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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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unterwegs. Jetzt im Augenblick.«
    »Wo?«
    »Das weiß ich nicht«, gab sie angespannt zu. »Ich habe nur flüchtige Bilder gesehen. Aber er ist heute Nacht unterwegs, und er verfolgt ein junges Mädchen. Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Es war zu dunkel … aber, mein Gott, er will sie! Er ist hin- und hergerissen, ob er sie sich jetzt schon schnappen oder noch warten soll. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, aber ich befürchte, dass er sie heute Nacht umbringen wird. Es sei denn, wir können ihn aufhalten.«

[home]
Kapitel vierzehn
    S orgen Sie dafür, dass Ihre Türen fest verschlossen sind. Ich komme gleich zu Ihnen. Sobald ich unterwegs bin, rufe ich Sie vom Handy aus an.« Bentz war schon fast an der Tür, als er das Gespräch wegdrückte. Auf dem Weg ins Erdgeschoss seines Apartmentgebäudes legte er sein Schulterholster an und schlüpfte hastig in die Jackenärmel.
    Er drückte mit der Schulter die Tür auf, stürmte zu seinem Parkplatz und war binnen fünf Minuten losgefahren. Im Auto rief er schnell Montoya an und hinterließ ihm eine Nachricht, dann raste er durch die Straßen Richtung Freeway. Als er aus der Stadt hinausfuhr, wählte er Olivias Nummer. »Ich bin’s«, sagte er und fädelte sich in den dünnen Samstagnachtverkehr ein. »Jetzt noch mal von vorn. Erzählen Sie mir, was Sie gesehen haben.«
    »Ich war allein hier … ich habe bloß in den Spiegel geschaut, und – ich weiß, das klingt verrückt – plötzlich habe ich nicht mein Spiegelbild, sondern etwas dahinter gesehen. Es war, als würde ich durch ein anderes Augenpaar blicken. Durch
seine
Augen.« Sie klang ruhiger als zuvor, doch nicht weniger verängstigt. Bentz hörte ihr zu, bat sie, sich noch einen Augenblick zu gedulden, und gab Vollgas.
    Bis zum Haus ihrer Großmutter brauchte man normalerweise eine Stunde. Er schaffte es in zwanzig Minuten. Sein Jeep holperte die ausgefahrene Auffahrt entlang, Schlamm spritzte unter den Reifen auf. Blätter tanzten über die Windschutzscheibe und in den Lichtkegeln der Scheinwerfer. Er hatte ein beklommenes Gefühl in der Brust, und seine Gedanken rasten. Gestern hatte er die Frau noch für nicht ganz dicht gehalten, und jetzt raste er wie ein Irrer zu ihr, krank vor Sorge um ihre Sicherheit, da er davon ausging, dass das, was sie sah, der Wahrheit entsprach.
    Durch die Bäume konnte er ihr Cottage erkennen, warmes Licht drang durch die Fenster. Schlitternd kam der Jeep zum Stehen, und schon schaltete Olivia die Verandabeleuchtung an und riss die Tür auf. Der Hund schoss bellend heraus, drehte ein paar Kreise und hob dann das Bein. Bentz’ Puls, der ohnehin viel zu heftig pochte, schnellte weiter in die Höhe. Gott, war sie schön, mit ihren langen Beinen, dem ungebändigten Haar und dem besorgten Blick in den Augen! Er sprang aus dem Wagen, stürmte zur Veranda und rannte die beiden Stufen hinauf. Sie lief ihm entgegen und warf sich in seine Arme.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte sie. Sie duftete nach Jasmin, und er hielt sie länger fest als nötig.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, ich denke schon …. Kommen Sie rein.«
    Er ließ die Arme sinken und bemerkte, dass sie tiefrot angelaufen war, als wäre sie verlegen über ihren Gefühlsausbruch. Sie pfiff nach dem Hund, der zurück ins Haus und schnurstracks in die Küche flitzte. Olivia schloss die Tür, dann deutete sie auf das kleine Bücherregal mit der abgegriffenen, ledergebundenen Bibel auf dem obersten Brett. An der Wand über dem Regal hing ein Spiegel in einem dunklen Rahmen. »In diesem Spiegel habe ich es gesehen«, sagte sie, blickte in das Glas und schluckte. Bentz, der hinter ihr stand, entdeckte nichts außer ihrer beider Spiegelbild, seins mehr als fünfzehn Zentimeter höher als das ihre.
    »Und jetzt?«
    »Nichts. Ich sehe nur uns beide.« Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Es war dunkel«, sagte sie und streckte die Hand nach dem Lichtschalter an der Wand aus. Schlagartig wurde es finster im Flur. Wieder starrten sie in den Spiegel, und Bentz hörte ihren schnellen Atem. Sie verkrampfte sich, und er berührte sie leicht an der Schulter in der Hoffnung, sie dadurch zu ermutigen. »Da ist nichts«, sagte sie schließlich und entspannte sich wieder. »Absolut nichts.« Seufzend schüttelte sie den Kopf. »Ich hätte es wissen müssen. Man kann es nicht herbeizwingen, es passiert einfach.« Sie strich sich das Haar aus den Augen und fing seinen Blick in dem dunklen Glas auf. »Es tut mir leid.

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