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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Beruf aus? Die Erste wegen der kranken Schwester, das man noch nachvollziehen konnte. Aber die Zweite? Warum verkaufte man seinen Körper? Die üblichen Mädchen in dem Gewerbe waren oftmals durch Unwissenheit, Dummheit, Drogenkonsum dort hineingerutscht. Diese Frauen waren gescheit, hatten es keinesfalls nötig, kamen, wie sie bisher wussten, aus ordentlichen, gut situierten Familien. Sie hatten den Weg anscheinend selber so gewählt, nur weshalb? Das waren Nuancen, die er nicht nachvollziehen konnte.
    *
    Morgens las er die Berichte, holte danach die Aussagen zu dem Mordfall Clement. Er verglich die Aussagen, notierte Stichpunkte.
Es war Zeit für die Sitzung gekommen und er betrat den Raum.
„Lisa glänzt heute anscheinend durch Absenz. Weiß jemand mehr? Hat sie sich gemeldet oder entschuldigt?“
Er erntete nur Schulterzucken von seinen Mitarbeitern.
„Fangen wir an.“
Auch heute hörte er sich von seinen Mitarbeitern an, was diese für Berichte und Kommentare von sich gaben, Spekulationen aufstellten.
„Peter und ich fahren nachher zu den Eltern, danach zu der Wohnung des Opfers. Benno, du hörst dich bitte an der Uni um, fragst nach Freunden, Bekannten, nimm dir jemand aus der elf mit. Das übliche ebene. Ines und Udo ihr nehmt euch die Hausbewohner und die Läden im Umkreis der Opfer vor. Uns fehlen noch drei Fingerabdrücke. Sprecht bitte noch mit den Frauen und fragt sie, so nebenbei, ob eine was mit Wahrsagerei, Mythologie oder dergleichen im Sinn hat oder ob sie wissen, gehört haben, dass sich damit jemand beschäftigt, aber sehr diskret und subtil. Seht euch unauffällig in den Wohnungen um. En passant fehlt uns die Aussage eines Freiers aus dem Fall Clement und bei der toten Frau Lemann muss er wesentlich mehr Männer geben. Eventuell gibt es abgeblitzte Männer, die sich den Spaß keineswegs leisten konnten. Nicht außer Acht lassen sollten wir Kolleginnen. Wie Klaus vorhin sagte, herrscht dort ein gewisser Neid. Klaus, du weißt ja Bescheid.
Ich habe einen vergleichbaren Dolch abgegeben. Wir bekommen später noch einen Bericht, ob das Teil passt. So, dass wäre zunächst alles. Ach, noch etwas, mir ist aufgefallen, dass jedes Mal diese Frau Schmitz die Mädchen gefunden hat. Zufall?“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Ich muss zum Staatsanwalt. Peter, ruf bitte beim KTI an. Ich benötige heute noch den vollständigen Bericht. Trete Frau Ulvers auf die Füße. Erkundige dich bei der Sitte, ob es da irgendetwas gibt, dass uns weiterhelfen könnte. Ein Neuer im Milieu, Zoff untereinander oder ähnliches.“
In seinem Büro zog er die Anzugjacke über, schaute kurz in den Spiegel und stieg die breiten Steintreppen mit dem gedrechselte Holzgeländer, dass wie blank poliert glänzte, dabei nur abgegriffen war, in die oberste Etage des alten Gebäudes. Seine Schritte hallten laut auf dem Steinboden wieder. Die Sonne schien durch die doppelt verglasten Fenster, einige standen offen und ein kühles Lüftchen wehte in den langen Flur. Er sah auf seine Uhr und schlenderte ein wenig langsamer. Er war früh genug, so blieb er stehen und blickte in den Hof hinunter, wo einige Polizei- fahrzeuge und sein Auto parkten. Das alte Gebäude war wie eine Festung mit drei Seiten gebaut. Es wirkte grau und düster von außen und grau und düster von innen. Der gesamte Komplex müsste dringend renoviert werden. Hellere Farben an den Wänden, die alten Holztüren neu lackiert, ebenso wie die Fensterrahmen würden ausreichen, dasselbe mit den Büros.
Sein eigenes hatte er, als er die Stellung angetreten hatte, von Grund auf renovieren lassen, auf eigene Kosten. Die Möbel in seinem Büro hatte er gekauft. Das große Büro seiner Mitarbeiter war ein halbes Jahr später an der Reihe gewesen, genauso wie die beiden der Abteilungen zehn und elf. Er hatte Pflanzen gekauft, damit es nicht so kahl und kalt wirkte. Dadurch waren die einzelnen Schreibtische abgeschirmt. Die Räumlich- keit wirkte nicht so trist und jeder Mitarbeiter hatten ein kleines eigenes Reich, eine gewisse Privatsphäre.
Er war vor der Tür angekommen, klopfte und trat ein.
„Guten Morgen, Herr Briester. Sie werden von Herrn Doktor Sanders erwartet“, empfing ihn die Sekretärin.
Er betrat das große Büro des Oberstaatsanwaltes und wurde wie immer von der Düsterkeit erschlagen. Die Möbel zwar wertvoll, aber alle in Mahagoni. Dazu hohe Regale mit vielen Büchern, Ordnern. Ein dunkler Fußboden vervollständigte noch den Eindruck. Es sah zwar teuer

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