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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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dreht sich weiter, damit dein Leben. Die Deutung führt indirekt zur ersten Karte zurück. Wie ich sagte, du deutest nie eine Karte für sich, sondern das Gesamtbild.“
Daniel blickte hinaus, grübelte nachdenklich. „Carola, vermagst du mir erzählen, wie wir den Täter beikommen? Auf was wir besonders achten müssen?“
„Nein, aber der oder diejenige verfügt sehr wahrscheinlich über spirituelle, mythische Kenntnisse, vermute ich. Du solltest es nicht a priori ablehnen. Wenn du mit Zeugen oder Verdächtigen redest, achte darauf, ob sie sich eventuell in diese Richtung äußern, wenn nur andeu- tungsweise. Probier es meinetwegen über den Neumond. Erzähle so nebenbei, dass du Probleme beim Vollmond hast und pass auf, wie sie reagieren. Wurden die Frauenvergewaltigt?“
„Nein, nichts dergleichen. Bei Nummer eins wurden keinerlei Spermaspuren festgestellt, keine Verletzungen im Genitalbereich.“
„Es gibt Kondome.“
„Wenn, müsste er ihn mitgenommen haben, zudem hat der Doktor nichts von einem Geschlechtsverkehr festgestellt, weder noch. Keine Hautpartikel, Schamhaare, Schuppen oder sonst etwas in dieser Richtung. Auch nicht Spuren eines Kondoms.“
„Was man beim Sex so hinterlässt“, schüttelte sie den Kopf.
„Bei Nummer zwei wurden zwei benutzte Kondome gefunden. Vergleiche stehen noch aus, aber wir denken, die waren vom letzten Freier. Sie hat wohl gerade geputzt, aufgeräumt, als der Mörder eintraf. Vermagst du nicht eine Entwicklung antizipieren?“
„Du weißt genau, dass ich es nicht kann und Mord ist immer abartig, aber ich vermute fast, dass es so weitergeht. Wenn es an dem sein sollte, geschieht das wahrscheinlich beim nächsten Neumond. Du hast also knapp vier Wochen Zeit. Wechseln wir das Thema. Du warst am Wochenende in Bremen? Wie geht es Torsten und Tina?“
„Alle wohlauf. Tina wirbelt durch die Gegend. Torsten ist darüber entzückt und amüsiert. Sie bekommen wieder Nachwuchs. Mutter sprüht vor Energie und Einfällen und Vater nimmt es mit einem Lächeln hin“, log er. Es sollte keiner wissen, wie zerstritten seine Eltern, seine Familie im Grunde genommen war. Er sprach nie darüber, nicht über seine Kindheit. Das hatte er tief in seinem Inneren vergraben. Nach außen hielt er an dem verlogenen Bild fest, dass man dreißig Jahre innerhalb der Familie aufgebaut, konstruiert und verfeinert hatte. Die heile, zufriedene, ach so nette, liebevolle Unternehmerdynastie Briester, in der es nur charmante, sympathische, ehrliche Menschen gab, die sich alle sooo sehr liebten. In dieser Traumwelt hatte er achtzehn Jahre gelebt, obwohl es in Wahrheit ganz anders aussah. Aber er schämte sich für seine Eltern, seinen Bruder. Deswegen hielt er nach außen an diesem Lügengebilde fest. Geldgier, Falschheit, Lügen bestimmten in Wahrheit das Leben seiner Familie, besonders das von Vater und Bruder. Nur sprungweise hatte er eine Vorahnung, dass dieses Kartenhaus eines Tages zusammenstürzen würde, da er die Habgier und Verschlagenheit bei Vater und Bruder zu Genüge kannte. Es ging letztendlich um sehr viele Millionen.
„Wann kommen sie mal wieder nach Hamburg?“
„Im Juli wahrscheinlich. Tina hat Urlaub, aber Torsten wusste es noch nicht exakt. Eventuell fliegen sie nach Marokko.“
„Ach ja, in die warme Sonne würde ich auch gern fliegen. Aber leider erst im nächsten Jahr.“
„Ihr habt erst ein paar Wochen hinter euch.“
„Das war im Februar.“ Sie erhob sich. „So genug für heute. Morgen wartet die Arbeit auf uns.“
Auch Daniel stand auf, begleitete sie hinunter, um den Dolch mitzunehmen, verabschiedete sich, gab ihr rechts und links einen Kuss. In Gedanken war er bereits bei dem neuen Mordopfer und dem, dass er heute Abend gehört hatte. Er sah den Dolch an, strich mit der Fingerspitze vorsichtig darüber - scharf, sehr scharf.
Oben holte er ein Blatt Papier, legte es auf die Arbeitsfläche in der Küche und versuchte damit ein Pentagramm zu zeichnen, in einem Arbeits- gang, aber so oft er probierte, es gelang ihm nie. Aber exakt das behauptete der Gerichtsmediziner. Er legte ein Stück Käse unter das Papier, aber auch so erzielte er keine Resultate. Schließlich gab er auf. Er würde es mitnehmen und nachfragen, ob diese Art passen könnte.
Danach saß er da, dachte über die Frauen nach. Beide Studentinnen, die eine Medizin, die andere hatte Literatur und Sprachen studiert. Beide sehr intelligent und ausgesprochen hübsch aussehend. Weswegen übten diese Frauen so einen

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