Dangerous Liaison
er sanft seinen Nacken kraulte. Robin gab ein zufriedenes Schnurren von sich und schloss die Augen.
„Wenn du nicht willst, dass ich gleich über dich herfalle, solltest du dich wieder anziehen“, erklärte Marcel nach einer Weile.
Träge öffnete Robin die Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich seine Jeans samt Unterwäsche noch um die Knöchel schlang. Müde zog er sie hoch, um sich dann wieder an Marcel zu kuscheln, der ihn bereitwillig in seine Arme zog.
„Du hattest gar nichts davon“, flüsterte Robin schließlich leise.
„Ich hatte eine ganze Menge davon“, gab Marcel ebenso leise zurück und küsste zärtlich Robins Schläfe, „Mach dir nicht so viele Gedanken, Kleiner, dann kommt der Rest von ganz allein!“
Robin antwortete mit einem leichten Nicken und kuschelte sich noch ein wenig enger an Marcel. Innerlich fragte er sich, womit er so einen verständnisvollen Freund verdient hatte.
Dabei vergaß er völlig, dass so etwas eigentlich in einer Beziehung selbstverständlich sein sollte.
Schweigend lagen sie beieinander, einfach nur die Nähe des anderen genießend. Doch der Hunger trieb sie schließlich hoch.
Robin deckte den Tisch, holte die vorbereiteten Platten aus dem Kühlschrank, während Marcel die mitgebrachte Flasche Wein entkorkte und die Gläser füllte, dann ein paar Kerzen entzündete, die den Raum in ein weiches Licht tauchten.
Während des Essens griff er immer wieder nach Robins Hand, strich zärtlich darüber oder berührte dessen Wange. Ob dieser liebevollen Art taute Robin langsam auf.
Als die beiden Verliebten zu späterer Stunde einen Spaziergang am Strand unternahmen, griff Robin wie selbstverständlich nach Marcels Hand und hielt diese fest in der seinen, während sein Daumen kleine Kreise über dessen Handrücken zog.
Entspannt und müde kehrten sie schließlich ins Haus zurück. Savage rollte sich auf seiner Decke zusammen, Marcel und Robin stiegen Hand in Hand die Stufen zu den Schlafzimmern hinauf.
„Schläfst du die Nacht bei mir?“, fragte Robin leise, als sie vor seiner Zimmertüre hielten.
Marcel nickte leicht und folgte Robin hinein in den Raum.
Schweigend zogen sie sich aus und schlüpften schließlich in Shorts unter die kühlen Laken. Marcel löschte das Licht, und eine Weile war nur angespanntes Atmen zu hören.
‚Bin ich zu weit gegangen?’, fragte Robin sich innerlich, ‚Würde Marcel das jetzt ausnutzen?’
Doch Marcel tat nichts dergleichen. Er zog Robin einfach zu sich heran, schlang einen Arm um ihn und kraulte ihm sanft den Rücken. Zufrieden und absolut entspannt schlief Robin schließlich ein.
Marcel jedoch lag noch lange wach, lauschte Robins entspannten Atemzügen und strich dabei abwesend mit seiner Hand über den Rücken des anderen. Er war unglaublich glücklich darüber, dass Robin sich hatte gehen lassen, dass er ihm mittlerweile so viel Vertrauen schenkte. Doch Marcel wollte noch mehr, wollte, dass Robin sich ihm ganz hingab, mit ihm schlief. Und Marcel wollte ihn spüren, in ihm sein und eins mit ihm werden.
„Wer hat dir das angetan?“, flüsterte er leise in die Dunkelheit und beugte sich zu Robins Gesicht, das blass vom Licht des Mondes beschienen wurde. Zärtlich küsste er ihn auf den Mund, woraufhin Robin seinen Mund zu einem kurzen Lächeln verzog, sich enger an seinen Freund kuschelte und zufrieden weiterschlief.
Auch Marcel wurde bald vom Schlaf übermannt und schlief, Robin fest an sich gedrückt haltend, bis weit in den nächsten Morgen.
In den nächsten Wochen kamen Marcel und Robin sich immer näher. Der Franzose gab sich so unendlich viel Mühe, war liebevoll und zärtlich, zurückhaltend und drängte den anderen zu nichts.
Langsam vergaß Robin seine Scheu, wurde ein wenig offener, fasste Vertrauen zu Marcel. Seine Vergangenheit wurde nicht angesprochen. Marcel vermied dieses Thema, und dafür war Robin ihm dankbar.
Eines Tages, Marcel weilte wieder einmal bei seinem neuen Freund, da er dessen Abneigung gegen die Stadt mittlerweile kannte und ihn auch nicht mehr fragte, ob er zu ihm kommen wollte, erhielt Robin ein Päckchen seines Verlegers. Neugierig öffnete er es und hielt kurz darauf sein neues Buch in den Händen sowie eine kurze Anmerkung von Jack, die besagte, dass er sich das Buch durchlesen solle und wenn er mit dem Layout einverstanden wäre, würde es in Druck gehen.
„Es sieht toll aus!“, erklärte Marcel bewundernd und nahm Robin das Buch aus der Hand, um es eingehend
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