Danger - Das Gebot der Rache
Schrecken versetzt worden war, der es auf Dr.Sam abgesehen hatte.
»Sie sind außerhalb der Besuchszeiten hier«, teilte ihm der Wachmann schroff mit. Bentz zückte seine Dienstmarke.
»Ich suche Samantha Leeds.«
»Sie ist nicht hier«, beharrte der vierschrötige Kerl, ohne auch nur einen Zentimeter zur Seite zu treten.
»Ist schon gut, Charlie«, sagte eine Stimme hinter ihm, und Bentz blickte über Charlies Schulter auf eine superschlanke Frau mit kurzem schwarzem Haar und spitzem Gesicht. »Ich bin Trish LaBelle, Detective. Ich kenne Sie von einem Foto in der Zeitung.« Sie blickte den Wachmann an. »Er ist der Beamte, der den Rosenkranzmörder-Fall gelöst hat«, erklärte sie, dann wandte sie sich wieder an Bentz: »Sam wird nicht vor dreiundzwanzig Uhr hier sein. Kann ich Ihnen vielleicht helfen?« Trish lächelte Bentz an. »Sie müssen wissen, dass ich Sie gern in meiner Sendung interviewen würde, erst recht jetzt, da ein weiterer Serienmörder unterwegs ist … Oh, deshalb sind Sie hier, hab ich recht?« Sie kniff die Augen zusammen, und Bentz nahm förmlich wahr, wie sich die Rädchen in ihrem Gehirn drehten. »Einen Augenblick mal. Sie sind wegen Samantha hier – warum? Hat das etwas mit dem Rosenkranzmörder zu tun?« Sie schnippte mit den Fingern. »Sein Leichnam ist nie gefunden worden, oder?« Und noch bevor er etwas erwidern konnte, stieß sie schon hervor: »Das ist es! Sie denken, der Rosenkranzmörder ist wieder zum Leben erwacht!« Diese Aussicht schien sie eher neugierig zu machen als zu erschrecken. »Bitte, Detective, ich möchte Sie unbedingt interviewen!«
»Aber nicht jetzt.«
»Wie wär’s in ein paar Abenden? Wir müssen das natürlich in meiner Sendung ankündigen und auch in der von Dr.Sam, außerdem lassen wir Spots während der Programme von Gator und Ramblin Rob laufen.«
»Ich denke nicht.«
»Bitte, überlegen Sie es sich!«
»Würden Sie Samantha ausrichten, dass ich hier war?«
»Detective Bentz!«, rief eine sinnliche Frauenstimme. Bentz drehte sich um und erblickte Samantha Leeds, die ihren Regenschirm ausschüttelte. Sie richtete sich auf und warf ihr rotes Haar über die Schulter. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. »Schön, Sie zu sehen.« Ihre grünen Augen funkelten. »Was gibt’s, Detective? Sind Sie hier, um sich über den Äther Ratschläge zu holen?«
»Später vielleicht«, sagte er, dann kam er auf den Punkt. »Ich muss mit Ihnen reden – wenn Sie eine Minute Zeit für mich haben.«
»Für meinen Lieblings-Cop immer«, neckte sie. Sie führte ihn durch die labyrinthartigen Gänge des WSLJ , vorbei an Räumen voller Technik und verglasten Studios, bis sie einen kleinen Aufenthaltsraum erreichten. Samantha Leeds legte ihre Tasche auf einen runden Tisch und machte es sich auf einem der Plastikstühle bequem. »So, jetzt mal im Ernst, bevor wir zur Sache kommen, wie ist es Ihnen in der Zwischenzeit ergangen?«
»Kann mich nicht beschweren. Und Ihnen?«
»Ich kann mich auch nicht beschweren. Ich werde heiraten«, sagte sie mit einem schalkhaften Lächeln. »Nächsten Monat. Ich schicke Ihnen eine Einladung.«
»Ich dachte, Sie hätten den Männern abgeschworen?«
»Das hatte ich auch. Doch dann bin ich Ty begegnet. Was soll ich noch sagen?«
»Am besten sagen Sie ja.«
Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »So etwas gibt es schon mal. Gerade wenn man meint, mit dem anderen Geschlecht abgeschlossen zu haben, lernt man den Richtigen kennen. Passen Sie auf, womöglich ergeht es Ihnen genauso.«
Er erwog kurz, ihr zu widersprechen, doch dann entschied er sich dagegen. »Ich werde Sie beim Wort nehmen. Schließlich sind Sie die Seelenklempnerin. Was macht Ty denn so?«
Ihr Grinsen wurde breiter. »Er beendet gerade sein Buch über den Rosenkranzmörder. Er hat vor, es nächste Woche seinem Agenten zu schicken.« Sie seufzte. »Dann hat er endlich den Kopf für die Hochzeit frei. Aber Sie sind sicher nicht gekommen, um in Erfahrung zu bringen, wie viele Brautjungfern ich habe oder ob wir einen Catering-Service für die Feier beauftragen. Was ist los?«
Bentz, der inzwischen auch Platz genommen hatte, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Ich würde gern wissen, ob bei Ihnen erneut seltsame Anrufe eingegangen sind.«
»Sie meinen, noch seltsamer als gewöhnlich«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Die Leute, die morgens um zwei oder drei anrufen, entsprechen nie ganz der Norm.«
»Ich meinte Anrufe wie die von Vater
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