Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
ruhigen Wochen- ende. Irgendwie fühlte er die Müdigkeit in seinem gesamten Körper.
Er hörte Stimmen, leises Gelächter, ehe er klingelte. Carola lachte. „Fein, dass du kommst.“ Er gratulierte ihr, reichte ihr die Sachen.
„Geh in das Wohnzimmer, da sind alle. Ich stelle solange die Blumen in das Wasser.“
„Nein, lass. Ich wollte dir nur gratulieren, da ich gleich mit einer süßen Frau verabredet bin.“
Sie hakte sich bei ihm ein. „Aber einmal anstoßen wirst du wohl mit uns, oder nicht?“
„Also gut, ein Glas, aber danach verschwinde ich. Sei nicht böse. Mir ist nicht danach. War eine harte Woche. Wo ist denn euer Junior?“
„Bei Mama, vielleicht gefällt es dir“, äußerte sie. „Warte ab. Vermutlich heitert dich ja etwas bei uns auf.“
Sie zog ihn den Flur lang und nun sah er sie stehen, nur den Rücken, aber solche Haare hatte nur eine, obwohl die bestimmt fünfzehn Zentimeter kürzer waren.
So hatte er sie das erste Mal gesehen, von hinten, nur die langen Haare auf dem schmalen Rücken.
Er schaute Carola an, die ihn anlachte. „Ich denke, dass du gern bleiben möchtest.“
„Daniel, schön, dass du kommst“, begrüßte ihn Sven.
Er machte seine Runde, kam zu Jana, schaute sie kurz stumm an. Sie sah gut wie eh und je aus und schien die Trennung ebenfalls gut weggesteckt zu haben.
Der Mann stellte sich als Detlef Sieders vor und er erwiderte den Händedruck.
Carola trat zu ihnen, reichte Daniel ein Glas, prostete allen zu.
„Doktor Sieders ist ein Kollege von Sven und ist neu in der Stadt“, stellte sie den Fremden vor. „Seine Frau kommt erst in einigen Wochen nach, wenn er eine passende Wohnung gefunden hat.“ Carola zog den Arzt plaudern mit. Daniel stand mit Jana allein.
„Ich war eine Woche bei meinen Eltern und habe heute nur meine Heimreise unterbrochen.“
„Wie geht es ihnen?“
„Gut, danke. Wie geht es dir und deiner Familie?“
„Mir geht es sehr gut, danke.“ Er wollte sich abwenden, da hielt sie ihn an der Hand fest. Abrupt machte er sich frei, trat einen Schritt von ihr weg.
„Daniel, mein Schatz, bleib noch bei mir, bitte. Du hast mir so sehr gefehlt. Lass uns wenigstens reden. Ich freue mich so sehr, dich zu sehen.“
„Entschuldige, aber ich wollte zu meinen Freunden.“
Jetzt ließ er sie stehen, setzte sich zu Martin und Meike, mit denen er sich unterhielt, lachte, sie ignorierte. Merkwürdigerweise fiel es ihm noch nicht einmal schwer.
Auch im weiteren Verlauf des Abends vermied er ihren Blick oder ein Gespräch.
Er schaute auf die Uhr, erhob und verabschiedete sich. Er war in einer halben Stunde mit Kerstin verabredet.
An der Tür hielt ihn Carola zurück. „Daniel, deine letzte Chance. Wir haben das nur deinetwegen inszeniert. Nimm dir Jana mit nach oben, aber Fall nicht gleich mit der Tür in das Haus. Redet miteinander. Glaub mir, sie liebt dich immer noch.“
„Nein Carola, ich will sie nicht zurück. Was soll der Mist? Das Theater hättet ihr euch sparen können, da ich bereits eine Neue habe. Mischt euch besser nicht noch einmal in mein Privatleben ein. Feiert noch schön.“
Er hatte gerade die Tür geöffnet, als Jana angerannt kam. „Daniel, bitte, lass uns reden. Du hast mir so sehr gefehlt, mein Schatz“, schniefte sie.
„Lass mich in Ruhe“, blaffte er sie an. „Du willst nicht verstehen, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Es ist abgehakt und ich habe keine Zeit, da ich verabredet bin.“
Sie blickte ihn fassungslos an. „Du lügst. Ich weiß, dass ich große Fehler gemacht habe, aber mich, deine kleine wunderschöne Latina kannst du nicht ersetzen. Es war nur, weil ich immense Angst vor deiner Sandra hatte. Nur deswegen habe ich das gesagt. Sie wollte mich töten, wenn ich zu dir zurückgekehrt wäre.“
„Nein!“
Er sprang die Treppe hoch, hörte sie hinter sich. Er schloss auf, da schob sie sich schnell an ihm vorbei in seine Wohnung. „Aber wir können reden.“
„Jana, es ist Schluss. Lange schon. Geh bitte. Ich habe dich nicht herein- gebeten. Mensch, kapiere es. Es ist Ende.“
„Mein Schatz, lass uns das bitte sprechen, es klären.“
„Nein, ich will ...“, funkelte er sie aufgebracht an.
„Warum nicht?“
„Weil ich nicht will, dich nicht will. Es ist vorbei und nun geh. Wie ich sagte, ich habe eine neue Frau kennen gelernt und mit der treffe ich mich gleich. Such dir einen anderen Kerl“, tat er unbeteiligt, obwohl seine alten Gefühle aufkeimten.
Jana trat näher, streichelte mit den Händen über
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