Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
besuchen kannst? Erpressung! Und als dass nicht klappte, was dann?“
„Nichts!“
„Aha, Du wolltest das nicht an eine Zeitung geben und ihn damit abqualifizieren?“
„Tatsachen weitergeben. Alle sollen wissen, was er für einer ist. Und so einer ermittelt gegen meinen Bruder“, hatte sie sich verteidigt, nicht ahnend was passierte. Sie war immer noch siegessicher gewesen.
„Es reicht“, hatte Claus sie angeschrien. Er hatte ihr das Band vom vergangenen Abend vorgespielte, da dieser miese Kerl aufgezeichnet hatte. Sie war wie erstarrt gewesen, danach völlig außer sich und folgte noch die Strafpredigt ihres Patenonkels und Tage später eine weitere von Helmut Sanders.
Damals hatte dieser Briester sie blamiert, dafür gesorgt, dass sie ihre Arbeit bei der Polizei verlor, aber würde sie es ihm heimzahlen. Sie würde die Wahrheit über diesen feinen Hauptkommissar ans Tageslicht bringen. Er hatte dafür gesorgt, dass Volker tot war. Mia´s Mörderin lief dagegen noch frei herum, weil der Briester nie wirklich ermittelt hatte.
Wir sind noch lange nicht quitt, da täuschst du dich. Briester, ich habe dich in der Hand und ich werde dich langsam fertig machen. Du kannst nie etwas gegen mich unternehmen, weil du dich damit selber ans Messer lieferst, nur weil du geil warst, weil er dir stand. Ihr blöden Typen seid alle gleich. Wenn er euch steht, denkt ihr nicht. Dumme, von Trieben gesteuerte Kerle. Bloß nicht zugeben, dass du Fehler machst. Du willst damit verheimlichen, dass du illegal mein Boot durchsucht hast und noch so blöd warst, dich zu erwischen zu lassen. Du willst verheimlichen, dass du in meine Wohnung eingebrochen bist, daneben in Volker´s. Was hast du dort gesucht?
Volker, wo immer du bist, ich werde dich nie vergessen und das was du mir nach deinem Tod angetan hast. Du hast einem Fremden mehr geglaubt und vertraut
Daniel ahnte von alldem nichts, was sich da langsam über seinem Kopf zusammenbraute. Er genoss mit Jana ein schönes Wochenende. Sie machten einen langen Spaziergang, da das Herbstwetter wundervoll war. Die Bäume, Sträucher hatten ein buntes, sehr farbenfrohes Herbstgewand an, leuchteten in frappanten Gelb-, Rot- und Brauntönen. Das abgefallene Laub raschelte unter den Schuhsohlen. Sie setzten sich draußen in ein Cafe, genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen bei Cappuccino, sahen dabei den Schwänen zu, die mit ihrem langen schlanken Hals hoch erhobenen Hauptes ihre Runden auf der Alster drehten, teilweise arrogant in die Runde blickten, als wenn sie alle auf ihre Schönheit aufmerksam machen wollten. Sporadisch kreischten Möwen über ihren, die sich in der Luft von der Thermik tragen ließen. Die milde Luft roch nach Frische, nach Herbst, nach Meer. Etwas, dass sie so lange nicht gehabt hatten, nach den letzten sehr warmen Tagen, die oftmals Nebelverhangen waren.
Er genoss jede Sekunde in ihrer Nähe, schob ihr Nörgeln, weil er unbedingt herumlatschen wollte, beiseite. . Sie unterhielten sich, kochten später zusammen, sahen ein bisschen fern, lachten, tollten wie Kinder und liebten sich. Es war einfach ein perfektes Wochenende.
*
Daniel lächelte Tina an, als diese in sein Zimmer trat. „Da bist du ja.“ Er erhob sich und umarmte seine Schwägerin. „Danke, dass du gekommen bist.“
„Du hast Glück, dass ich heute Urlaub bekommen habe.“
„Gehen wir Essen und du erzählst mir, was es bei euch Neues gibt.“
„Kommt Jana?“
„Nein, sie kann nicht weg.“
„Schade! Ich hätte sie gern getroffen.“
Er legte den Arm um sie und wenig später verließen sie das Gebäude.
Er bestellte, blickte seine Schwägerin an. Sie war ein hübsches Ding, aber überhaupt nicht sein Typ. Für ihn zu farblos. Aschblonde, wellige, lange Haare, blaue Augen, heller Teint. Trotzdem mochte er sie. Ihre sanfte Art, ihre Intelligenz, ihre Natürlichkeit und Fröhlichkeit.
„Wie geht es euch?“
„Wie immer blendend. Deine Familie lässt grüßen. Was macht Jana?“
„Wir hatten ein wunderschönes Wochenende, geruhsam, herrlich.“
„Wann kommt ihr nach Bremen?“
„In spätestens vier Wochen zu Mutters Geburtstag. Wie du weißt, habe ich im Augenblick ziemliche Probleme, aber ich konnte wenigstens zwei freie Wochenenden mit Jana genießen. Zuweilen wundere ich mich, dass sie das noch so mit macht. Sie ist ein Schatz.“
„Sie liebt dich eben.“
„Das wohl weniger.“
„Daniel, wenn du das nicht weißt und siehst, bist du dumm und blind. Das sieht wohl jeder.“
„Ist ja egal.
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