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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Cellophan verpackt. Bilder von der gesamten Familie, drei von der Mutter. Eine sehr schöne Frau. Die Großmutter hat mir erzählt, dass sich Kai wiederholt von ihr hat Geld geben ließ, obwohl er reichlich Taschengeld hatte. Aber etwas anderes. Helmut Schlieder hat ein Vorstrafenregister vom Feinsten. Außer Morddabei. Der Älteste, Wolfgang, bereits zweimal wegen Schlägereien, einmal wegen Diebstahl verurteilt. Er ist gerade achtzehn geworden. Keinen Job, Hauptschulabschluss. Der jüngere, Hartmut, hat einmal wegen Diebstahl Sozialstunden abgeleistet.“
„Feine Familie. Wie kommt die Frau an so einen Mann?“
Sie fuhren zu der angegebenen Adresse.
„Benno, ruf bitte Ilona an. Ich benötige zwei Leute von ihr bei dem Schlieder und einen Durchsuchungsbeschluss.“
„Denkst du, sie waren es?“
„Ja, mein Gefühl sagt mir das. Die beiden haben sich mit dem Jungen wegen dem Geld eingelassen. Sie haben den bestimmt jeden Pfennig abgenommen. Vielleicht wollte der nicht mehr. Er hatte mit seinem Vater ein Gespräch und dass hat dem Jungen zu denken gegeben, da der ihm ein wenig gedroht hat, falls er sich nicht ändert.“
Sie hielten vor dem Wohnhaus und man sah den Unterschied. Dort die Villa mit großem Garten. Hier triste Wohnblocks. Die Gegend war bekannt für Jugendkriminalität und hohe Arbeitslosigkeit. Frust und Gewalt bestimmten den Alltag. Das Wort Chancengleichheit war ein Fremdwort.
„Warten wir auf die Männer. Ruf zwei Streifen, ohne Alarm.“
Wieso musste ein sechszehnjähriger Junge sterben? Aus Habgier? Unbewusst schüttelte er den Kopf. Kai hatte sein Leben noch vor sich und so wie der Vater war, bestimmt ein schönes, ein privilegiertes. Er war ebenso aufgewachsen. Er griff zum Telefon und rief seinen Vater an, berichtete vom Tod des jungen Engelmann. Man musste wenigstens kondolieren.
Als die Streifenwagen, die Männer von der Spurensuche und Kommissar Jörg Rüttig kamen, stiegen sie aus und gemeinsam betraten sie wenig später das Mietshaus. Es roch stickig, nach Essen. Unten ließ er zwei Polizisten als Wache zurück und sie stiegen die Treppe hoch. Die Wände bekritzelt, dreckig, genauso wie das gesamte Treppenhaus. Das hatte seit Monaten keiner mehr geputzt.
Daniel klingelte in der dritten Etage, hörte einen Mann brüllen: „Mach auf, du faule Schlampe.“
Eine Frau öffnete. Sofort fiel ihm die Analogie mit dem Bruder auf und dass blaue Auge.
„Daniel Briester, Benno Hoffmann, LKA Hamburg. Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss für diese Räumlichkeiten, möchten mit Wolfgang und Hartmut Schlieder sprechen.“
„Wer ist es denn?“, brüllte der Mann.
„Kommen Sie herein. Polizei!“
„Was wollen die Bullen? Schmeiß die hinaus!“
Daniel drängte die Frau an die Seite, stand dem Mann gegenüber. „Machen Sie keinen Ärger und setzen Sie sich wieder“, wies er ihn mit scharfem Klang zurecht.
„Was willst du, Bulle?“
„Sind Sie besser ruhig.“
In dem Wohnzimmer saßen die Jungen, die provokativ nach der Bier- flasche griffen und gänzlich unbeteiligt taten. Bei dem Älteren fielen ihm sofort die Schuhe auf. Gleiche Marke wie Kai Engelmann. Fast ein Monat Sozialhilfe kosteten die.
„Wo waren Sie heute zwischen elf und ein Uhr?“
„Hier“, tönte es fast einstimmig.
„Sie lügen, also wo?“
„Meine Jungs waren bei mir. Helen, waren die Jungen da?“
„Ja“, antwortete sie kaum hörbar.
„Stellt die Wohnung auf den Kopf“, wandte er sich an die Männer, „danach den Keller oder Dachboden, falls es so etwas gibt.“
„Das dürft ihr nicht, ihr blöden Wichser.“ Der Mann erhob sich.
„Bleiben Sie sitzen. Doch, dürfen wir, da wir einen Durchsuchungs- beschluss haben. Sie bleiben alle im Raum. Dass war eben Beamten- beleidigung und dass bei einer offenen Bewährung. Schlecht, sehr schlecht. Kennen Sie einen Kai Engelmann?“
„Klar, ist ja mit uns verwandt. Was haben wir denn mit dem zu tun? Ist so ein braves Jüngelchen aus gutem Haus“, antwortete Helmut Schlieder gehässig. „So wie meine Alte. Kommt aus gutem Haus, die faule Schlampe. Bloß Kohle hat die keine. Sitzen die Brüder drauf, diese Wichser.“
„Ich rede mit Ihren Söhnen, nicht mit Ihnen. Also sind Sie ruhig und zügeln Ihre Ausdrucksweise ein wenig.“
„Was fällt Ihnen…“
Daniel blickte den Mann an, der fast ein Kopf kleiner war. „Ruhe, sonst nehme ich die beiden zur Vernehmung mit, verstanden? Und setzen Sie sich augenblicklich hin, sonst transportieren wir Sie in das Gefängnis zurück

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