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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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aufeinander los, dazu Geheule, Geschreie, bis welche von der Streife eintreffen. Die stellen fest, dass der Bildhauer tot ist. Der alte Mann kann es natürlich nicht fassen, seine Frau wird ohnmächtig und wird vom Notarzt versorgt. Die Malerin tobt wie blöd herum. Die übrigen Nachbarn stehen da, wie erstarrt.“
„Spinnen die Leute? Wegen Gartenzwergen?“
„Ja, aber das Makabere kommt noch. Die Gartenzwerge von dem alten Mann hat nicht der Bildhauer zerstört, sondern einige Jugendliche, die betrunken randalierten und bereits in der Nacht auf einem nahe gelegenen Spielplatz festgenommen wurden. Die sind durch die Siedlung getorkelt und haben Blumen herausgerissen, an einem Zaun Latten entfernt und so weiter.“
„Aber einer ist tot.“
„Allerdings. Der alte Herr bekommt ein Verfahren an den Hals.“
„Wieso konnte man das nicht so klären? Ich werde es nie verstehen, weshalb Menschen nicht offen und ehrlich, ohne Geschrei und Streit miteinander reden können. Kommunikation ist so simpel und man kann jedem die Wahrheit sagen.“
Ihre Mine war ausdruckslos, so wie es die letzten Monate meistens war und er dachte für einen Moment an Sandra, die Kinder und dass er nicht offen und ehrlich mit ihr sprach.
„Genug von Arbeit. Genießen wir ein schönes Wochenende“, versuchte er betont munter zu klingen. „Zu was hast du Lust?“

Daniel spürte, dass sie sich einmal mehr in ihr Schneckenhaus verkrochen hatte und er fragte sich, was nun war. Trotzdem genoss er die Zeit mit ihr, streifte alles andere beiseite.
    *
    Sandra kuschelte auf die Couch, hielt ein großes Glas Wodka mit wenig Kirschsaft in der Hand, während sie den Lokalnachrichten lauschte, aber nebenbei in einer Illustrierten blätterte.
„Die Polizei bittet um ihre Aufmerksamkeit. Aus der Elbe wurde die Leiche eines circa elfjährigen Mädchens geborgen ...“
Sie blickte auf, sah das Bild und erschrak. Sie stellte schnell das Glas ab, die Zeitung fiel hinunter. Das konnte nicht sein. Kälte breitete sich in ihr aus.
„Wer kennt sie und kann Angaben zu dem Kind machen? Zweckdienliche Hinweise bitte an die Telefonnummer ...“
Sandra hörte nicht mehr zu, griff zum Telefon, legte auf. Sie musste überlegen, vielleicht konnte sie diese Situation für sich ausnutzen.
Sein Weggang gestern Abend hatte sie erst vor Wut toben lassen. Erst als sie sich beruhigt hatte, fragte sie sich, warum sie sich über den Typen aufregte. Sie bekam jeden, auch diesen Briester. Der würde sich wundern, sollte er ruhig noch den Aufstand proben und denken, dass er etwas zu entscheiden hätte.
Nach einer Weile griff sie zum Telefon.
„Claus, Sandra. Ich habe gerade die Nachrichten gesehen. Ich kenne das Mädchen. Sie heißt Marion Müller. Der Bruder ist mit meinen in den Kindergarten gegangen. Die Eltern waren auf einmal verschwunden, aber ...“
Sie hörte zu, während sie die Schuldgefühle spürte, die in ihr hoch- stiegen. Warum war sie ihrem Verdacht damals nicht nachgegangen? Sie hatte doch vermutet, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmte.
„Ich kann nicht, da ich niemand für meine Kinder habe, da Monika krank ist“, log sie, hörte zu.
„Ich komme am Montag so gegen acht, da sind meine Süßen im Kinder- garten.“
Nachdenklich legte sie sich hin und überlegte, wie sie sich am Montag am besten in Szene setzen konnte, und zwar so, dass der blöde Briester keinen Rückzieher mehr unternehmen konnte. Er war ein Typ Ehren- mann. Man konnte seine Frau zwar betrügen, mit jeder Braut ins Bett hüpfen, aber nach außen alles brav sauber halten, besonders wenn zwei Kinder auf der Welt waren. Diese Typen widerte sie an, aber sie waren nützlich. Sie zog sich um, da sie heute noch ein bisschen Abwechslung benötigte, außerdem gab es einen Grund zum Feiern.
    *
    Sandra fuhr zum Präsidium, wo sie kurze Zeit darauf Claus Keitler gegenübersaß.
Sie erzählte ihm alles, was sie wusste, schilderte auch ihren damaligen Verdacht. Nur der Junge war nicht mehr erschienen und sie habe es darauf bewenden lassen. Er verändert sich nie, dachte sie dabei. Er war ein Bär von einem Mann, ein gutmütiger Bär, der aber wütend und sehr unangenehm werden konnte. Dunkelgrauer Anzug, graues Hemd, gestreifte Krawatte, schwarze Schuhe, die glänzten. Seine kurzen, weißen Haare schienen im Licht noch weißer, seine blauen Augen unter den Brillengläsern sahen sie aufmerksam an und sie wusste, dass ihm nichts entging. Seine gerade Haltung strahlte Autorität aus.
Sie kannte den Leiter

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