Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
muss echt aussehen. Mich haben heute zwei Mädchen besucht, und denen muss ich den Eindruck vermitteln, ich sei eine von ihnen.“
„Jana, Merde, gib dich nicht mit diesen Frauen ab. Wir beide bekommen sonst Ärger“, ereiferte er sich.
Sie ging und kam wenig später mit einer Flasche und einem Glas zurück. Er trank aber aus der Flasche, stellte das Glas auf den Tisch.
„Was hast du noch so Schönes, dass du für deinen neuen Beruf benötigst?“
„Alles eben.“
„Das darfst du mir gern zeigen.“ Er sah sich hastig aus der Flasche trinken.
Jana schüttelte den Kopf, trat auf ihn zu, setzte sich auf seinen Schoß, legte den Arm um seinen Hals, während die andere Hand seine Brust berührte.
„Sag, Süßer, was hättest du denn gern?“, schnurrte sie wie ein Kätzchen, Nein, eher wie eine gefräßige Raubkatze.
„Das gesamte Programm rauf und runter, egal was du zu bieten hast. Fangen wir bei den Sachen an. Jeans und Pullover sind da wenig erotisch.“
„Aber Sven habe ich so empfangen“, neckte sie ihn, worauf er sie wütend anfunkelte. „Das möchte ich hoffen und hör damit auf.“ Jana erhob sich, lief aus dem Bild und nun sah er sie und hielt für kurze Zeit die Luft an.
Sie stand mit einem schwarzen BH, schwarzem Tanga und schwarzen halterlosen Strümpfen, hohe Pumps da. Aber das hatte nichts Ordinäres an sich, sah weiblich, wahnsinnig erotisch und verführerisch aus. Sie schritt langsam, mit wiegenden Hüften auf ihn zu, blieb kurz vor ihm stehen, streifte einen Schuh ab, streckte ihr Bein aus und berührte ihn damit an seiner empfindlichsten Stelle, massierte sacht hin und her, während sie ihre Hände über ihren Busen bewegen ließ. Langsam glitten diese an ihrer Taille hinab, während sie ihn mit dem Fuß massierte.
Daniel fühlte, wie sein Körper auf diese Bilder reagierte, genauso wie damals.
Sie streichelte sich mit der Hand tiefer, zwischen ihre Beine, in den knappen Tanga und er hörte sich leise stöhnen. Er stellte ihr Bein ab, sprang auf und hob sie hoch, sie heftig küssend. Schnell legte er sie auf das Bett und war Sekunden später ausgezogen.
„Du machst mich wahnsinnig, total verrückt und möchte ich dich.“ Er zog ihr den Slip aus und war über ihr, aber Jana schubste ihn weg.
„Nicht so schnell, junger Mann. Du sollst ja was geboten bekommen.“
„Bitte. Ich will und kann nicht warten“, hatte er sie angefleht.
„Das werden wir ja sehen.“
Sie erhob sich und strich langsam an seinem nackten Körper entlang, beugte sie sich über ihn.
Er sah dem Liebesspiel zu, glaubte, er müsste jeden Moment explodieren und war nur glücklich. Es war gut gegangen und wollte er sie zurück, dieses Mal richtig, für immer. So vor sich hin träumend schlief er irgendwann ein.
*
Er holte Jana aus dem Krankenhaus ab und fuhr mit ihr zu sich. Jana saß neben ihm und er konnte sehen, dass sie Furcht hatte, selbst vor ihm. Nachdem er Kaffee gekocht hatte, setzte er sich neben sie, worauf Jana panikartig wegrückte.
„Ich tue dir nichts. Sandra ist unter Sicherheitsverwahrung, richtig in einer Anstalt und sie kommt nicht mehr heraus, es gibt keinen Ausgang. Ich habe mich vergewissert.“
„Wieso darf ich nicht in meine Wohnung?“
„Weil ich dich bei mir haben möchte. Du sollst dich schonen und ich kann dich verwöhnen“, lächelte er. „Du hast mich immer verwöhnt, nun bin ich dran. Außerdem liebe ich es, wenn du in meiner Nähe bist.“
Da Wochenende war, konnte er das wirklich. Er kaufte ein, bereitete das Frühstück, kochte mit ihr zusammen, aber sobald er ihr näher kam, wich sie aus, sprach nur das Nötigste mit ihm.
Daniel bedrängte sie nicht, ließ sie in Ruhe lesen, schlief im Wohnzimmer. Er wusste, dass er ihr Zeit geben musste. Er war zufrieden, dass sie in seiner Nähe war.
Nachts saß er an ihrem Bett, redete beruhigend auf sie ein, wenn sie von Albträumen geplagt aufschrie. Wischte ihr sanft die Tränen weg, sah sie manchmal nur an. „Ich liebe dich, meine Kleine“, sprach er oft mit ihr und er war glücklich. Jetzt wo diese Irre fort war, hoffte er, dass bei ihr Ruhe einkehrte und sie sich langsam erholte.
Er würde mit Jana in ein Haus ziehen. Vielleicht hatten sie Glück und würden später eventuell Nachwuchs bekommen. Nur, das wusste er, bis dahin war es noch ein weiter Weg. Ein sehr weiter Weg. Er hatte zu viel Mist gebaut, viel zu viel und es gab Momente, wo er sich vor sich selbst ekelte, nicht nur, weil er sie belogen und betrogen hatte, sondern einmal mehr
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