Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
passen Sie heute auf, es könnte ein Unglück passieren. Du würdest darüber lachen und hättest es Sekundenspäter vergessene.“
„Ich lese es nicht“, grinste Daniel.
„Das weiß ich. Eine Person liest es, hat den ganzen Tag Angst, dass etwas passiert, reagiert darauf übervorsichtig und genau geschieht nämlich ein Unglück. Man kann damit sein Leben ein wenig beein- flussen, aber das hat nichts mit Zauber zu tun, sondern mit Glauben.“
„Oder wenn man so bescheuert und pervers ist, wie… na ja… eben solche Personen.“
Daniel warf Sandra einen aufgebrachten Blick zu, wandte sich ab. „Carola, du bist über den Fall informiert. Weswegen macht der Mörder das?“
„Fangen wir bei dem Athame an. Das zweischneidige schwarze Messer wird fast nie zum Schneiden benutzt, sondern zur Lenkung von Energie, dass zeigt jedoch, dass es jemand ist, der keine Hexe ist. Ich vermute, dass derjenige oder diejenige vielleicht etwas von Hexen gehört, gelesen hat. Du weißt, ich tendiere mehr zu einer Frau, das hat mit den Tarotkarten zu tun. Diese wurden nicht willkürlich gegriffen, sondern gezielt ausgesucht. Das bedeutet, dass sich die Person mit den Mythen auskennt und sich mit Tarot länger beschäftigt haben muss. So etwas lernt man nicht von heute auf morgen. Das Pentagramm dient als Schutz vor dem Bösen. Die jeweilige Karte deutet beharrlich Richtung Hohepriesterin, welche die Reinkarnation symbolisiert.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr und erhob sich. „Ich muss los. Wenn du noch weitere Informationen benötigst, später mehr, aber nicht vor zwölf.“
„Ich weiß, danke.“
„Grüß Jana!“
„Mach ich, sie wird bald kommen. Ich habe nur noch einen Termin.“
Es gab Küsschen rechts und links, dann standen sie draußen.
Erst im Auto fragte sie. „Du kennst diese widerliche Person näher?“ Ihr Tonfall war kalt und aggressiv.
„Ja, sicher. Bezeichne sie gefälligst nicht so.“ Leicht irritiert blickte er zu ihr hinüber, konzentrierte sich aber auf den Verkehr. „Sie hat mir vor ein paar Tagen noch so einiges gesagt, Regeln, nach denen sie leben. Da wären zum Beispiel: Du sollst dich richtig ernähren, auf deinen Körper achten, positiv denken, dein Wissen anwenden um dein Leben zu genießen. So in der Art. Sehr vernünftige Gesichtspunkte, finde ich, ohne dass ich ein Hexer bin.“
Sandra musste lachen und sah ihn von der Seite an. „Wieso kennst du so abscheuliche, hässliche Hexen?“
„Sie ist keine Hexe und bestimmt nicht hässlich. Im Gegensatz zu dir sieht sie sehr gut aus. Du hast ein völlig krankes Verhältnis zu Frauen.“
„Gut? Bist du mit so einer Person etwa näher liiert?“
„Du hast eine ordinäre Ausdrucksweise. Zügele dich ein wenig in meiner Gegenwart. Als ich dort eingezogen bin, hatte wir eine Affäre. Sie hat kurze Zeit darauf ihren heutigen Mann kennen gelernt und dass Thema war beendet.“
„Du wohnst da?“
„Ja, seit Jahren.“
„Aber wieso? Du hattest so eine dunkle, scheußliche Bude in …“
„Eine des LKA, nicht meine.“
„Oh, kann ich mir die nicht ansehen? Komm, sei lieb und zeig sie mir“, schmeichelte sie mit zuckersüßer Stimme. „Wir könnten ein Kaffee trinken, nach diesem ekelhaften Zeug eben und es uns gemütlich machen, dabei können wir noch über den Fall reden. Vorher müssen wir uns aber richtig waschen. Bei der Hexe war es versifft. Die macht nie sauber, so wie es da gestunken hat und Viecher hat die bestimmt auch. Ich sollte das melden und einen Kammerjäger hinschicken.“
„Du bist völlig bekloppt und du kommst bestimmt nicht in meine Wohnung“, gab er brüsk von sich. Das fehlte noch, diese Person in seinem Privatleben.
„Es ist aber wichtig, da kann ich dir es genauestens darlegen. Meinen Bericht habe ich ausgearbeitet, da ich die Fakten analysiert habe.“
„Nein, morgen im Büro legst du uns den vor und ich werde ihn lesen und mit den Mitarbeitern besprechen. Mal sehen, ob was Sinnvolles drinnen steht, dass wir verwerten können.“
„Daniel, bitte!“
„Nein, du hast in meinem Privatleben nichts verloren. Kapiert? Bring den angeblichen Bericht vorbei und damit Schluss.“ Jetzt bereits ungehalten.
„Musst du deswegen so pampig werden?“ Sandra verzog ein wenig das Gesicht. „Und wer ist Jana, auch eine Hexe?“
„Nein, meine Lebensgefährtin.“
„Du hast gesagt, dass du nicht gebunden bist.“ Ihre Stimme war laut, leicht schrill geworden und Daniel sah kurz zu ihr.
„Ich habe gesagt, dass ich nicht verheiratet
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