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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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immer blöd, deswegen sind sie ja Bullen geworden.“
„Sie wissen ja, wie blöd wir sind. Deswegen sitzen Sie ja gleich wieder“, klang es ironisch von Jörg. „Wegen vierhundert Mark bringt man einen 16-jährigen Jungen um? Der Abschaum der Menschheit.“
Daniel nickte den Beamten zu. Den Jungen wurden nun die Hände auf dem Rücken gefesselt, dabei meckerten die lautstark herum.
Daniel wandte sich an die Frau. „Wir benötigen noch Ihre genaue Aussage. Kommen Sie bitte mit zum Präsidium.“
„Darf ich es meinem Bruder selber sagen?“
„Wenn Sie das wollen?“
„Ja, es ist meine Schuld. Hätte ich ihn nicht geheiratet, würde Kai noch leben. Er hat mich immer gewarnt.“
„Machen Sie sich keine Vorwürfe. So ein Vorgehen kann ja keiner ahnen, aber gehen wir.“
Man führte die drei Männer ab.
Er sprach noch kurz mit den Männern der Spurensicherung, den zwei Polizisten, die noch so lange dort aufpassen sollten und verließ die Wohnung. Im Treppenhaus standen zig Leute, die neugierig gafften.
„Ei, was is n los?“, grölte ein Mann, Bierflasche in der Hand. „Helen, haste deinen Alten angeschwärzt?“, eine Frau, „dafür schlägt der dich tot.“ „Diese Scheißweiber“, eine andere Männerstimme. „Helmut, hättest der Alten öfter eine in die Fresse geben müssen.“ „Diese beschissenen Bullen“, ein anderer Mann. Daniel verließ als letzter das Haus, atmete draußen tief ein.
Obwohl der Mord schnell geklärt war, dachte er am Abend noch darüber nach. Für Stunden waren die Pentagrammmorde vergessen. Gerade wenn sehr junge Menschen die Opfer waren, berührte ihn das jedes Mal, obwohl er das nicht wollte. Nur so abgestumpft war er im Laufe der Jahre und der vielen Toten noch nicht geworden.
    *
    Am nächsten Morgen las er den Obduktionsbericht und kroch heftige Wut, aber Ekel in ihm empor.
Das Opfer war nicht sofort tot gewesen, hatte noch gelebt und hätte man einen Krankenwagen gerufen, hätte er sehr wahrscheinlich überlebt. Was waren das nur für Menschen? Die standen dabei und hatten zugesehen, wie der Junge verblutete und dass wegen ein paar hundert Mark?
Die Spurensicherung hatte in ihren vorläufigen Bericht folgendes festgestellt: Im Auto des Vaters Blutspuren des Opfers sichergestellt. Die stammten von der Jacke oder den Händen von Wolfgang Schlieder, daneben fand man Faserspuren von Kai Engelmanns Kleidung. Im Keller hatte man ein richtiges Warenlager gefunden. Bergeweise geklaute Hi-Fi-Geräte, Handys und Schnaps. Das hatte man an die Abteilung von Werner Pflüger weitergegeben und in den nächsten Tagen würde man das klären, aus welchen Einbrüchen die Dinge teilweise stammten. Die genauen Auswertungen standen noch aus.
Heute würde man mit Staatsanwalt Reimann die zwei Jungen zum Mord an Kai Engelmann befragen. Man hatte Beweise und vielleicht waren sie dadurch etwas gesprächiger.
    *
    „Daniel, da ist ein Richard Huttermann. Er möchte dich sprechen.“
Er blickte Heidrun an und so wie sie dabei das Gesicht verzog, ahnte er, dass das einer der eher unangenehmen Sorte war.
„Schick ihn bitte herein und sag Klaus Bescheid. Hat er gesagt, was er wünscht?“
„Nein, aber sehr wichtig“, sie ließ die Augenäpfel rollen und er grinste.
Als der Mann hereinkam, wusste er weswegen. Zuhälter, stellte er fest. Dunkle Haare, voller Gel, darauf hatte er eine Sonnenbrille geschoben und dass bei grauen, tristen Wetter. Lederklamotten, mit Goldklunkern behangen. Der Typ grinste leicht, bewegte sich auf den Schreibtisch zu, langsam, sollte wohl arrogant oder männlich wirken.
„Was kann ich für Sie tun?“ Daniel erhob sich und der Mann musste zu ihm aufblicken, da er fast einen Kopf größer war und Daniel verkniff sich ein Grinsen.
Klaus Resser trat herein, musterte kurz den Fremden.
„Oberkommissar Resser und dass ist Herr Huttermann. Er möchte mit uns sprechen.“
„Ja, es geht um das tote Schlitzauge, dass man gefunden hat.“
„Setzen Sie sich bitte. Von wem reden Sie?“
„Na, am Samstag, der Tote. Der hat eine von meinen Schnecken besucht und als der heraus ist, wollte er noch was trinken gehen.“
Daniel wartete, aber überlegte, wo er das Gesicht gesehen hatte. Diese Visage kannte er, da war er sich sicher, obwohl er nicht wusste, woher.
„Ich habe den später gesehen, wie er mit zwei Typen ne Kneipe verlassen hat.“
„Kennen Sie die Männer?“
„Ich kenne auf dem Kiez jeden und jeder kennt mich“, tönte es überheblich aus seinem Mund.
„Geben Sie uns bitte

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