen hatte. Der kräftige Mann, der einen so weltüberdrüssigen Eindruck machte, es sei denn, er lächelte. Dann verwandelte er sich urplötzlich in einen gutaussehenden, zielstrebigen Mann mit intelligenten Augen und Sinn für Humor. Was ihr sehr gefiel. Er konnte sowohl einstecken als auch austeilen. Ein interessanter Mann, wenngleich er für sie nicht in Frage kam. Er war ein Cop, sein Interesse an ihr war rein beruflich, außerdem hielt er sie für eine Verrückte. Das hatte sie ihm ansehen können.
    Und dann war da noch Vater James McClaren. Ein Hollywood-Typ mit leuchtend blauen Augen und gerade genug Grau an den Schläfen, um dadurch interessant zu wirken. Doch auch über ihn dachte sie vergeblich nach. Er war ein Priester, hatte sein Leben Gott und dem Zölibat verschrieben. Was für eine Verschwendung, dachte Olivia und erinnerte sich, wie er die Leiter herabgestiegen und ihr Blick zu seinen Hüften, seinem Hintern gewandert war …
    »Du bist zu lange allein gewesen, Benchet«, schimpfte sie ungläubig mit sich selbst. In jüngster Zeit schien ihre Libido verlorene Zeit wettmachen zu wollen. Ausgerechnet sie, die nach ihrer gelösten Verlobung den Männern für immer und ewig abgeschworen hatte. Und jetzt hatte sie plötzlich alberne, lüsterne Phantasien über gleich zwei Männer, mit denen sie sich nicht einmal verabreden, geschweige denn eine Zukunft planen konnte. »Bentz hat recht, du bist eine Irre«, murmelte sie.
    Hairy S. sprang auf die Füße und knurrte.
    »Was ist los?«
    Er begann wie wild zu bellen und flitzte zur Haustür, wobei er genug Lärm machte, um sämtliche Toten auf den drei umliegenden Friedhöfen zu wecken.
    »Aus!«, befahl Olivia und folgte ihm zur Haustür, wobei sie schon erwartete, es läuten zu hören. Sie lächelte insgeheim. Es musste Bentz sein, der mit einer Frage zurückgekehrt war.
    Doch als sie einen Blick aus dem Fenster warf, war niemand zu sehen. Hairy bellte immer noch und sprang hoch, als stünde jemand auf der anderen Seite der Tür.
    Olivia sträubten sich die Härchen auf den Armen. Sie stellte sich so, dass sie durchs Fenster die vordere Veranda der Länge nach überblicken konnte, doch noch immer sah sie nichts. Nicht mal einen Schatten. Sie dachte an das Gewehr, das ihre Großmutter in dem Kabuff unter der Treppe verwahrte. »Nur für alle Fälle«, hatte Grannie gesagt. »Man kann nie wissen. Ich schäme mich, das zu sagen, aber ich traue den Leuten heutzutage nicht mehr so wie früher.«
    Ich auch nicht
,
dachte Olivia jetzt und erinnerte sich an Bentz’ Warnung. Sie ging zu dem Kabuff, kramte das Gewehr

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