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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Wange, strich ihr eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und verfluchte seinen Job.
„Ja. Tut mir Leid, aber schlaf weiter, meine Kleine.“ Noch einmal küsste er sie voller Zärtlichkeit, hätte sich am liebsten neben sie gelegt, sie in den Arm genommen. Es fiel ihm schwer sich von ihr zu lösen.
„Kann man eben nicht ändern.“
„Wartest du hier?“
„Willst du das?“ Sie rutschte ein wenig höher, sah ihn an, inzwischen richtig wach.
„Sicher. Ich denke, dass ich am frühen Nachmittag zurück bin.“
„Schlafe ich bis dahin. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir gerade erst ins Bett sind.“
„Das sind wir zwar nicht, aber erst eingeschlafen.“
Er gab ihr noch einen Kuss, erhob sich und zog sich schnell an.
Erst so eine schöne Nacht, nun Blut, dachte er und war in Gedanken bei der Toten, während er über die stillen Straßen der Hafenstadt fuhr. Alles wirkte grau in grau. Die Häuserschluchten waren noch halb im Dämmerlicht und Nebel versteckt. Nur wenige Autos waren zusehen, einige Taxis auf der Suche nach den letzten Nachtbummlern.
Am Tatort das übliche Bild. Er drängelte sich grob durch die Menschen, die vor der geöffneten Tür in der zweiten Etage standen. Ines Kliester trat auf ihn zu, leicht übermüdet, wie er feststellte. Die blauen Augen waren aber weit aufgerissen und sie deutete nach hinten.
„Angela Schmitz, vierundzwanzig, Prostituierte, erwürgt, Pentagramm, Tarot, wie gehabt.“
„Merde“, fluchte er.
„Benno und ich fangen mit den Aussagen an.“
„Macht das und mittags machst du Schluss. Du benötigst Schlaf. Ich rufe Udo an, der übernimmt für dich die Arbeit. War sonst noch mehr in der letzten Nacht?“
„Für uns eine Messerstecherei in einer Kneipe, aber die Beteiligten haben wir, nüchtern gerade aus, der andere ist im Krankenhaus. Ein Ehekrach. Sie hat auf ihn geschossen hat. Er an Schulter und Arm verletzt im Hospital, sie sitzt, ebenfalls zum Ausnüchtern. Zweinulleins Promille. Eine Tote beim Kongress Centrum, eine Obdachlose. Obduktion steht noch aus. Nichts, dass bisher auf ein Gewaltverbrechen hindeutet. Die Berichte liegen auf deinem Schreibtisch.“
„Morgen erst, danke.“
Er sah ihr nach, wie sie den Raum verließ. Sie war eine Bereicherung für seine Abteilung. Ein anderer Typ als Lisa. Unkompliziert, erledigte ihre Aufgaben, scheute vor nichts zurück, kein Modepüppchen und alle Kollegen mochten sie. Ihre natürliche Art, sie war allzeit gut gelaunt, engagiert dabei, gute Kombinationsgabe, so passte sie perfekt in das Team.
Er beugte sich neben der Toten nieder. „Moin!“
„Moin“, Samuel Richter sah ihn an. „dasselbe Schema. Ein Schlag auf den Kopf, erdrosselt mit dem Büstenhalter, verstümmelt mit dem Messer und eine Karte. Heute hat man die Gerechtigkeit hingelegt. Scheun’n Schiet.“
„Sehr passend! Todeszeit um Mitternacht?“
„Ja, denke ich, wenn ich sie so sehe. Die Leichenflecke sind meistens zwanzig bis sechzig Minuten nach Todeseintritt zu sehen. Rund dreißig Minuten nach Eintritt des Todes sind Totenflecke als Rötungen sichtbar und dienen bereits als Beweis für den Eintritt des Todes. Sie entstehen durch Absinken des Blutes in tiefer gelegene Teile einer Leiche, finden sich also jedoch nach Lage der Leiche beispielsweise, wie bei ihr auf dem Rücken, unter Aussparung der Aufliegeflächen an Schulterblatt und Gesäß. Danach werden sie bläulicher. Bis zu sechs Stunden nach dem Todeseintritt lassen sich die Leichenflecke umlagern. Wird die Position der Leiche verändert, verlagern sich die Totenflecke nach den Regeln der Schwerkraft. Wurde aber nicht gemacht.“
Er drehte die Frau, damit sie seitlich zum Liegen kam.
„Siehst du, was ich meine?“
Daniel nickte. Heute doziert er auch noch. Nicht das, dachte er, wusste aber, dass es nichts brachte, ihn dabei zu unterbrechen, da er dieses sowieso ignorierte.
„Bis zu zwölf Stunden nach Todeseintritt kann man die Livores noch zumindest teilweise wegdrücken, da ein Teil des Blutes noch innerhalb der Adern und darin beweglich, ist.“
Samuel sah zu ihm hoch, prüfend, ob er ja zuhörte. Er teilte gern Belehrungen aus, und dass sehr umfangreich, obwohl Daniel an solchen Tagen am liebsten Reißaus genommen hätte. Zeitweise amüsierte es ihn allerdings, nur heute war nicht so ein Tag.
„Drück mal darauf.“
Daniel machte was er forderte, kannte das Spielchen schon.
„Siehst du! Druck auf den Leichenfleck und die Haut unter dem Druckpunkt sieht heller aus. Also, ist sie noch

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