Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
wir fahren nach Hause. Warum hast du mir das vorhin nicht gesagt? Ich bin fast wahnsinnig geworden, bei dem Gedanken ...“, hörte er seine eigene Stimme.
„Du hast es ja sofort geglaubt, hast es mir zugetraut, hattest nicht den leisesten Zweifel, aber im Grunde genommen bin ich eine von ihnen.“
„Was soll der Unfug? Ich war entsetzt. Es tut mir Leid, aber ich konnte nicht denken.“
„Ist ja egal. Bei solchen Weibern wie mir ist das unwichtig. Gehst du bitte. Ich habe zu tun.“
„Jana, du kommst mit. Du glaubst wohl nicht, dass ich dich hier lasse? Was heißt überhaupt, bei solchen Weibern?“
Auch hörte er, wie aufgebracht seine Stimme damals klang.
„Deine Worte, man sollte die Weiber nach kurzer Zeit austauschen. Es gibt ja genug davon. Jetzt hol ich mir eine andere und sofort ist es etwas Neues. Sie sind beliebig austauschbar.“
„Das war so flapsig daher gesagt und hatte nichts mit dir zu tun, notabene hatten wir das Thema hinter uns.“
„Daniel, gehst du bitte. Ich muss noch arbeiten.“
„Ach ja, kommt noch ein Freier?“, hatte er voller Sarkasmus gefragt.
„Raus, aber schnell.“ Selbst in dieser Situation schrie sie nicht, keifte nicht. „Sei froh, dass ich es dir umsonst gemacht habe. Geh zu deiner Frau Larsen. Sie ist wenigstens eine ordentliche Frau und nicht so eine billige, hässliche, alte Ausländerhure wie ich. Sie wusste es und wenigstens glaubst du ihr. Du kannst ja bei ihr Händchen halten, wenn man sie verurteilt.“
„Hör mit dem blöden Gerede auf. Entweder bleibe ich oder du kommst mit. Jana, das ist kein Theater. Hier werden Frauen ermordet, verstehst du das? Und ich möchte nicht, dass du die Nächste bist. Was heißt, wenn sie verurteilt wird?“
„Ich habe deine Frau Larsen angezeigt, daneben die Ärztekammer, mein Vermieter, meine Angestellte. Man nennt dass üble Nachrede, Beleidigung, Verleumdung. Müsstest du als Hauptkommissar wissen. Oder darf sie das, weil du bei der Polizei arbeitest, weil ihr Patenonkel Kriminaldirektor ist, weil sie ein Verhältnis mit einem Oberstaatsanwalt hat, weil sie mit zig Männern im Präsidium ein Verhältnis hatte?“
„Woher ... woher weißt du dass alles? Warum hast du nicht vorher mit mir gesprochen? Warum gleich eine Anzeige? Keitler hat mir davon nichts gesagt?“
„Das geht dich nichts an. Das habe ich bestimmt nicht bei euch gemacht. Ich weiß, wie man dort arbeitet, wie Anzeigen entsorgt werden, nicht wahr, Herr Hauptkommissar? Langsam passt es zusammen, was ich über dich und diese Frau gehört habe. Übrigens, andere Frauen arbeiten und ich bin nicht geistig behindert. Rede also nicht so mit mir.“ Sie verschwand aus dem Bild.
„Du bist so eine richtig süße Wilde. Da kommt dein südamerikanisches Temperament zum Vorschein“, lachte er, nahm sie in den Arm und sie wehrte sich heftig, da drückte er sie fester an sich, versuchte sie zu küssen. „Sag, kleine Latina, was nimmst du für die Nacht?“
Sie sah ihn an, trat gegen sein Schienbein.
Daniel schmunzelte vor sich hin, als er die Bilder sah. Sie ist eine niedliche, sehr temperamentvolle Brasilianerin.
„Du siehst so süß aus, wenn du wütend bist“, hörte er seine eigene Stimme. „Das sollte ein Scherz sein. Trotzdem nehme ich dich mit. Der Spuk ist vorbei.“
„Nein, ich bleibe. Das ist die Chance, die Frau möglicherweise zu fassen, falls es überhaupt noch ein nächstes Mal gibt.“
„Ach ja, und wie willst du das machen?“
„Sven und Jan haben Kameras installiert. Selbst wenn ich es nicht überlebe, ist sie auf dem Film zu sehen. Aber ich bin vorgewarnt, außerdem bin ich nicht gerade unsportlich und kann mich wehren, selbst gegen Polizisten.“
„Jana, ich möchte das nicht und spricht der Polizist. Du verlässt diese Wohnung, dieses Haus, sonst lasse ich dich festnehmen.“
„Und warum?“ Er sah sie schelmisch lächeln.
„Ganz einfach, Widerstand gegen einen Vollstreckungsbeamten.“
„Da bin ich schnell wieder draußen. Sie wird diese oder in der nächsten Nacht ein Opfer suchen.“
„Das wirst nicht du sein. Komm sei lieb. Wir fahren.“
„Verdammt, warum willst du das nicht einsehen?“ Sie stampfte mit dem Fuß auf, wie ein kleines Kind. Daniel sah sich kurz lachen. Es sah aber zu süß und niedlich aus, fand er heute.
„Vermutlich hast du recht, aber bleibe ich. Hast du übrigens etwas zu trinken? Ich habe ein bisschen viel Whisky intus.“
„Champagner, Selters?“
„Ich nehme das Letzte. Was willst du mit Champagner?“
„Es
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