Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
unterbinden, sondern strafrechtlich zu verfolgen. Es sollte die Pflicht eines jeden normalen Menschen sein, aber das ist ein anderes Thema. Wenn man einmal das Schreien eines sechsjährigen Mädchens gehört hat, an dem sich gerade der eigene Vater vergeht, weiß jeder, was für Qualen die Opfer ausstehen.
Die Selbstmordrate bereits bei nur einmal missbrauchten Kindern ist extrem hoch, viermal so hoch wie ansonsten. Viele können später nie ein normales Leben führen, nie mit einem Partner zusammenleben, nie normalen Sex haben. Man kann sie zwar äußerlich zusammenkitten, aber nicht das Innere. Das sind Erlebnisse, die prägen für ein ganzes Leben. Vermutlich hat der eine oder andere bei einer Trennung erlebt und weiß, wie das Schmerzen kann. Das eine Mal prägt sich tief in uns ein. Beim zweiten Mal sind die Spuren nachhaltiger. Es gibt gerade Frauen, die danach nie jemand an sich heranlassen, aus Angst, erneut verletzt, betrogen, belogen zu werden. Sie verkriechen sich, leben ausschließlich für den Beruf, für Freunde. Nun muss man sich vorstellen, wie das erst in einem Kind aussieht, wenn es feststellt, dass die Erwachsenen, die es beschützen sollen, gründlich das Gegenteil mit ihnen zulassen. Da bricht eine Welt zusammen, die nie vollständig gekittet werden kann. Danke!“
Für eine Weile war es mucksmäuschenstill im Raum, bis Daniel das Wort ergriff. „Bei uns geht es zwar um die toten Kinder, aber bis zum Ende dieser ganzen Aktion werden wir alle zusammenarbeiten. Lucas, du kennst dich ja bereits ein bisschen mit diesen Schweinereien aus. Bis auf Lisa und Ines werden alle da mit einbezogen, solange wir uns das personell leisten können und nicht morgen fünf neue Fälle dazukommen. Gehen wir also an die Arbeit, jagen wir perverse Kerle.“
„Hoffentlich kriegen wir die bald. Das ist widerlich. Lieber normale Morde.“
„Du bist ja da“, lächelte sie, aber es wirkte gekünstelt. Es war nicht mehr seine Jana. Das war eine Frau, die von Kummer geplagt war. Warum?
„Sag mein Kind, hast du zufällig meine Freundin gesehen?“, scherzte er. Sie sah so süß, so kindlich aus. Wenn ich nicht wüsste, wie alt sie ist, würde ich sie für Anfang zwanzig halten.
„Du bist ein Charmeur“, schmunzelte sie leicht.
„Es war so langweilig ohne dich und da habe ich mir eben gedacht, dass ich dich abhole. Du siehst wie ein Teenager aus, mit deinem Pferde- schwanz. Viel zu jung für so einen alten Mann wie mich.“
„Du spinnst! Ich bin noch nicht fertig.“
„Ich spinne nie, nebenbei kann ich dir ja beim Anziehen helfen“, grinste er sie an, während er sie um die Taille gepackt festhielt.
„Ich bin schon groß und kann das bereits allein. Wenn du mich loslässt, bin ich rasch fertig“, aber gleichzeitig drückte sie sich enger an ihn. Seine Hand glitt ihren Rücken hoch. „Hhmmm, du riechst so gut, total verführerisch. Mal sehen, ob du so gut schmeckst?“
Schon spürte er ihre Lippen, die seine zärtlich berührten, ihre Zunge, die sich in seinen Mund schob und den erforschten. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und er gab sich dem schönen Gefühl hin. Nach einer Ewigkeit löste er sich leicht von ihr und öffnete den Gürtel ihres Morgenmantels. Seine warmen Hände auf ihrem nackten Körper. Von Neuem zog er sie an sich, seine Küsse wurden leidenschaftlicher, während er sie zärtlich streichelte. Es war, als wenn ein Feuer durch sein Inneres zog und ihn verbrannte.
„Ich möchte dich lieben“, flüsterte er zwischen zwei Küssen.
Er hob sie hoch, legte sie auf die Couch und saugte wie jedes Mal aufs Neue, bewegt die Schönheit ihres Leibes in sich auf. Der lange schmale Hals, die aalglatten Schultern, die rosigen Spitzen ihres Busens, die bereits aufrechten Brustwarzen, die nach Zärtlichkeit verlangten, weiche wohlgeformte Hüften, die langen, schlanken Beinen. Sichtbar benommen streichelte er über ihre samtweiche, zarte Haut, während er ihr das seidene Etwas auszog.
„Du bist so wahnsinnig aufregend und wunderschön. Du bist eine erotische, zarte Latina.“
Das leise, berauschende Seufzen ging unter im Kuss seiner Lippen und es war, als wenn er all das noch einmal in sich aufnehmen wollte. Er liebte sie voller Verzweiflung.
Sein Blick ruhte auf der zarten Linie ihres Halses, ihrem leicht geöffnetem Mund und auf den sanft geschwungenen Schultern, die nackt unter der seidenen Bettdecke hervorlugten. Gib mir die Kraft, dachte er, diesem reizvollen, sinnlichen Geschöpf zu widerstehen und
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