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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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musste. Ein Baumstamm überragte den Abhang und ich sprang seitlich darüber, stützte mich dabei mit den Armen ab und ließ meine Beine mit Schwung darüber schnellen. Kaum stand ich wieder, lief ich weiter. Das Laufen war befreiend. Der Geruch des nassen Waldes war erfrischend. Ich fühlte mich frei wie ein Vogel und verschmolz instinktiv mit der Natur um mich herum. Ich denke, das hatte ich Suns Macht zu verdanken.

Bald würden sie mich einholen und dann würde der eigentliche Kampf beginnen. Vor mir, am Ende des Abhangs sah ich es glitzern und wusste, dass dort der Fluss sein musste. Ich müsste entweder an ihm entlang laufen oder durchschwimmen. Das Schwimmen war die bessere Variante, hauptsache weg von den Verfolgern. Außerdem könnte ich Glück haben und sie würden meine Fährte verlieren... vielleicht... vielleicht auch nicht. Ich musste alles versuchen.

Als ich hinter mir ein Wolfsheulen hörte, wusste ich, dass sie die Verfolgung aufgenommen hatten und einen Moment stockte der Atem in meiner Kehle. Ich konnte nicht denken, nicht fühlen, nur schneller laufen und noch mehr Kraft in meine Bewegungen setzen, auch wenn meine Lunge anfing zu brennen. Suns Kraft loderte immer noch durch meinen Körper, was mich dazu brachte nicht einzuknicken, obwohl mein Körper von meiner Hungerei eigentlich geschwächt war.

Plötzlich fühlte ich etwas im Busch neben mir und als ich nachsah, blinkten mich zwei rote Augen an. Das musste eine Spinne sein und sie würde mich jeden Moment anspringen. Ich biss die Zähne zusammen und bereitete mich darauf vor, lief aber weiter, noch schneller, auch wenn es kaum möglich schien.

Als sie mit einem grellen, in meinen Ohren schmerzenden, Kreischen aus dem Busch hechtete und die Beine und Klauen nach mir ausgestreckt hatte, blieb ich ruckartig stehen, so dass sie vor mir landete. Ich hatte keine Zeit, also nahm ich sie als Treppe- lief über sie und duckte mich. Gleichzeitig schlitzte ich mit meinem Messer, das ich in beiden Händen hielt, mit aller Kraft den Panzer auf ihrem Rücken auf. Er sprang auf und so etwas wie gelber Eiter quoll aus der Wunde. Sie schrie noch greller und klappte unter meinen Füßen zusammen, genau in dem Moment, als ich von ihr runtersprang und auf einem schief liegendem Baumstamm landete. Ich lief ohne Balanceschwierigkeiten über die raue Rinde, sprang dann herab und fand mich mit den Füßen im kalten Wasser des Flusses wieder.

Der Schweiß lief über meinen Körper herab und ich wollte mich einige Sekunden einfach nur hinlegen und ausspannen, aber ich hatte dafür keine Zeit. Also rannte ich drauf los, mitten in das eiskalte Wasser, das um mich herum spritzte. Der Grund wurde immer tiefer und jeder Muskel in mir zog sich zusammen, je weiter die Nässe mich umspülte. Ab Brusthöhe dachte ich einige Sekunden, ich würde keine Luft mehr bekommen, so kalt war es. Der Strom war stark, aber ich würde trotzdem schwimmen können. Blieb nur zu hoffen, dass es hier keine unliebsamen Bewohner gab, die mich plötzlich in die Tiefe herabziehen würden.

Als ich losschwamm, schaute ich zurück und konnte gerade noch sehen, wie einige leuchtende gelbe, rote, grüne und dunkel glühende Augen aus dem Gebüsch am Ufer brachen. Einige knurrten, einige brüllten und die riesigen Wölfe stürzten sich mir sofort hinterher ins Wasser. Doch hier waren sie nicht besonders schnell und ich hatte schon die Hälfte des breiten Flusses hinter mir. Mir wurde allerdings klar, dass mein Vorsprung sich drastisch verringert hatte und außerdem fiel mir auf, dass Sun nicht dabei war. Wo war er nur? Als sich eine Riesenspinne auf einen anderen Affenmenschen von Ajax Clan stürzte, wusste ich, was Sun tat... Er kämpfte... für mich. Ein Wolf griff die Spinne an, woraufhin auch eine andere Spinne sich einmischte und eine Rangelei am Ufer entstand, die mir nur von Nutzen war. Je mehr sie sich gegenseitig abschlachteten, umso weniger musste ich das tun.

Ich steckte noch mehr Kraft in meine Arme, so viel, dass meine Muskeln sich verkrampften, aber schon bald fühlte ich Stein unter meinen Füßen. Ich rappelte mich auf und stolperte tropfend aus den Fluten. Der immer stärker werdende Wind erfasste mich und ließ mich frösteln. Ich sah, wie die Bäume um mich herum hin und her wehten und vereinzelte Blätter durch die Gegend segelten. Immer mehr bunt flimmernde Blitze erhellten die Nacht. Aber es war ansonsten alles schwarz- weiß. Nicht bunt und lustig, sondern düster und

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