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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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sie nicht mehr zu sehen. Das Mondlicht zauberte Lichtreflexe auf Teile ihres Körpers und während er sie anblickte, spürte er die Feuchtigkeit in seinen Augen.
    *
    Freitagmittag erhielt er einen Anruf, dass man eine Leiche an der Norderelbe gefunden hatte, und es schien sich wiederkehrend um ein Kind zu handeln.
Daniel fuhr mit Lucas hin, sah das Kind an, das am Ufer lag. Ein Mädchen mit blonden Haaren, wie man erkennen konnte, nackt. Er hockte sich hinunter, sah fragend zu Doktor Samuel Richter.
„Nichts, auf den ersten Blick. Sie liegt noch nicht lange im Wasser, höchstens ein paar Tage, drei, vier vielleicht. Man sieht es an der Haut, den Händen.“
„Sonst äußere Verletzungen?“
„Hier an den Beinen, siehst du einen Striemenabrieb. Ich vermute, man hat die Beine zusammengebunden, damit sie unten bleibt. Stümperhafte Arbeit.“
„So hast du wenigstens Arbeit, nicht dass du dich langweilst.“
„Heute wohl deinen witzigen Tag? Ich gebe dir ein paar ab.“
„Nee, lass mal. Da kann ich mir etwas Besseres vorstellen, als die Leute aufzuschnippeln.“
„Ich ebenfalls, wenigstens zuweilen. Die Kleine muss niedlich ausge- sehen haben.“
„Das war wahrscheinlich ihr Todesurteil.“
„Wieso das?“
Daniel berichtet ihm im Groben, was sie in Frankreich erfahren hatten.
„Die sollte man alle kastrieren, ohne Narkose. Dafür opferte ich sogar den Sonntag und mache es kostenlos.“
„Du hast ja eine richtig brutale Ader.“
„In der Beziehung schon, sehr sogar. Wenn du diese Kinder siehst, bekommst du sie.“
„Geht mir nicht anders. Bei den Fotos, die ich in den letzten Tagen gesehen habe, kommt dir alles hoch. Ich bewundere Helbich und seine Männer, dass sie solchen Dreck tagtäglich bearbeiten. Ich glaube, sie haben den schlimmsten Job von uns allen.“
„Da gewöhnst du dich daran. Bei deiner ersten Leiche ging es dir vermutlich nicht viel anders.“
„Da hast du recht, mir war schlecht und wahrscheinlich war ich grün im Gesicht.“
„Hat deinem Aussehen aber nicht geschadet“, grinste ihn der Rechts- mediziner an, erhob er sich. „Nichts weiter, morgen Vormittag.“
Auch Daniel stand auf, sah Lukas mit Ilona sprechen.
„Moin, was machst du hier?“
„Vertretung. Meinst du, das lohnt sich?“
„Nein, vergebene Mühe. Sie ist angespült worden, da werdet ihr nichts finden. Ich benötige schnell die Bilder und ein Hübsches für die Öffent- lichkeit.“
„Bekommst du, mein Schatz“, lächelte sie.
„Was macht dein Nachwuchs?“, grinste er zurück.
„Schreit, hat dauernd Hunger und eine volle Windel. Solltest du mal probieren. Deine Frau Doktor wäre bestimmt eine hübsche Mama.“
Daniel´s Gesicht verdüsterte sich unverzüglich. Mit ihr nicht, dafür mit Sandra, dachte er.
„Hei, was ist los?“
„Ach, nichts. Ich muss los.“ Er drehte sich weg, winkte Lucas heran und fuhr zum Präsidium zurück, wo er seine Mitarbeiter über den weiteren Leichenfund informierte und alle fragten sich, wie viel noch?

Danach besuchte er Sandra. Sie erklärte ihm, dass die Kinder bei ihrer Mutter seien, da sie länger arbeiten musste und auch am nächsten Tag einen vollen Terminkalender habe.
„Was soll das? Deswegen bin ich hier.“
„Komm, setz dich. Ich bin ja da. Ich wusste nicht, ob du kommst und unsere Kinder sind sehr gern bei der Oma. Ich habe ihnen nichts gesagt, weil sie sonst wieder enttäuscht gewesen wären, so wie Heilig Abend. Ich habe für dich ein Geschenk.“
„Ich möchte nichts von dir.“
„Sieh es dir an. Es gefällt dir bestimmt.“
Er griff nach dem kleinen Päckchen, setzte sich und öffnete wenig später das Kästchen. Ein goldenes Armband, mit einer Gravur, in ewiger Liebe, Sandra.
„Du kannst es sofort umlegen und den Schrott, den du da trägst, abmachen. Gib her, ich werfe es in den Müll. Scheußliches Blech. Dass du so einen billigen Kram trägst?“
Er sah sie entgeistert an. „Du bist wohl verrückt? Bring es zurück. Ist nicht mein Geschmack und meinen Reifen behalte ich bestimmt um.“
Sie ergriff das Kästchen nicht, da stellte er es auf den Tisch.
„Aber meins ist viel schöner, kostbarer. Mit so einem Blech ...“
„Sandra, vergiss es. Zudem ist das Platin und der bleibt da, wo er ist.“
„Platin? Du scherzt. Sieht jeder, dass es Blech, Alu ist.“
Er stand auf, schaute sie wütend an. „Du bist bekloppt.“
„Tatsachen. Schau nach, ob er einen Stempel hat, oder frage einen Juwelier. Ist der etwa von der Person, mit der du über Weihnachten verreist

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