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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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sich meldete, wusste er, was passiert war. Müde saß er in seinem Wagen, während er zuhörte. Die Fahrt dauerte nicht lange, nur drei Querstraßen entfernt und er fluchte ständig vor sich hin. Es lief absolut chaotisch. Sechzig Beamte hatten sich drei Nächte für nichts um die Ohren geschlagen und nun ein weiteres Opfer.
Der Tote war ein Hans Berger, zweiundzwanzig, gut aussehend, blond, sehr athletischer Körper, von Beruf Callboy. Auf seiner rasierten Brust war das Pentagramm geritzt, in seiner Jeans steckten zwei Tarotkarten: Der Magier und dass Schicksalsrad.
Daniel Briester und Peter Sinner starrten auf den Mann, nicht begreifend, weswegen ein Mann. Sie bewachten Frauen und ein Mann wurde das nächste Opfer? Sie sahen sich zusammen mit Oberstaatsanwalt Sanders in den Räumlichkeiten um. Drei Zimmer, eins davon anscheinend das Arbeitszimmer, falls man es so nennen konnte. Nett eingerichtet, aber nichts Besonderes, außer diesem speziellen Zimmer. Es gab reichlich Sexspielzeug, Slips in Mengen, manche reizten sie zum Lachen, wenn nur verhalten. Selbst dazu waren sie noch zu schockiert. Kondome in allen Farben und Geschmacksrichtungen, Zewatücher, Tempos, Pornovideos, einschlägige Magazine. Eigentlich die gesamte Porno- und Sexpalette. Im Wohnzimmer fanden sie 2 300,- DM Mark. Was also einen Raubmord ausschloss, aber das hatten sie nicht erwartet. Alles deutete auf ihren Serienmörder. Sanders tobte, weil die Aktion schief gelaufen war und keine Ergebnisse vorlagen. Was würden nur die Medien wieder berichten, war dabei seine einzige Sorge.
Nach drei Stunden fuhr er ins Büro. Den anderen Einsatz hatte er bereits abgeblasen. Er rief in seiner Wohnung an, aber Jana war noch nicht da, dass ihn ein wenig verwunderte. Sie hatten für den Morgen ein gemeinsames Frühstück geplant gehabt, um damit ihr Wochenende einzuleiten. Aber in ihrer Wohnung, in der Praxis oder über das Handy erreichte er sie nicht.
Er rief im Krankenhaus an, verlangte Carola, da er unbedingt wissen musste, was das zu bedeuten hatte.
„Was willst du?“
Etwas erstaunt hörte er, wie böse, kurz angebunden sie klang. „Hast du keine Zeit? Unser Mörder hat einen Mann umgebracht. Was hat das zu bedeuten?“
„Daniel, lass mich in Ruhe. Ich finde es widerlich, was du mit Jana gemacht hast und was erlaubt ihr euch, über mich derartige Lügen zu verbreiten? Sven sagt, man sollte dich und diese Frau Larsen mal von einem Psychiater untersuchen lassen. Such dir eine andere die dir hilft. Man hätte Jana nie eine Sekunde mit dir allein lassen dürfen. Wir wussten alle, dass es ein Fehler war“, legte sie auf.
Er starrte auf das Telefon, ratlos, wählte Jana´s Nummer, aber erneut meldete sie sich nicht. Was war denn nun wieder passiert? Diese Frage beschäftigte ihn fast mehr, als der Fall. Es schien nicht sein Tag zu sein. Zudem war er müde, fühlte sich schmutzig, hatte Hunger.

Nachmittags bekam er den vorläufigen Obduktionsbericht telefonisch: „Suptorales Hämatom unter der Schädeldecke. Blutansammlung im Gehirn. Der Mann wurde mit einem schweren Gegenstand niederge- schlagen, danach mit einer Krawatte erdrosselt. Der Tod hatte gegen Mitternacht eingesetzt. Es wurden zahlreiche Kratzer auf dem Rücken, den Oberschenkeln gefunden, die aber anscheinend älteren Ursprung sind. Den Bericht schicken wir später hinüber.“
Er rief im Kriminaltechnischen Institut an, wo man ihm einiges mitteilte, aber dort fehlten noch genauere Details, en passant musste noch ausgewertet werden: Die zahlreichen Fingerabdrücke, Faserreste, fremde Haare, und, und, und. Nur würden diese Spuren sieweiterführen? Selbst daran zweifelte er inzwischen.

So fuhr er am frühen Abend nach Hause. Seit drei Tagen das erste Mal. Im Briefkasten lag sein Wohnungsschlüssel, der Armreif. Oben fiel ihm beim näheren Hinsehen auf, dass Jana´s wenige Sachen fehlten und er fluchte laut.
Er wollte gerade zum Telefon greifen, als er den Anrufbeantworter blinken sah. Er drückte und hörte Sandra´s Stimme:
„Während du eine deiner Huren vögelst, werden Leute umgebracht. Briester, noch hast du die Chance, dass einigermaßen würdevoll zu beenden. Komm zu mir und ich helfe dir, damit du da herauskommst. Ich warte sehnsüchtig auf dich und bei mir bekommst du, was du brauchst, wie du ja weißt. Tschüss.“ Er hörte die Uhrzeit und rechnete automatisch, vor über acht Stunden.
„Diese Irre hat eine Schraube locker“, schimpfte er laut. Er spulte zurück, drückte nochmals.

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