Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
von deinen Hexen. Du vergisst anscheinend, dass man mich geholt hat, weil ich kompetent bin und nicht eine … Hexe. Du solltest nicht auf so einen Mist hören, sondern auf mich. Ich bin die Fachkraft und nicht eine billige Hure, wie deine Weiber, mit denen du dich anscheinend herumtreibst. Ich …“ Sie sah seinen Blick, brach ab.
„Du kannst dich in einem der Vernehmungszimmer einrichten. Sandra, du bist die billige Prostituierte, die jeden Kerl in fünf Minuten befriedigt. Reichen tausend Männer, die du auf die Schnelle abgefertigt hast?“
Irgendjemand johlten laut und allgemeines Gelächter erklang.
„Ich will aber bleiben“, versuchte sie es trotzdem, obwohl sie ihm am liebsten sein Gesicht zerkratzt hätte.
„Nein! Ines kann dich hinführen und du hast nichts zu wollen. Geht das in dein kleines Gehirn?“
„Daniel, in deinem Büro ist es viel einfacher, da habe ich alles, kann Fragen …“, schnurrte sie, klimperte mit den Wimpern, leckte sich mit der Zungenspitze über die Lippen, lasziv langsam.
„Nein! NEIN! Verstanden? Und erlaube dir nicht, es ohne meine Aufforderung zu betreten.“
„Blöder Kerl“, keifte sie. „Nur weil dich deine Nutte nicht richtig geil macht“, stelzte sie an ihm vorbei hinaus, wo Daniel mit Kommissarin Ines Kliester sprach.
Wieder zurück, kochte er Kaffee, legte ein Stück Kuchen auf den Teller, dachte über den Ausbruch der Larsen nach. Die ist völlig bekloppt. Er goss den Kaffee ein, setzte sich und schlug die Zeitung auf, stockte.
Wurden die Ermittlungen im Fall der Pentagrammmorde verschleppt? autete die Überschrift. Wie uns gestern zwei Frauen aus dem Wohnblock, in welchem bereits fünf Frauen ermordet wurden, mitteilten, scheint die Polizei die Ermittlungen nur sehr schleppend zu führen.
Hauptkommissar Briester und eine weitere Beamtin äußerten sich, laut Aussagen der Prostituierten Gesine S, und der Buchhändlerin Roswitha T., folgendermaßen: „Lass mal, sonst bekommen wir noch die Krank- heiten dieser ekelhaften Weiber. Eine Nutte mehr oder weniger, ist egal. Man sollte diese widerlichen Nutten alle umbringen. Diese Huren verrecken früher oder später sowieso an ihren Seuchen. So spart es uns anständigen Bürgern und Steuerzahlern wenigstens Geld und die liegen nicht dem Staat auf der Tasche. Es gibt immer noch zu viel davon und die verseuchen nur die Menschheit. Widerlich!“ als Frau S. etwas erwiderte wurde sie angebrüllt: „Halt deine Schnauze, du widerliche Hure, sonst verrottest du im Knast. Hoffentlich bist du die nächste die krepiert.“
Wenn man das hört, da stellt sich wohl die Frage … Sein Telefon läutete und er überlegte kurz, ob er abnehmen sollte, entschied sich dagegen, las weiter: … die Frage, ob man von einer sorgfältigen Ermittlungsarbeit sprechen kann. Müssen noch mehr Frauen sterben, nur weil der zuständige Kriminalhauptkommissar Ressentiments gegenüber Prostituierten hat? Haben nichtdiese Frauen ein Anrecht auf Schutz seitens der Polizei, welche von den Steuergeldern bezahlt werden? Leben wir in einer Zweiklassengesellschaft, in der man Menschen töten darf, nur weil sie etwas anders leben? Gerade im ersten Fall wurde eine Frau getötet, die Ärztin werden wollte, die mit dieser Arbeit das Schicksal ihrer 17-jährigen Schwester erheblich verbessert hat, die bei einem Unfall schwer verletzt wurde und für immer querschnittsgelähmt und pflegebedürftig bleiben wird. Hatte diese Frau kein Recht zu leben, nur weil sie nebenbei als Prostituierte tätig war? Wir werden die weiteren Arbeiten des LKA verfolgen, da wir der Meinung sind, dass jedes Opfer ein Recht hat, dass man den Täter bestraft. Bastian Feldmann „Merde, ich bringe diese Person um“, brüllte er, öffnete die Tür und stürmte in das Zimmer, wo er Sandra sitzen sah, die zum Fenster hinausblickte, eine Tasse in der Hand hielt. Die Ordner lagen ungeöffnet auf dem Tisch.
„Du bescheuerte Ziege, lies das. Du kannst nichts, bist total verblödet, krank, irre, bringst nur Ärger. Man sollte dich wegsperren“, knallte er die Tür hinter sich zu.
„Daniel“, sprach ihn seine Sekretärin an. „Das Telefon läuft heiß. Was soll ich denen sagen?“
„Das mir Keitler eine kriminelle Irre in die Abteilung gebracht hat.“
„Herr Briester, mäßigen Sie bitte ihre Ausdrucksweise“, Helmut Sanders blickte ihn von der Tür heran.
„Bestimmt nicht. Heidrun sage ihnen, der Oberstaatsanwalt Doktor Sanders und Kriminaldirektor Keitler haben mir eine Bekloppte vor
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