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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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gegenüber pampig. Pubertäres Gebaren eben. Ich glaube, er hat sich nach dem Tod seiner Mutter verändert. Meine Frau ist vor acht Monaten an einem Krebsleiden verstorben und dass war besonders für die Kinder ein Schock. Ich habe meine Arbeit zum Teil nach Hause verlegt, damit sie mich als Ansprechpartner hatten. Vor vier Monaten, nach der Hochzeit meiner Schwester mit diesem Schlieder, hat er sich immer mehr dessen beiden Jungen angeschlossen. Er fand die Zwei cool. Sie waren anders, als seine Freunde und die waren auf einmal passé. Die Kleidung änderte sich, er wurde aufmüpfiger. Wir hatten in der folgenden Zeit heftige Debatten. Gerade vor einer Woche kam es erneut zum Streit. Er sollte in den Ferien zu seinen anderen Großeltern nach München fliegen, aber er wollte nicht fort. Vor fünf Tagen habe ich ihm ein Ultimatum gestellt, entweder er ändert sich oder ich werde Konsequenzen ziehen. Das hat er nicht gern gehört, aber erstaunlicherweise hat er eingelenkt.“
„Was waren das für Konsequenzen?“
„Weniger Geld, er sollte in der Firma mitarbeiten und der Besuch in einer Familientherapie, eventuell Internat. Es gab gerade in letzter Zeit heftige Auseinandersetzungen zwischen Kai und seiner Schwester, in der mein Sohn sogar zweimal handgreiflich wurde.“
„Wie alt ist ihre Tochter?“
„Dreizehn! Kai hat sich zwar jedes Mal hinterher entschuldigt, aber das geht natürlich nicht. Streit ist ja unter Geschwistern normal, aber das ging entschieden zu weit. Meine Kinder wurden nie geschlagen, sie wurden gewaltfrei erzogen und insofern würde ich so etwas nie dulden. Kai bekam jedes Mal eine Strafarbeit zugeteilt und ich habe versucht mit ihm darüber zu reden. Er hat mir damals gesagt: Pia soll sich nicht so anstellen, nur wegen einer Ohrfeige. Wolfgang und Hartmut kloppen sich andauernd. Das sind die Jungen von diesem Schlieder. Ich habe ihm einen Vortrag über Schlagen gehalten. Danach hat er anscheinend überlegt. Er bat mich einige Tage später um ein Gespräch und hat zu mir gesagt. Papa, du hast neulich recht gehabt. Schlagen ist blöd. Hat das näher erläutert. Er wollte nach den Ferien einen Selbstverteidigungskurs belegen und hat sogar Pia gefragt, ob sie das nichtmachen wollte. Sie wollte. Sie hat immer zu ihrem Bruder aufgeschaut. Wie soll ich ihr das nun noch sagen? Erst die Mutter, der Bruder.“
Daniel sagte nichts dazu. Manche Familien traf es hart.
„Hatte Kai Geld bei sich?“
„Ja, schon. Er bekam im Monat fünfhundert Mark, davon musste er alles kaufen, bezahlen, außer natürlich das Essen.“
„Als man ihn fand, hatte er nur ein wenig Kleingeld in der Tasche und wir haben erst den Dritten.“
„Wird man ihm gestohlen haben. Er hat die Schlieder Jungen immer davon unterstützt, vermute ich. Er hat seine Schwester zweimal angepumpt und bestimmt meine Mutter. Dabei hat er sich seit Monaten keine neue Klamotten gekauft, oder sonst etwas Größeres.“
„Gab es sonst Probleme? In der Schule oder mit Mitschülern?“
„Nein, das nicht. Die Noten sind zwar etwas abgesackt und mit seinen ehemaligen Freunden hatte er weniger Kontakt. Aber mein Sohn wollte sich ändern, hat er mir gerade erst gestern Abend gesagt. Er wollte nun mit seiner Schwester zu den Großeltern fliegen, wollte wieder lernen und am kommenden Samstag wollte er seine ehemals bestens Kumpels zu einer Gartenfete einladen. Seine Großmutter hat er gefragt, ob sie Salate und so machen würde. Papa, hat er gesagt, ich hab mich blöd verhalten. Morgen kläre ich das und mein nächstes Zeugnis wird besser. Er hat mich noch gefragt, ob er zwei Wochen in der Firma arbeiten darf.“
„Wissen Sie, was er heute klären wollte?“
„Nein, ich bin davon ausgegangen, dass er in der Schule sitzt.“
Benno trat herein und Daniel erhob sich.
„Herr Briester, finden Sie bitte den Mörder meines Sohnes.“
„Versprochen. Herr Engelmann. Eine Bitte, informieren Sie Ihre Schwester noch nicht von dem Tod Ihres Sohnes. Wir fahren da sofort hin und ich möchte nicht, dass sie vorgewarnt sind.“
„Ich muss zu meiner Tochter fahren, sie abholen und ihr das sagen“, brachte er leise hervor.
„Falls Ihnen noch irgendwelche Kleinigkeiten einfallen, rufen Sie bitte an.“ Er reichte dem Mann eine Visitenkarte verließen sie das Haus.
„Und, hast du etwas gefunden?“
„Nichts besonders. Ziemlich ordentlich, jede Menge Bücher, CDs von Verdi, Wagner, Madonna, Bon Jovi, Shakira, Eminen und 50 Cent. Die von den Rappern waren aber noch in

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