Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Heiratsantrag von Silvester bringst du unsere Ringe von dort mit. Ich hatte mich so auf meinen Ehering und den zusätzlichen Ring mit dem großen Diamanten gefreut. Aber egal, kaufen wir sie eben am Samstag zusammen.“
„Jana, von was redest du? Ich habe dir nie einen Heiratsantrag gemacht.“
„Natürlich! Willst du etwa sagen, dass das nur ein Scherz war?“ Entsetzt schaute sie ihn an.
„Ich habe dich nie gefragt, ob du meine Frau werden willst.“
„Aber mein Schatz, so betrunken warst du ja nun nicht. Du hast mich gefragt, hast mir gesagt, wie sehr du mich willst, weil ich eben deine kleine, wunderschöne Latina bin. Du wolltest, dass bereits im Januar unsere Hochzeit stattfindet.“
„Wenn ich das gesagt habe, muss ich stark betrunken gewesen sein. Du weißt, dass ich nie heiraten werde und damit Fini.“
„Ach so, ich verstehe“, schniefte sie. „Es war also nur gelogen. Aber du belügst mich sowieso ständig.“
„Wenn du meinst“, erwiderte er nur lakonisch. „Warum kommst du dauernd angekrochen und willst sogar so einen Mann heiraten?“
Nun erwiderte sie nichts und er ließ das Thema fallen, wollte keinen weiteren Streit, sondern nur den Abend mit ihr in Ruhe genießen.
Jana duschte später und er folgte ihr, wie meistens. Als er sie abseifen wollte, lehnte sie ab.
„Du darfst zusehen“, grinste sie, dass er genüsslich hinnahm. Er fand dass wahnsinnig erregend, schaute zu, wie sie langsam ihren Körper berührte, sich selbst streichelte, bis er ihr Einhalt gebot, sie in ein Handtuch packte und aufs Bett legte.
Danach genossen sie den Abend zu zweit. Daniel lag lange neben Jana wach, betrachtete sie. Wenn er sich von ihr trennte, endete das Schlimmer, als damals bei seiner Scheidung. Ein Leben ohne sie würde nur wie ein dritt - viertklassiges verlaufen.
*
In Deutschland begann langsam eine Maschinerie anzulaufen, die zunächst von Helbich´s Abteilung in Gang gesetzt wurde.
Daniel hatte aller Mitarbeiter versammelt, setzte sie von dem in Kenntnis, was sie in Frankreich erfahren hatten. „Hauptkommissar Helbich wird noch einiges erläutern“, sagte er am Ende seiner detaillierten Schilderung.
„Kinderpornografie dokumentiert immer, egal in welcher Form, die sexuelle Ausbeutung von Kindern, egal ob Junge oder Mädchen, bis zum vierzehnten Lebensjahr. Sexueller Missbrauch an Kinder ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind vorgenommen wird. Sexueller Missbrauch ist zum Beispiel, ein Kind dazu zu bringen, pornografische Material, jeglicher Art, wie Zeitungen, Filme und so etwas anzusehen. Wenn ihr also Hefte, Bilder, Filme findet, die für Kinder zugänglich sind, kommt dass einem Straftatbestand gleich. Das gilt verstärkt, wer die Genitalen von Kindern berührt oder diese zum Manipulieren von Erwachsenen benutzt.“
„Was soll das denn heißen?“
Rainer Helbich sah Lisa leicht grinsend an. „Zum Beispiel, wenn ein Typ ein Mädchen berührt und sich dabei einen runterholt. Verstanden?“
Die wurde rot, während die Männer alle vor sich hin grienten.
„Dasselbe bedeutet es umgekehrt, wenn man Kinder dazu bringt, sich selbst zu stimulieren. Schwerer Missbrauch ist natürlich in die Genitalien. egal mit was immer, einzudringen.“
Lisa sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
„Ein bisschen viel für die junge Frau. Kann ich verstehen, das geht vielen so, besonders Frauen. Zum Schluss natürlich der Geschlechts- verkehr an sich. Jedes Jahr werden fast zwanzigtausend Fälle von sexuellem Miss- brauch bekannt. Die Dunkelziffer ist jedoch erheblich höher. Die Kinder werden dazu erniedrigt, ausgebeutet, misshandelt, geschlagen, mit physischer und psychischer Gewalt gefügig gemacht, bedroht. Sie werden zu reinen Sexualobjekten degradiert. Sie werden nicht mehr wie Menschen behandelt, sondern nur noch wie willenlose Puppen, die man benutzen will, so lange wie möglich. Das hört sich nicht nur menschenverachtend an, es ist es. Dieses dreckige Geschäft hat sich inzwischen zu einem gewaltigen Geschäftszweig entwickelt. Die Ware Kind ist dabei billig, meistens kostenlos. Man verdient damit in vielerlei Hinsicht. Erstens durch Fotomaterial in einschlägigen Magazinen, im Internet, mit Filmen. Zweitens, durch die Menschen, die sich an denen vergehen. Drittens, oftmals durch spätere Prostitution. Viertens werden die Kinder benutzt, um andere strafbare Handlungen zu begehen.“ Er strich sich über die Augen, bevor er berichtete. „Es ist daher nicht nur unsere Aufgabe dass zu
Weitere Kostenlose Bücher